ALLES BANANE Entstanden in einer Zeit, als die Banane für viele eine exotische Frucht war, hat die Redewendung „Alles Banane“ ihren Weg in den modernen Sprachgebrauch gefunden und dabei ihre Bedeutung mehrfach gewandelt. Einerseits dient die Redewendung dazu, völlige Gleichgültigkeit auszudrücken. Andererseits wird der Ausspruch gerne ironisch verwendet, um etwas als so selbstverständlich oder unwichtig darzustellen, dass es keiner weiteren Beachtung bedarf. Und noch etwas ist interessant. Laut botanischer Definition ist die Banane kein typisches Obst, sondern eine beerenartige Frucht. Das Definitionshickhack um die gebogene Urwaldfrucht ist bemerkenswert, weil es hervorragend zur endlosen Diskussion um die Berufsbezeichnung der Spenglerbranche passt.
Warum so krumm? Stellen Sie sich bitte einmal vor, die Banane hätte das Zeug, Bildmarke unserer Berufsgruppe zu werden. Wie aussagekräftig wäre wohl ein Spenglerwappen mit gekreuzter Blechschere, Lötkolben und Banane? Und hätten Klempner mehr Freude daran, eine Karotte mit Zirkel und Schaleisen abzubilden? Könnte eine Kirsche als Wappenobst die Blechner repräsentieren? Das ist gut möglich, doch dann stünde vermutlich ein Flaschenkürbis im Zeichen traditionsreicher Flaschner. Es geht noch weiter: Nachdem die vier neuen Bildmarken für zig Millionen Euro von einem Stardesigner gestaltet und von Vertretern der Landesverbände präsentiert wurden, würde sich womöglich alles ändern. Oder eben nicht!
Vitaminsalat Lassen wir das. Widmen wir uns stattdessen einem wichtigeren Thema – der Energiewende. Sie bietet unserem Handwerk enorme Chancen. Anstatt über Berufsbezeichnungen zu diskutieren, macht es durchaus Sinn, den Fokus auf die fachgerechte Installation von Photovoltaikanlagen auf Metalldächern und an Fassaden zu richten. Der vom ZVSHK eingeführte „PV-Manager im Klempnerhandwerk“ schafft eine ideale Schnittstelle zwischen Tradition und Zukunft. Entsprechend ausgebildete Fachkräfte verknüpfen ihre handwerklichen Fähigkeiten mit zukunftsweisenden Technologien. Sie tragen somit dazu bei, unsere Branche fit für die Zukunft machen. Das geringe Interesse an den neuen Weiterbildungskursen ist jedoch sehr besorgniserregend. Und ähnlich bescheiden ist das Engagement rund um die Begrünung von Innenstadtfassaden. Auch in diesem Sektor entwickeln sich Zukunftsmärkte. Unbestritten öffnet die Weiterentwicklung begrünter Fassadensysteme in Kombination mit zukunftsweisender PV-Technik und traditioneller Blechbearbeitung neue Perspektiven. Zusammen mit vorgehängten hinterlüfteten Metallfassaden wirken oben genannte Maßnahmen wie ein Multivitaminsaft für alle Gebäudetypen.
Herzlichst Ihr
Klempnermeister Andreas Buck
(Chefredakteur)