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Haus S

Der Besiedlungsbeginn im Raum Hohenems ist nicht genau bekannt, jedoch gehört die Burg Altems seit Ende des 12. Jahrhunderts zu den größten Burganlagen im Süden des deutschen Sprachraums. Im mittleren Rheintal an der Grenze zur Schweiz gelegen, wartet die österreichische Stadt Hohenems zudem mit weiteren historischen Bauwerken auf. Besonders erwähnenswert sind der Palast Hohenems, das ehemalige Residenzschloss der Grafen von Hohenems oder das Haus S. Letztgenanntes wurde zwar erst 2015 fertiggestellt, genießt aber schon jetzt den Ruf eines Architektur-Highlights. In den Sozialen Netzen gefeiert und mit Facebook-Gefällt-mir-Angaben überschüttet, begeistert das Gebäude vor allem mit seiner maßgefertigten Hülle aus graviertem Titanzink.

Neuartige Titanzink-Oberfläche

Der vor rund zwei Jahren von VM Zinc unter der Bezeichnung Azengar eingeführte Werkstoff verblüfft mit einer völlig neuen Oberflächenqualität. Azengar ist derzeit die hellste und eine der mattesten Metalloberflächen auf dem Markt. Das natürliche Erscheinungsbild wird durch die herstellungsbedingte leichte Variabilität der Oberfläche zusätzlich betont. Deren besondere Beschaffenheit fängt das Sonnenlicht ein und reflektiert es in einem hellen und intensiven Licht, wovon moderne und ausgefallene Fassadendesigns besonders profitieren. Azengar entspricht nicht nur der EN 988, sondern wurde darüber hinaus mit einem entsprechenden Öko-Design-Ansatz entwickelt. Der Einsatz von Säuren sowie der Wasser- und Abwasserverbrauch konnte daher in jeder Phase der Entwicklung und Industrialisierung deutlich reduziert und die Anzahl der Fertigungsschritte deutlich verringert werden.

Perfekter Werkstoff für ein besonderes Bauwerk

Allgemein betrachtet kann Azengar harmonisch mit zahlreichen Baustoffen kombiniert werden und ist somit für ansprechende Dach- und Fassadenbekleidungen perfekt geeignet. Wie alle VM-Zinc-Produkte verändert sich auch die Azengar-Oberfläche im Lauf der Zeit. Das so genannte progressive Nachdunkeln erfolgt je nach Art der Umgebung (Küstennähe, schneereiche Gebiete, Stärke der UV-Strahlung etc.) und je nach Anwendung (Bedachung, Fassade, Dachentwässerungen, vom Regen nicht gereinigte Flächen) unterschiedlich. Auf Azengar-Flächen, die während des Patinierungsprozesses unregelmäßig von Regenwasser abgewaschen werden, können sich eventuell weiße Flecken bilden und die ästhetische Wahrnehmung des Produktes verändern oder gegebenenfalls eine Wartung erforderlich machen. Solche Effekte stellen jedoch ausdrücklich keine Verschlechterung des Materials dar und haben auch keinen Einfluss auf seine Lebenszeit. Die Oberfläche des Vormaterials wird durch eine abziehbare Folie geschützt. Nach dem Entfernen der Folie ist es notwendig, die Zinkoberfläche weiterhin gegen Fingerabdrücke, Kratzer und Schläge sowie Verschmutzung durch aggressive Stoffe zu schützen.

Haus S und das Kairo-Fünfeck

Haus S ist die konsequente Umsetzung einer klaren Architektursprache, die durch den Einsatz von Azengar zusätzlich unterstrichen wird. Fassade und Mansardenflächen wurden mit Flatlock-Schindeln der Form „Tessalation Cairo“ bekleidet. Die geometrische Form des Kairo-Fünfecks stammt ursprünglich aus dem klassischen Fliesenbereich, wo die Struktur als dual-semiregulare Kachel bekannt ist. Der Ursprung dieser Bezeichnung stammt aus Kairo, wo mehrere Straßen in diesem Entwurf gepflastert sind. Die Schindeln des Haus S wurden aus 0,8-mm-Titanzink der Marke Azengar hergestellt und haben einen Deckungswert von 0,5 m² pro Schindel. Durch die minutiös geplante Fassaden- und Flächeneinteilung sowie deren erstklassige Realisierung ist es den ausführenden Handwerkern sowie dem Architekten gelungen, die Form der Fassadenelemente perfekt mit der klaren Architektursprache des Baukörpers zu koppeln. Die Unterkonstruktion wurde als offene und belüftete Holzschalung ausgeführt. Im Dachbereich kam darüber hinaus eine Delta-VMZ-Noppenbahn als Trennlage zum Einsatz.

Die Azengar-Gebäudehülle überzeugt durch die ausgefallene Schindelform sowie die meisterlich ausgeführten Anschlüsse. Neben der indirekten Befestigung der Schindeln zeichnet sich die Fassadenbekleidung durch verdeckte Eckleisten oder die nicht sichtbare Befestigung der Laibungsprofile aus. Ein optischer Leckerbissen ist die gelungene Kombination der Titanzinkfassade mit der teilweise angeordneten Holzleisten-Fassade. Ebenfalls mit Holzleisten wurden die Untersichten diverser Vorsprünge bekleidet. Die Spenglerarbeiten führten die Fachbetriebe Jäger aus Lauterach und Wieland Uckrow aus Lindau aus. Die professionell zusammenarbeitenden Betriebe haben mit der gelungenen Umsetzung der Azengar-Gebäudehülle einmal mehr bewiesen, wozu Spengler und Klempner in der Lage sind. BAUMETALL beglückwünscht alle am Bau Beteiligten zu dieser hervorragenden Leistung.

Bautafel

Projekt:Architektenhaus S, Hohenems, Vorarlberg, Bezirk Dornbirn, Österreich

Architektur:Marc Hoffenscher, Dornbirn, Österreich, www.hoffenscher.com

Fachbetriebe:Jäger, Lauterach, und Wieland Uckrow, Lindau

Fachberatung:Baris Esebali, Pro Zinc International, Umicore Building Products Schweiz AG

Material:Titanzinkschindeln der Marke Azengar von VM-Zinc. Deckungswert: 0,5 m² pro Schindel

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