Gebäude wie das auf dem Titelbild dieses Beitrages, mit einer Vielzahl an Abdeckungen und Anschlüssen, stellen Handwerker vor große Herausforderungen. Planer und beteiligte Gewerke haben viele Schnittstellen abzustimmen, damit diese die zugedachten Schutzfunktionen für die Gebäudebauteile fachgerecht und dauerhaft erfüllen. Werden die Detailpunkte nicht exakt geplant und fachgerecht ausgeführt, sind Fehler und Schäden vorprogrammiert. Das gilt gleichermaßen für das Bauen im Bestand mit bereits fertiggestellten Oberflächen sowie für Neubau und Sanierung mit Wärmedämmverbundsystemen. Wichtig ist: Die Ausführung der Anschlüsse ist auf die jeweiligen Gegebenheiten und Erfordernisse abzustimmen. Hierbei ist es mit am wichtigsten, dass die unterschiedlichen thermisch bedingten Längenänderungen und die daraus resultierenden Beanspruchungen berücksichtigt werden.
Eine fachgerechte und zeitaufwendige Ausführung der Anschlüsse erfordert eine angemessene Vergütung, die in der Planung und Ausschreibung oder im Angebot berücksichtigt werden muss. Ich kann allen Beteiligten nur empfehlen, diesen Sachverhalt anzusprechen und gegebenenfalls vor der Ausführung ein Nachtragsangebot zu erstellen und sich die Vergütung bestätigen zu lassen.
Wichtiges Werkzeug für die Planung
Der Zentralverband Sanitär-Heizung-Klima, der Fachverband der Stuckateure und der Bundesverband Farbe-Gestaltung-Bautenschutz haben gemeinsam eine Richtlinie für Metallanschlüsse an Putz, Außenwanddämmung und Wärmedämmverbundsysteme ausgearbeitet. In dieser Richtlinie werden zahlreiche Empfehlungen und Detailvorschläge gemacht, um eine fachgerechte Ausführung der Schnittstellen zu planen und zu erzielen. Die dargestellten Skizzen und Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele und nicht als zwingende Vorgaben zu verstehen. Es geht hier vielmehr um die Konstruktionsprinzipien, die der jeweiligen baulichen Situation angepasst werden müssen.
Das merk ich mir
Eine vorbildliche Wandanschluss-Ausführungsvariante besteht aus den aufeinander abgestimmten Profilen von Kappleiste, Steckprofil und Tropfkante. Entsprechend geplant, kann die sichtbare Blende sogar erst nach dem Stuckateur angebracht werden. Dadurch werden mögliche Beschädigungen oder Verschmutzung verhindert. Eine weitere Möglichkeit ist die Montage eines kurzen Teilstücks der Attikaabdeckung vor dem Verputzen. Später kann das Attikaprofil mit einer Dehnungsnaht oder einem Stoßverbinder erweitert werden.
Über die richtigen Maße der Abstände, Anschlusshöhen und Überstände werde ich Sie in einem weiteren Beitrag informieren.
Bis demnächst und haben Sie eine gute Zeit.
Ihr Peter Stelzer