Digitalisierung kein Hexenwerk. Beim Forum Handwerk Digital am 7. November in Rommelshausen bei Stuttgart erzählte Michael Kirchen vor knapp 100 Teilnehmern, was ihm die Digitalisierung gebracht hat.
Mehr Freiheit für eigene Fertigung
Schon einfache Mittel versetzen ein Unternehmen wie die Luxemburger Firma Ferisol mit momentan nur zwölf Beschäftigten in die Lage, anspruchsvolle Projekte umzusetzen. Und zwar auch ohne großartige neue und vielleicht teure Software.
Visualisierung erspart viele Rückfragen
Der wesentliche Vorteil von digitalen Tools ist, dass alle Informationen immer aktuell, zeitnah (oder in Echtzeit) für alle und überall zur Verfügung stehen. Dabei stehen die Geschäftsprozesse im Fokus, das heißt, der Informationsfluss zwischen Büro, Werkstatt und Baustelle, zu Kunden und anderen Projektbeteiligten.
3D-Darstellungen und digitale Projektmappen für klare Kommunikation
3D-Darstellungen von Dächern oder Fassaden zeigen Kunden sehr anschaulich und überzeugend, wie ein geplantes Dach oder eine Gebäudehülle später aussehen werden. Das unterstützt das Verkaufs- oder Beratungsgespräch enorm und hilft auch bei der Kommunikation mit Bauherren und Architekten, die nun auf Augenhöhe stattfindet und den Handwerker vom bloßen Profileverleger zum modernen Dienstleister aufwertet.
In digitalen Projektordnern sind die Projektdaten für alle verfügbar. Auch die Erfassung von Arbeitszeiten – wer hat wann, wo und wie lange gearbeitet? – geht digital viel einfacher. Die Zeiterfassung bei Ferisol erfolgt mit einer einfachen Kalender-App, die nicht nur zeigt, wer wann wo war, sondern auch, wer wann und für welches Projekt eingeteilt ist.
Zentraler Speicherort für alle Informationen
Weitere Beispiele sind das papierlose Aufmaß, papierlose Protokolle und papierlose Bestellungen. Wichtige Daten und Dokumente werden in einer Cloud gespeichert oder in eine Dropbox hochgeladen, auf die alle Zugriff haben. Mit digitalen Tools kann man Fotos so bearbeiten, dass klar ist, was wo gemacht werden muss.
Am Anfang steht eine genaue Analyse der Prozesse
Entscheidende Grundvoraussetzung für die Digitalisierung ist die genaue Analyse der Geschäftsprozesse: Welche Abläufe haben wir und was genau wollen wir digitalisieren? Damit auch digitalisierte Prozesse optimal funktionieren, müssen die Prozesse bereits vorher mit Papier oder Telefon gut laufen und klar definiert sein.
Reibungsloser Betrieb trotz Knie-OP
Das digitale Büro bewährt sich auch in Ausnahmesituationen. Als Firmenchef Michael Kirchen sich einer Knieoperation unterziehen musste, war am Tag nach der Operation im Krankenhaus sein Laptop am Bett, wo er über alle Projekte auf dem Laufenden war und seinen Betrieb problemlos weiterführen konnte.
Eine ausführlichere Zusammenfassung des Vortrags gibt es in BAUMETALL-Ausgabe 8/2019, die am 19. Dezember erscheint.
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