Heute in der Redaktion Eigentlich sollte ich jetzt einen Weihnachtskommentar verfassen. Wie in den zurückliegenden Jahren müsste ich dazu über Vorweihnachtsstress, eine tolle Jahresleistung und vor allem die vor uns liegende besinnliche Zeit mit der Familie sinnieren. Ehrlich gesagt habe ich danach kein Verlangen. Viel zu sehr steht der Kessel noch unter Dampf und vorzugeben, ich sei bereits in Feierstimmung, wäre Ihnen gegenüber unehrlich. Stattdessen bin ich bedacht darauf, eine informative Lektüre für die vielleicht ruhigeren Wintertage für Sie zusammenzustellen.
Neulich beim Schreiner So wie mir geht es vielen. Wir arbeiten selbst und ständig und sind immer im Stress. Und wir haben immer mehrere Eisen gleichzeitig im Feuer. Auch Schreinermeister Hobelspan* macht da keine Ausnahme. In unserer Kleinstadt gilt er als der Fachmann für maßgefertigte Möbel. Und gerade weil auch Klempner maßgefertigte Gebäudehüllen herstellen, ist folgende Geschichte erzählenswert: Auf der Suche nach einem speziellen Regal vereinbare ich einen Termin. Wie abgemacht stehe ich pünktlich vor dem Büro des Möbelschreiners. Nach mehrmaligem Klingeln öffnet er die Türe und begrüßt mich mit folgenden Worten: „Es tut mir leid, aber ich komme eben erst von der Baustelle und bin extrem im Stress. Ich muss unseren Termin absagen und ich rufe Sie wieder an, auf Wiedersehen!“ Noch bevor ich verstehe, was geschieht, fällt die Türe ins Schloss und ich stehe ziemlich verdutzt davor. So hat mich noch niemand abserviert. „Servicewüste Deutschland“, denke ich, als ich beim Verlassen des Geländes die extrem gute Werbung auf dem Lieferwagen des Schreiners sehe.
Kunden glücklich machen Klar ist, dass ich Schreinermeister Hobelspan* nicht beauftragen werde. Klar ist auch, dass ich seine Firma auf keinen Fall weiterempfehle. Und ich lerne etwas aus der Situation: Perfekt beschriftete Fahr-zeuge und hochtrabende Werbeversprechen sind nicht alles. Marketingmaßnahmen müssen durchgängig sein und sie müssen gelebt werden. Nur dann ist Marketing erfolgreich und in der Lage, Kunden glücklich zu machen. Dem unfreundlichen Schreinermeister empfehle ich daher dringend, seine Strategie zu überdenken. Weil er mich mitten im Winter in die Wüste geschickt hat, sage ich an dieser Stelle mit entsprechendem Nachdruck einfach „Servus!“
Da war doch was Um ein Haar hätte ich vergessen, mich bei Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, für Ihre Treue und die zahlreichen Beiträge zu bedanken. Ich hoffe, BAUMETALL hat Ihnen in diesem Jahr ebenso viel Spaß gemacht wie mir und ich freue mich sehr auf ein Wiederlesen im neuen Jahr. Bleibt mir nur noch, Ihnen und Ihren Lieben frohe Festtage und einen guten Jahresstart zu wünschen.
Herzlichst Ihr
Klempnermeister Andreas Buck (Chefredakteur)
Fußnoten
* Name von der Redaktion geändert
Andreas Buck
Chefredakteur, Klempnermeister