So bleibt Metall schön wie am ersten Tag

Bei beschichteten oder lackierten Blechen gilt es vor allem, die sogenannte Kreidung zu entfernen. Denn Polymere auf der Fassadenoberfläche zersetzen sich und so verlieren die eingebetteten Farbpigmente ihren Halt und werden vom Regen ausgewaschen. Um dieser unschönen Optik Herr zu werden, können Reinigungsmittel mit Schleifzusätzen sowie geeignete Fassadenpads verwendet werden. Die Arbeiten werden manuell oder mit Unterstützung elektrisch betriebener, handgeführter Poliermaschinen durchgeführt.

Aluminium wird von einer natürlichen Oxidschicht vor Korrosion geschützt. Bei eloxiertem Aluminium wird diese Oxidschicht künstlich erzeugt und verstärkt, was das Material besonders widerstandsfähig macht. Allerdings ist die Oberfläche damit chemisch angreifbar, sowohl durch Säure als auch durch Lauge. Deshalb sollte die Reinigung zunächst an einer Musterfläche getestet werden. Um Schäden vorzubeugen, empfiehlt sich der Einsatz von neutralen Reinigungsmitteln, die von der GRM (Gütegemeinschaft für die Reinigung von Metallfassaden e.V.) freigegeben sind.
Wer bei der Reinigung mit Hochdrucktechnik arbeiten möchte, sollte Naturhaar- oder Polyamidbürsten (starr oder rotierend) verwenden. Durch die große Öffnung an der Bürste strömt das Wasser in Niederdruck aus und es besteht keine Gefahr, dass das Hochdruckwasser in die hinter der Fassade liegende Isolierschicht eindringt. Zur Entfernung von Graffiti eignen sich, bei passender Einstellung der jeweiligen Reinigungsparameter, sowohl Trockeneis- also auch Partikelstrahlverfahren.
Der Standard: Reinigung mit Heißwasser und Dampf
Heißwasser-Hochdruckreiniger haben sich als effektive, wirtschaftliche Methode bewährt und werden sehr häufig eingesetzt. Der Wasserverbrauch ist gegenüber dem normalen Wasserschlauch geringer, die Reinigungsleistung jedoch höher. Je nach Oberfläche und Schmutzart kann der Anwender die Faktoren Wassermenge, Druck, Temperatur und – falls benötigt – Reinigungsmittel sowie Einwirkzeit variieren. Hochleistungsdüsen steigern die Reinigungsleistung ebenso wie der Faktor Temperatur. Wird in einem Bereich zwischen 60 und 80 °C gearbeitet, werden Schmutzkrusten und Ablagerungen deutlich schneller aufgebrochen. Öl, Fett und Ruß lassen sich somit leichter entfernen. Auch Wurzelrückstände von Moos und Flechten werden nachhaltiger entfernt und wachsen dadurch seltener nach.
Ein Reinigungsmittel kann bei Bedarf die Wirkung noch verstärken. Bei der Auswahl des Mittels sind die Beschaffenheit der Oberfläche sowie die gesetzlichen Bestimmungen die entscheidenden Kriterien. In der Anwendung empfiehlt sich die sogenannte Zweischrittmethode: Zunächst wird das Reinigungsmittel aufgebracht und nach der Einwirkzeit wird es mit Hochdruck abgewaschen.
Richtige Technik wählen, Schäden vermeiden

Ein letzter Kniff beim Einsatz von Heißwasserhochdruckreinigern ist die Dampfstufe: Die Wassermenge wird um die Hälfte reduziert, und es tritt bis zu 155 °C heißer Dampf aus. Damit ist eine besonders intensive Reinigung möglich, die selbst hartnäckigen Verschmutzungen wie Farben oder Bitumenanstrichen wirkungsvoll zu Leibe rückt. Der niedrige Arbeitsdruck schont selbst empfindliche Oberflächen.
Unabhängig vom Fassadenmaterial sollte in jedem Fall vorab auf einer Probefläche umfangreich getestet werden. Ist die Fassade säureempfindlich? Welches Reinigungsmittel erzielt in welcher Konzentration und Zeit die gewünschte Wirkung? Wer im Vorfeld sorgfältig vorgeht, erreicht das gewünschte Ergebnis und vermeidet Schäden durch falsche Reinigungsmittel oder -methoden. Da Fassadenreinigungen immer im öffentlichen Raum stattfinden, ist es wichtig, sich über die von Ort zu Ort und von Land zu Land variierenden gesetzlichen Bestimmungen und Vorschriften zu Abwasserentsorgung, Schmutz und Lärm zu informieren.
(Quelle: Alfred Kärcher SE & Co. KG, www.kaercher.com/de )
Unser Artikel „Alles sauber“ in BAUMETALL-Ausgabe 5/2017 erklärt, wie sich Klempner das Fassadenreinigungsgeschäft erschließen können und was alles dazu gehört.