Ist das nicht eine totale Schnapsidee, das Handwerk digitalisieren zu wollen? Auf den ersten Blick scheint das auch nicht sehr vielversprechend zu sein. Es sei denn, man versteht unter Digitalisierung die Erfindung von Robotern, die künftig menschliche Handarbeit zu 100 % ersetzen können. Das Einzige, was in dieser Richtung schon ganz gut funktioniert, sind Saugroboter. Bei allen anderen Dienstleistungen wäre ich derzeit noch skeptisch. Wir können also davon ausgehen, dass die Gesellschaft auch in den nächsten Jahrzehnten dringend auf junge Menschen angewiesen ist, die ein Handwerk erlernen möchten und diesem mit vollem Einsatz und großer Liebe zum Detail nachgehen. Und zwar analog.
Ein Rückblick – ein Ausblick
Und doch haben wir am 10. März in der virtuellen Frühstückspause mit über 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmern über die Digitalisierung im Handwerk gesprochen. Auf Einladung der Digital Mindset haben Hans-Peter Rösch, Meisterausbilder an der Robert-Mayer-Schule (RMS) in Stuttgart, und Andreas Buck, Chefredakteur der BAUMETALL, ihre Einschätzung zur Bedeutung der Digitalisierung kundgetan. Zusammenfassend lässt sich sagen: Mit meinem Eingangsstatement liege ich schon sehr richtig. Die Digitalisierung greift weniger bei der handwerklichen Tätigkeit als vielmehr in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit, Aus- und Weiterbildung.
Auch kleine Betriebe sind davon abhängig, mit guter Öffentlichkeitsarbeit auf sich aufmerksam zu machen. Hierbei geht es nicht nur um das volle Auftragsbuch, sondern vor allem um die Gewinnung von Nachwuchskräften. Hinzu kommt, dass es gerade in kleinen Branchen wie dem Spenglerhandwerk viele sinnvolle Ansatzpunkte für die digitale Aus- und Weiterbildung gibt. Bei aller Liebe zum persönlichen Kontakt waren sich die Teilnehmer hier einig.
Es gibt viele tolle Ideen und Ansatzpunkte, die in der wunderbaren Welt der Spengler, Flaschner, Klempner und Blechner nicht erst seit dem XXL-Messeschiff im Dezember 2020 diskutiert werden. Doch wie sagte eine Teilnehmerin im Nachgang so schön: „Wir müssen jetzt mal konkrete Ideen entwickeln.“ Mit Andreas Buck bin ich so verblieben, dass wir noch ein weiteres Meet-up machen, um eure Ideen zu sammeln und mit allen kreativ zu diskutieren. Das wollen wir aber nicht ohne Vorbereitung tun. Sendet uns doch eure digitalen Ansatzpunkte, Sorgen und Nöte einmal zu. Dann können wir darauf aufbauend eine spannende Veranstaltung für euch und eure Branche zusammenstellen! Ich freue mich schon drauf! Euer Basti.
BAUMETALL bedankt sich bei Digital-Mindset-Lotse und XXL-Messeschiff-Co-Moderator Bastian Brunotte für diese Einschätzung. Übrigens: Wer das nächste digitale Fachgespräch nicht verpassen oder selbst mitdiskutieren möchte, sollte dringend den BAUMETLL-Newsletter abonnieren. Die digitale Infopost kommt immer freitags um 12.00 Uhr. 
