Mitten in der Corona-Pandemie, in der wir uns alle auf ungewohntem Terrain bewegen und niemand auf Erfahrungen zurückgreifen kann, agiert das Handwerk nach dem Motto: „Wir wissen, was wir tun.“ Ist das pure Anmaßung? Die Pandemie hat auch einige Bereiche des Handwerks schwer gebeutelt. Erstmals seit sieben Jahren verzeichnete unsere gesamte Branche für 2020 ein Umsatzminus und die Wirtschaftslage bleibt unsicher. Aber: Die Pandemie hat auch gezeigt, wie wichtig das Handwerk für Deutschland ist. Und wie wichtig gerade auch das Klempnerhandwerk ist, um unser Land am Laufen zu halten. Gemeinsam haben wir bewiesen: Handwerk und Handwerksorganisationen sind da, wenn es darauf ankommt. Und es freut mich, dass dieser Einsatz sichtbar geworden ist: Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage halten 94 % der Befragten das Handwerk in Deutschland für unverzichtbar.
Grund genug, selbstbewusst aufzutreten und darauf zu verweisen, dass wir eben wissen, was zu tun ist, und wir wissen, was wir tun. Wenn dieses Selbstbewusstsein ein Bewusstsein für gesellschaftliche Verantwortung einschließt, dann ist es auch nicht anmaßend, darauf mit Stolz zu verweisen!
Im vergangenen Jahr fiel es den Betrieben schwerer denn je, Nachwuchs anzusprechen und zu gewinnen. Wegen Schulschließungen und Kontaktbeschränkungen im Lockdown fielen analoge Angebote zur Berufsorientierung aus, auch Praktika fielen weg. Dabei sind es oft genau solche Praktika, die jungen Menschen einen Eindruck von dem vermitteln können, was in einem Handwerksberuf wie etwa dem des Klempners tatsächlich zu tun ist, und dass das häufig nur wenig mit den Klischees des Berufs zu tun hat. Genau hier setzt unsere Imagekampagne an: zu zeigen, was wirklich im Handwerk und auch im Beruf des Klempners und Spenglers steckt. Denn unser Ziel ist, dass die Menschen nicht nur das Handwerk an sich, sondern vor allem eine Karriere im Handwerk für sich als systemrelevant einstufen. Wir müssen die jungen Frauen und Männer noch mehr für das Handwerk begeistern und an uns binden. Wir müssen ihnen zeigen, was das Handwerk zu bieten hat. Wir müssen Vorurteile weiter abbauen und aufzeigen, welche persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten ein Handwerksberuf bietet. „Und der Klempner sitzt eben NICHT neben dem Klo, SONDERN montiert Metall an Dach und Wand“: Dieser Titel eines Kinderbilderbuches setzt treffend dem herkömmlichen Klischee vom Klempner das entgegen, was diesen Beruf in seinem Kern vor allem ausmacht: Metall zu verarbeiten bis hin zu modernen Dachentwässerungsanlagen, faszinierenden Metallfassaden und wunderschönen Stehfalzdächern. Es ist genau der richtige Weg, so wie in diesem Kinderbuch generell mit weit verbreiteten, vielfach aber unzutreffenden Stereotypen von Handwerksberufen aufzuräumen.
Unsere aktuelle Botschafterin des Handwerks, Spenglergesellin Luisa Buck, sagt, sie sei durch ihren Beruf selbstbewusster, zielstrebiger und vor allem erfüllter geworden. Solche Handwerkerinnen und Handwerker braucht unser Land nun mehr denn je. Handwerker und Handwerkerinnen, die wissen, wie tagtäglich neue Herausforderungen zu bewältigen sind. Und die innovative Lösungen gestalten. Handwerkerinnen und Handwerker, die wissen, was sie tun.