Es müssen nicht immer gleich 5000 m² sein, um die Fachwelt zu begeistern! Auch kleine Metalldächer haben es oft in sich. Genau das beweisen 7 BAUMETALL-Leser nach dem zuvor erfolgten Aufruf, gelungene Vordächer aus Metall zu präsentieren. Die dabei gezeigte Bandbreite ist beachtlich. Sie reicht vom klassischen Vordach über geschwungene Varianten bis hin zur gelungenen Verwandlung des hässlichen Entleins zum schönen Schwan.
Den Anfang macht BAUMETALL-Treff-Mitglied Holger Wunderlich aus dem sächsischen Mülsen bei Zwickau. Der Geschäftsführer der HW-Blechgestaltung GmbH reicht gleich drei Aufnahmen von kleinen Dachschönheiten ein. Die von seinem stolzen Team „verblechten“ Dächer schmiegen sich zum Beispiel mit elegantem Schwung an einen runden, darunterliegenden Erker. Die akkurat gestreckten und gestauchten Stehfalze sorgen dafür, dass die Kupferscharen ohne nennenswerte Verspannungen auf der gebogenen Unterkonstruktion aufliegen. Ebenfalls sehenswert sind die geschwungenen Dachrand-Aufkantungen am Wandanschluss. Die Schönheit des direkt daneben liegenden, geradlinigen Kupferdachs gerät fast zu Unrecht in den Hintergrund. Ebenfalls von Holger Wunderlich stammt das Foto eines rechteckigen, mit Titanzink belegten Vordaches. Der besondere Knackpunkt bei dieser Ausführung war die rückstausichere Traufausbildung an der innen liegenden Entwässerung sowie die Abdichtung der Falze des sehr flach geneigten Stehfalzdaches. Ein seitlich angebrachter Überlauf sorgt für zusätzliche Sicherheit. Vordach Nummer drei ist ein mit Kupferschindeln gedecktes Satteldach, das sich formvollendet an eine Fachwerkwand anlehnt.
Schweizer Fachwerkschönheit
Ein weiteres und wunderschön renoviertes Eingangsdächlein gehört zu einem alten Rieghaus. Es befindet sich in Langenthal im Schweizer Mittelland zwischen Olten und Bern. Was in der Schweiz das Rieg- oder Riegelhaus, ist in Deutschland das Fachwerkhaus. In weiten Teilen der Schweiz prägt historisches Holzfachwerk das Erscheinungsbild historischer Ortsteile. Die hier mit einer geschwungenen Vordachkonstruktion geschmückte Fassade ist ein schönes Ausführungsbeispiel. Die doppelt (konvex und konkav) gekrümmten Kupferscharen wurden mit klassischen Stehfalzen verbunden. Das Team um Spenglermeister Peter Langguth entschied sich aus optischen Gründen dafür, die Doppelstehfalze als Zierfalze mit 18 mm Falzhöhe auszuführen. Sehens- und lesenswert ist auch die über dem Vordach angebrachte Wandbemalung mit der Aufschrift: „Wem diese Bauart nicht gefällt, der baue besser für sein Geld.“
Und auch Dachdeckermeister Jens Löhden beweist beim Umgang mit Kupfer und Zink ein feines Händchen. Dem BAUMETALL-Aufruf folgend, stellt er zwei unterschiedliche Dachkonstruktionen vor. Sein mit Rheinzink Prepatina eingedecktes Vordach hat alles, was ein Dach so braucht: ein Stehfalzdach, eine Dachrinne, eine kleinteilige Traufbekleidung unter der Rinne, aber auch eine Giebel- und Ortgangbekleidung. Die Traufe der etwas größeren Terrassenüberdachung aus Kupfer weist als Spezialeffekt einen Knick in der Traufe auf, der sich fachgerecht in der Rinne und der Traufbekleidung fortsetzt. Aber auch die Schareinteilung des Terrassendaches wurde fachgerecht geplant und ausgeführt.
Nordschwarzwälder Schmuckstück
Eine Vordachschönheit ganz anderer Art hat Flaschnermeister Uwe Burghardt aus Bad Liebenzell im Nordschwarzwald realisiert. Zu sehen ist seine Vordachkreation auf der folgenden Heftseite. Der schwäbische Tüftler hatte vor ein paar Jahren Blechreste zu Dachschindeln verarbeitet und damit sein Vordach gedeckt und die darunterliegende Eingangstür bekleidet. Während kleinteilige Kupferschindeln die steil geneigte Satteldachkonstruktion vor dem rauen Schwarzwaldklima schützen, laden strahlenförmig auf der Haustüre angeordnete Kupfertafeln den Besucher ein, das Liebenzeller Flaschnerhaus mit dem besonderem Flair zu betreten – wundervoll! Mindestens ebenso raffiniert ist die Vorgehensweise von BAUMETALL-Leser Erich Pausch. Auf seinem Foto (ebenfalls auf der folgenden Seite) gewährt er den Blick in seine Werkstatt, wo ein am Stück vorgefertigtes Vordach auf die Montage wartet.
Auch Schaleisen sind fotogen
Die Temperaturen steigen und damit auch wieder die Lust am Fotografieren. Rechtzeitig zum Beginn der Schönwetterfotografie sucht die BAUMETALL-Redaktion ausgefallene Werkzeug- und Schaleisen-Fotos. Am besten setzen Sie noch heute Ihr Schaleisen in Szene – fotografieren es auf dem Stehfalzdach liegend oder im Brotkorb auf den Feierabend wartend. Folgen Sie dabei dem Motto „Schalie wird vermisst“ und lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf. Unter allen Einsendern ermittelt unsere männliche Glücksfee Charlie den Preisträger. Zu gewinnen gibt es ein Exemplar des Fachbuches Metall-Architektur Fassaden von Josef Peter Münch im Wert von 69 Euro. Als Einsender sind Sie mit der eventuellen Veröffentlichung Ihres Fotos in den BAUMETALL-Medien einverstanden. Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen. 
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