Was macht ein Architekt, wenn er vor der Aufgabe steht, möglichst viele Wohneinheiten und ausreichend Parkplätze auf einem begrenzten Areal unterzubringen und gleichzeitig einen bereits bestehenden Supermarkt zu integrieren? Und dies in einer Gegend, die von Einfamilienhäusern geprägt ist und wo folglich ein Hochhaus nicht infrage kommt? Für das Quartier Josefinesvingen fand der norwegische Architekt Sevrin Gjerde eine verblüffende Lösung: Er plante einen Hügel, der sich über den Supermarkt und die Parkplätze spannt und den Grund und Boden für 23 Einfamilienhäuser bildet. So schuf er ein farbenfrohes, familienfreundliches Ensemble mit aufgelockerter Bebauung und vielen bunten Lichtblicken.
Monochrom und aus einem Guss
Die harte Kreativarbeit, die erforderlich war, um dieses Konzept zu entwickeln, hat sich gelohnt: Der Hügel passt harmonisch in die Umgebung und die 23 Häuser leuchten in fünf Farben von Himmelblau bis Ziegelrot. Diese Farben sind in der norwegischen Stadt sehr präsent, da unzählige Holzhäuser ebenso bunt gestrichen sind. Das Besondere an Josefinesvingen ist allerdings das Material: Die kubischen Bauten mit den schwach geneigten Satteldächern besitzen eine auffallende Aluminiumhülle, die nahezu unwirklich anmutet. Dabei fiel die Materialwahl ganz bewusst auf farbbeschichtetes Aluminium der Marke Prefa.
Das Ziel war ein monochromes Erscheinungsbild – für Fassade und Dach aus einem Guss. Die Lichtreflexe verändern die Stimmung – je nach Jahres- und Tageszeit. „Die Häuser wirken zu jeder Jahreszeit anders. Speziell bei rotem Licht“, erzählt Gjerde, für den Josefinesvingen das erste große Projekt mit Prefa in Norwegen war. Auch für Dag-Arne Gundersen und seine 15 Mitarbeiter des Klempnerfachbetriebes Mesterblikk war es das erste Großprojekt mit Prefa-Aluminium und so gesehen eine Pionierleistung. Dazu Gundersen: „Es gab kein Rezept, wie man das macht.“ Der Fachbetrieb Mesterblikk war für die Umsetzung verantwortlich und so hat das Team ein Jahr lang unter harten Bedingungen Dächer und Fassaden für alle 23 Häuser gestaltet und damit ein farbenfrohes Wahrzeichen für Trondheim geschaffen.
Beschichtetes Aluminium in vielfältigen Oberflächen
Die senkrecht verlaufenden Falzonal-Bänder, die an die Struktur traditioneller Holzhäuser erinnern, sind in vielen Farben und Oberflächen erhältlich: von Unifarben über Metallicoberflächen bis hin zu Kupfer-, Zink- oder Titanfarbtönen. Mit einem Gewicht von ca. 2,2 kg/m² und einer Dicke von 0,7 mm sind sie leicht und dennoch stark belastbar. Sie eignen sich für unterschiedliche Falztechniken, denn das Farbaluminium in Bandform ist in Legierung, Festigkeit und Beschichtung speziell für den Einsatz in der Klempnertechnik abgestimmt. Damit lassen sich sowohl ein- oder zweischalige hinterlüftete Dach- und Wandkonstruktionen als auch komplexe Fassaden umsetzen. Die PVDF-Beschichtung der Aluminiumbänder ist UV-beständig, umweltneutral und korrosionsbeständig – auch gegen Kondensat.
Das Projekt in Trondheim demonstriert eindrucksvoll, dass moderne Architektur ihren Ausdruck keineswegs zwingend in Kasten- oder Würfelformen mit Flachdach finden muss. Auch Satteldächer eignen sich hervorragend für eine geradlinige, stylische Optik. Bewiesenermaßen sind sie in Trondheim architektonisches Stilmittel der Wahl. Vor allem dann, wenn es darum geht, mit Neubauprojekten auf traditionelle, landestypische Bauformen zu verweisen. Beispielhaft dafür stehen neben den kunterbunten Häusern in Josefinesvingen auch alle anderen in diesem BAUMETALL-Themenschwerpunkt vorgestellten Projekte. Die ergänzenden Statements namhafter Branchenkenner unterstreichen dabei die Feststellung: Die Box ist out!
Individuelles Satteldach
In der Städteregion Aachen besitzt das Satteldach seit jeher einen hohen Stellenwert. In den Anfangsjahren war der Raum unter dem Dach meist nicht mehr als ein Dachboden zum Wäschetrocknen. Heute ist er eine begehrte Erweiterung des Wohnraumes. Doch auch im Neubau kommt die einfache und kostengünstige Konstruktion bei Auftraggebern sehr gut an. Das Satteldach lässt verschiedenste innenräumliche Gestaltungsmöglichkeiten zu und ist für jedermann individuell nutzbar.
Zurück, dorthin, wo es schöner war
Der Architekt denkt wieder modern und gemütlich: Endlich entstehen sie wieder, helle, hohe Räume, die spannende „neue“ Raumsituationen bieten. Schöne Galerien, gemütliche Licht-Schatten-Effekte, die auf den schrägen Flächen spielen. Junge Familien mit Kindern, die den Dachboden wieder neu entdecken. Warum? Sie kommen langsam wieder in den Trend der Architektur – Sattel-dächer! Und: Die „Schuhschachtel“ war gestern! Warum?
Nicht nur der Raum zählt, sondern auch die Sicherheit, aus dem Urlaub zu kommen und kein überschwemmtes Schlafzimmer zu haben, weil Hagel und Regen alles zerstört haben!
Das Dach bietet Schutz. Und was passt am besten zu Schutz? Das Metalldach, in jeglicher Ausführung, in der passenden Farbe und/oder anspruchsvollem Material. Geneigten Dächern wird zukünftig sehr viel mehr Beachtung geschenkt. Und warum? Weil wir es können!
Ein Hoch auf die deutschen Klempner und Spengler, die den neuen Trend weiter vorantreiben, und die Architekten, die das gute Alte wieder neu entdeckt haben!
Dachlandschaft statt Landebahn:Neue Generation Steildach
Ohne Dach kein Haus. Aber muss das immer flach sein? Das Gestaltungsrepertoire der im Bauhaus beheimateten Formensprache scheint erschöpft. Immer mehr Architekten und Planer nutzen auch das Dach als sogenannte fünfte Fassade, um dem Gebäude einen individuellen Ausdruck zu verleihen.
Newsletter der Architekturmagazine, Wettbewerbsbeiträge und Siegerentwürfe zeigen, dass das Dach weit mehr ist als der obere Abschluss. Während dem Steildach im Ein- und Mehrfamilienhausbau ohnehin eine hohe Bedeutung innewohnt, lässt sich auch im Bereich öffentlicher Architektur ein Wandel beobachten.
Der Bauwelt-Preis „Das erste Haus“ gilt als das Trendbarometer der Architekturbranche. Die Entwürfe der sechs Preisträger sind alles, nur nicht flach. Neben klassischen Satteldächern überzeugen die Erstlingswerke der Architekten aus Spanien, Japan und Deutschland mit besonderen Typologien. Prägnante Dachlandschaften, skulptural geschwungene und leicht verdrehte Dächer setzen einen starken Kontrast zur standardisierten Investorenarchitektur, die mancherorts zur Gewohnheit geworden ist.
Das Umdenken beginnt heute bereits an den Hochschulen. Ergebnisse der BauNetz Campus Masters belegen: Gebäude fernab des flachen „Standards“ kommen einfach besser an. Sie fallen auf, polarisieren und lassen Raum für Kreativität. Und das mit Erfolg: Alle drei Preisträger der Auslobung vom Mai / Juni 2019 sind steil. Nicht zuletzt begünstigen auch digitale Möglichkeiten diese Entwicklung. Verschneidende Dachformen oder geschwungene Firstlinien lassen sich einfacher abbilden, planen und vor allem auch ausführen als noch vor einigen Jahren.
Die Box ist out / Ist das Satteldach wieder in?
Das Satteldach ist aus baugeschichtlicher Sichtweise die am häufigsten vorkommende Dachform. Dennoch galt das Flachdach in den letzten Jahrzehnten als das architektonische Stilmittel der Wahl, um einem Gebäude ein modernes Aussehen zu verleihen. Seit einiger Zeit geht der Trend aber wieder in Richtung Satteldach. Nicht nur hat diese Dachform und ihre Varianten (bspw. Steildach und Pultdach) Vorzüge zu bieten wie Langlebigkeit, Energieeffizienz und Schutz vor den immer extremer werdenden Wetterbedingungen (auch hier bei uns in Deutschland), sie lässt auch durch neue Detaillösungen im Bereich der Traufe und im Zusammenspiel mit z. B. hochentwickelten metallischen Dachbekleidungen monolithische und skulpturale Entwürfe zu. Somit ist es durchaus möglich, eine unkonventionelle und spektakuläre Formensprache zu entwickeln, die in architektonischer Hinsicht dem Gebäude Einzigartigkeit, Beständigkeit sowie ein zeitloses und modernes inneres und äußeres Erscheinungsbild verleihen kann.