Ein junger Nomade wirft einen prüfenden Blick in die Asche des Lagerfeuers und entdeckt etwas nie zuvor Bemerktes – grünlich und bläulich glänzende Perlen, die er für besondere Steine hält. Er steckt sie ein und betrachtet sie bei der nächsten Rast genauer. Was er nicht weiß: Die Perlen bestehen aus Metall, besser gesagt aus den Kupfererzen Malachit und Azurit. In der Glut des Feuers haben sie sich in gediegenes Kupfer verwandelt. Neugierig untersucht er seine Entdeckung und stellt fest, dass er „seinen Schatz“ mit Klopfsteinen formen kann. Ehrgeizig bearbeitet er den Fund, bis dieser schließlich die Form einer vorzeitlichen Nadel annimmt.
Ob sich diese Begebenheit genau so ereignete, ist nicht bekannt. Sie könnte sich aber so oder ähnlich bereits in der Steinzeit und somit vor etwa 100 000 Jahren zugetragen haben. Und ebenso wie heute wurden schon in der Steinzeit Begabung und Talent vererbt beziehungsweise von Generation zu Generation weitergegeben. Das betrifft ebenso die menschliche Neugierde, fremdartige Stoffe zu untersuchen und auf deren Verarbeitbarkeit zu prüfen. Nur so ist zu erklären, warum unsere Vorfahren mit Vorliebe an Orten siedelten, an welchen Metalle in Reinform vorkamen oder metallhaltiges Gestein gut zugänglich und in ausreichender Menge zur Verfügung stand. An diesen Orten entwickelte sich der frühe und planmäßige Bergbau. Belegt wird diese These durch neue und recht eindeutige Ausgrabungsfunde.
Ebenfalls neu ist die Erkenntnis, dass Eisen wesentlich früher als bislang bekannt vom Menschen genutzt wurde. Auch dazu haben Archäologen eine bildhafte Erklärung parat: Ein Eisenstück fällt vom Himmel und landet unweit einer Siedlung in Mesopotamien. Dort lebende Sumerer entdecken das „Kupfer des Himmels“ und fertigen aufgrund seiner enormen Härte einen Dolch. Dessen Klinge besteht aus Meteoreisen (10,8 % Ni). Um die Kostbarkeit der Waffe zu unterstreichen, belegen sie den Griff mit Gold. Das war vor ca. 5100 Jahren.
15 informative Meter
Im Europäischen Klempner- und Kupferschmiedemuseum in Karlstadt können Interessierte ab sofort eine 15 m lange Zeitreise entlang des neuen Zeitstreifens unternehmen. Dabei erfahren sie zahlreiche Details über die Entstehungsgeschichte der Metalle von der Steinzeit bis in die Zukunft. In der nächsten BAUMETALL-Ausgabe 7/2017 gewähren wir einen Einblick in die Entstehung der Handwerkszünfte sowie des Spengler- und Klempnerberufes.
Mitmachen und gewinnen!
Hätten Sie gewusst, dass der Mensch schon seit Tausenden von Jahren Metall bearbeitet? Neben Stein, Knochen und Ton gehört damit Metall zu den ältesten Werkstoffen der Menschheitsgeschichte. Bis heute hat sich Metall in vielen Bereichen unseres Lebens durchgesetzt und ist aus Alltag, Technik und Industrie nicht wegzudenken. Im Europäischen Klempner- und Kupferschmiedemuseum zeigt ein historischer Überblick wichtige Stationen zur Nutzung von Metall. Wie fit sind Sie in der Geschichte des Klempnerwerkstoffs? Testen Sie Ihr Wissen und gewinnen Sie einen Allgäuer Spenglerhammer.
1. Wann fand die erstmalige Metallbearbeitung statt? Vor ca.
a) 50 000 Jahren
b) 80 000 Jahren
c) 100 000 Jahren
2. Verwendet wurden die ersten Metalle zur Herstellung von
a) Waffen
b) Schmuck
c) Werkzeug
3. 5000 bis 3000 v. Chr. begann die
a) Kupferzeit
b) Bronzezeit
c) Eisenzeit
Die Auflösung finden Sie entweder im Europäischen Klempner- und Kupferschmiedemuseum oder in BAUMETALL-Ausgabe 7, die am 22. November 2017 erscheint.
Info
Senden Sie Ihre Antwort mit dem Stichwort „Zeitstreifen“ bis zum 15.11.2017 per E-Mail an:
Unter den Einsendern verlosen wir fünf Spenglerhämmer, die bei Tilag/Spengler Direct auch käuflich zu erwerben sind.