Achtung, hier wird es etwas komplizierter: Wenn ein langjähriger Wegbegleiter sein 100-jähriges Firmenbestehen feiert, bleibt wahrlich alles anders. Das wusste auch schon René Descartes. Mit seinem Ausspruch „Cogito ergo sum“* sinnt der aus Frankreich stammende Philosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler radikalem Zweifel an seiner eigenen Erkenntnisfähigkeit nach. Im Jahr 1641 gelangt er zu folgendem Ergebnis: „Da es ja immer noch ich bin, der zweifelt, kann ich an diesem Ich, selbst wenn es träumt oder phantasiert, selber nicht mehr zweifeln.“ Von diesem Fundament aus versucht Descartes dann, die Erkenntnisfähigkeit wieder aufzubauen.
Ganz so kompliziert ist die unwesentlich jüngere Geschichte des Enke-Werks, der Johannes Enke GmbH & Co. KG, nicht. Knapp 283 Jahre nach Descartes Feststellung tritt in Düsseldorf ein gewisser Johannes Enke auf den Plan, gründet im Rheinhafen ein Unternehmen und macht fortan mit Produkten wie Enkolit, Enkonol und Dachlack von sich reden.
Ein bisschen Geschichte
In den Nachkriegsjahren wächst die deutsche Wirtschaft und damit auch der Bedarf an Enke-Produkten wie der Glasverlegemasse Enke Plastikum rasant. Bereits 1964 und damit kurz vor der Geburt des heutigen Firmeninhabers und Geschäftsführers Hans-Ulrich Kainzinger beginnt mit Gründung von Enke-France das Exportgeschäft. Der Erfolg des Unternehmens setzt sich in den 1970er-Jahren fort. Abdichtungen mit Enkepren und Vlieseinlage werden immer häufiger nachgefragt und speziell im Bereich von Stahlbeton-Fertiggaragen eingesetzt.
1975 stirbt Firmengründer Johannes Enke, woraufhin sein Neffe Hans-Helmut Kainzinger das Unternehmen weiterführt. Erste Großobjekte werden 1984 mit Enkryl und der dazu passenden Vlieseinlage abgedichtet. Darunter befinden sich Gebäude der Volkswagen-Werke in Wolfsburg und Shanghai oder der Adam Opel AG in Bochum. Und noch eine Jahreszahl ist in diesem Zusammenhang nennenswert: Seit 1985 und mit Gründung der Fachzeitschrift BAUMETALL, Klempnertechnik im Hochbau, arbeitet das Team des Enke-Werks partnerschaftlich mit der Redaktion zusammen. Zahlreiche Fachartikel sind seither erschienen; sie haben Fachhandwerkern die Einsatzmöglichkeiten diverser Enke-Produkte aufgezeigt, ohne dabei die Stehfalztechnik in Abrede zu stellen. Im Gegenteil: In Gesprächen mit dem seit 2001 als Geschäftsführer tätigen Hans-Ulrich Kainzinger wird deutlich, dass Enke-Flüssigkunststoffe vorrangig dann eingesetzt werden sollten, wenn Falztechnik an ihre Grenzen stößt. Und genau diese Philosophie ist bis zum heutigen Tag in der DNA des E-Teams fest verankert. Vielleicht basiert der Jubiläums-Slogan „Alles bleibt anders“ ja genau auf dieser Erkenntnis.
Die Zukunft gehört dem Nachwuchs der Branche
Es kann aber auch sein (und das erschient irgendwie logischer), dass Enke damit auf zahlreiche Aktivitäten für und mit der Branche anspielt. Allen voran ist hier das Enke-Impulscamp zu nennen – eine Initiative, die den Berufsnachwuchs des Dachdecker- und Klempnerhandwerks sowie des damit eng verwobenen Fachhandels unterstützt. Erstmals im Jahr 2014 und anlässlich des 90. Firmenbestehens in Düsseldorf durchgeführt, wurde das Impulscamp bereits 2015 in der Regio-Version wiederholt, um nur ein Jahr später als internationales Impulscamp in Südtirol für Furore zu sorgen. Spätestens seither ist die Teilnahme für viele Azubis Pflicht. Es hat sich herumgesprochen, dass „… du mindestens einmal im Leben dabei sein musst!“ Weitere impulsgebende Veranstaltungen gab es 2018 im polnischen Koszęcin, wo Enke-Partner Maciej Kalamala tatkräftig unterstützte, und zuletzt 2023 am Nürburgring.
Die Sache mit dem „Camp“ hat für zahlreiche Fachleute jedoch einen großen Haken: Es ist ausschließlich dem Nachwuchs vorbehalten. Vermutlich um genau das zu ändern, wurde der Enke-Messeauftritt im Rahmen der Dach + Holz International 2024 auf das Freigelände bzw. ins Enke-Zelt verlegt. Im aktuellen Viewsletter des Enke-Werks verdeutlicht die Überschrift „100 % Enke, 0 % gewöhnlich“, was genau dahintersteckt: Zum 100-jährigen Firmenjubiläum hat das Enke-Werk – getreu dem Jubiläums-Motto „Alles bleibt anders“ – ein Versprechen eingelöst. Noch nie zuvor in der langjährigen Firmen- und Messehistorie hatte das E-Team
Auf der gleichfalls mit rekordverdächtiger Besucherzahl frequentierten Standparty bedankten sich Hans-Ulrich und Max Kainzinger bei allen Mitarbeitern, Kunden, Partnern, Gästen und Wegbegleitern. Genau das möchten an dieser Stelle auch die Teams der BAUMETALL sowie der Gentner-Verlagsgruppe:
Liebes E-Team,
herzlichen Dank für die langjährige und gute Zusammenarbeit. Verbunden mit den besten Glückwünschen zum 100-jährigen Firmenbestehen freuen wir uns auf die gemeinsame Zukunft, viele interessante Fachberichte und darauf, unsere Leser weiterhin über innovative Produkte und damit verknüpfte Geschäftsideen zu informieren.