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Gut bedacht, fachmännisch umgesetzt

Flach saniert

Auch Helmut Haspel aus dem baden-württembergischen Ditzingen-Hirschlanden sehnte sich nach einer sicheren und zuverlässigen Dacheindeckung. Obwohl er sich längst an das Wohnen unter der Kiesschüttung seines aus den späten 1970er-Jahren stammenden Bungalows gewöhnt hatte, war er mit seinem Flachdach nicht richtig glücklich. Schließlich kam es 2009, wie es kommen musste: Gemeinsam mit dem Architekten Uli Bäzner sowie Andreas Homann vom Architekturbüro Günter Hermann aus Stuttgart und Klempnermeister Michael Scheffel vom gleichnamigen Fachbetrieb aus Rutesheim realisierte er sein Traumdach. Solide Materialien und eine in allen Wetterlagen funktionierende Konstruktion waren dabei ebenso gefordert wie die Erhaltung der für die 1970er Jahre typischen Flachdacharchitektur.

Geometrische Herausforderung

Nach vorangegangen Beratungs- und Planungsgesprächen entschied sich der qualitätsbewusste Bauherr für eine aufgeständerte Sparrenkonstruktion plus Holzschalung und Kupferstehfalzeindeckung. Rasch zeigte sich, dass die über dem komplexen Bungalow-Grundriss entstehende Dachlandschaft Planer und Handwerker gleichermaßen forderte. Die Positionierung zahlreicher Kehlen, innenliegender Rinnen, Grate und Firstlinien wurde durch die Berücksichtigung der vorgegebenen Lichtkuppeln zudem erschwert. Außerdem sorgte die Auswechslung der Dachsparren für die neuen Oberlichter sowie die entsprechende Einteilung der Stehfalzscharen zunächst für Kopfzerbrechen.

Eine weitere Herausforderung stellte die komplizierte Dachentwässerungsanlage dar. Die Ablaufpunkte waren bereits definiert, und zwar dort, wo vormals entsprechende Dacheinläufe ihren Dienst verrichteten. Es galt also den Verlauf der innenliegenden Rinnen an die Position der vorhandenen Abläufe anzupassen, sowie deren Abflussleistung zu berücksichtigen. Aus geometrischen Gründen mussten teilweise sogar T-förmige Auslaufbereiche ausgebildet werden, die heute als Wassersammelebene für zusätzliche Sicherheit sorgen. Ferner wurde die Lage der Notüberläufe bestimmt. Die aus rechteckigen Kupferrohren gefertigten Überlaufspeier wurden zunächst in der zusätzlich aufgebrachten Wärmedämmung ausgespart und dann durch den ebenfalls kupferbekleideten Dachrand nach außen geführt. Weitere rinnenähnliche Profile kamen an den sehr flach verlaufenden und daher vertieft ausgebildeten Kehlen zum Einsatz. Die rückstausicher mit der innenliegenden Rinne verlöteten Kehlrinnen bildeten zudem die Grundlage für einen kapillarsicheren Anschluss der Stehfalzscharen.

Kupferkunst

Einmal mehr stellten die Klempner (planend Michael Scheffel, ausführend Klaus Deul und Michael Gungl) des Fachbetriebes Scheffel ihre Fachkompetenz unter Beweis. Schließlich war zur Eindeckung der rund 215 m2 großen Dachfläche die volle Bandbreite klassischer Klempner-Anschlussdetails gefordert. So wurden zahlreiche Kupferscharen an Oberlicht-, Sanitärlüfter- und Schornstein-Durchdringungen angeschlossen. Zudem war eine Anpassung der Scharen an diverse Zuleitungen, etwa zur Solaranlage, vonnöten. Ein weiteres Klempnerhighlight war die Bekleidung des abgesetzten Dachrandes mit kupfernen Kassetten. Diese wurden am Stoß jeweils 1 cm um 180° umgekantet. Die auf einer Dachrandfläche von etwa 80 m2 angebrachten Kupferkassetten verbanden die Klempner aus Rutesheim mit leicht gewölbten Kupferschiebern (Zuschnitt 5 cm). Eine weitere Herausforderung war die Ein- und Anbindung der Kupferelemente an das teilweise glasbedeckte Terrassendach!

BAUTAFEL

Sanierung eines Flachdaches

Bauherr: Helmut Haspel, Ditzingen-Hirschlanden

Architektur: Günter Hermann Architekten, Stuttgart

Fachbetrieb: Walter Scheffel, Sanitär- und Heizungstechnik, Flaschnerei, Rutesheim

Material: Kupfer 0,7 mm, Stehfalzbedachung und Flachdachrandbekleidung

Fotos: https://www.scheffel-haustechnik.de/scheffel/index.php

Online-Extra

Auf https://www.baumetall.de/ stehen ab dem 10. Juni 2010 zahlreiche Ausführungsdetails und Momentaufnahmen zum Download bereit. https://www.baumetall.de/

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