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Hol’ ihn Dir!

Aufgrund des Ausbilderwechsels an der Robert-Mayer-Schule in Stuttgart rückte die Berichterstattung zu den Prüfungsprojekten der Blechmasters 2015 etwas in den Hintergrund. In BAUMETALL-Ausgabe 1/2015 wurden bereits sechs Stuttgarter-Meisterstücke vorgestellt – der Beitrags-Schwerpunkt konzentrierte sich jedoch auf die Stabübergabe zwischen dem langjährigen Meistermacher Gert Brenner und dessen Nachfolger Daniel Wagner. Wie gewohnt stellt BAUMETALL in den folgenden Ausgaben weitere Meisterstücke vor, um dann nach der Sommerpause die Online-Abstimmung durch die Leser zu starten. Parallel dazu läuft bereits die Bewerbungsphase für die Jahrgänge 2014 und 2015. Teilnehmen können alle Klempner- und Spenglermeister, die in diesen beiden Jahren ihre Meisterprüfung abgelegt haben. Dazu sollten Sie lediglich zwei bis drei aussagekräftige Fotos sowie eine kurze Beschreibung Ihres Meisterstücks einreichen. Ferner ist es möglich, die Bewerbungen auch gesammelt – beispielsweise über die Meisterschule – einzusenden. BAUMETALL empfiehlt, im Bedarfsfall die Ausbilder daraufhin anzusprechen. Weitere Informationen sind im Infokasten „Jetzt bewerben“ zu finden.

Meisterliches Europa

Selbstverständlich wird der Einzugsbereich des Wettbewerbs wie schon in den Vorjahren nicht begrenzt. Entsprechende Bewerbungen aus den direkten Nach-barländern wie Österreich oder der Schweiz sowie anderen Ländern, in denen Klempner-Meisterprüfungen abgenommen werden, sind herzlich willkommen. Zur Erinnerung: Bei der Erstauflage des Wettbewerbs vor fünf Jahren machten Teilnehmer und Preisträger aus Südtirol mit ihren hervorragenden Meisterstücken auf sich aufmerksam.

Nobelrestaurant für Vögel

Zurück nach Stuttgart. Vor der dortigen Handwerkskammer hat auch Klempnermeister Johannes Brenner aus Tannhausen in diesem Jahr seine Prüfung abgelegt. Als Meisterprüfungsprojekt fertigte der Jungmeister ein formvollendetes Vogelhaus aus Kupfer an. Dieses besteht aus sieben Teilbereichen. Es verfügt über eine Messingkugel mit Übergangshülse, ein geschwungenes Dach, eine Simsabdeckung mit Einfluglöchern und der Untersicht mit acht Einfalzleisten. Darüber hinaus brachte Johannes Brenner einen Messingkranz aus Vollmaterial an. Das gesamte Meisterstück wurde auf dem massiven Stamm einer deutschen Eiche befestigt. Entsprechende Stand-festigkeit verleiht eine Naturstein-Grundplatte.

Im ersten Schritt schnitt Johannes Brenner die einzelnen Simsteile aus einem festen Papier heraus. Diese Papierabwicklung fixierte er mit Sprühkleber auf den zuvor entfetteten 0,8-mm-Kupfertafeln. Dann folgte das Zuschneiden und Biegen der Bauteile. Die Verbindung erfolgte in Falz- und Schweißtechnik. Besonders diffizil gestaltete sich das Einfalzen der kleinen Zargen an den Einflugöffnungen. Die vorgekanteten Zargen rundete Brenner mit einem Einlegblech. Erst dann passte er die Form an die tatsächliche Öffnung an und fixierte die Zargen mit einem „unsichtbaren“ Lötpunkt auf der Rückseite. Erst nachdem die Zargen eingesetzt waren, wurde der Bord auf das Holz geschweift. Im nächsten Schritt erfolgte die Anfertigung des geschwungenen und mit Wulstabschlüssen ver-sehenen Daches. Dabei war die Herstellung der Gehrungswinkel besonders anspruchsvoll.

Zeitdruck lässt Klempner cool

Dass die Meisterschüler aus Stuttgart bei der Prüfung nicht aus der Ruhe zu bringen sind, veranschaulichen auch die anderen Meisterstücke. Während der bereits vorgestellte Rennauto-Schalensitz von Raphael Groß oder die Standuhr von Steffen Lindner ebenfalls aus Kupfer angefertigt wurden, bestehen der Zierbrunnen von Mike Janzen und die achtteilige Vase von Marco Mayer aus Titanzink.

Allen zehn Stuttgarter Meisterstücken ist eines gemeinsam: Sie entstanden wie immer bei Meisterprüfungen unter enormem Zeitdruck. Dennoch können sich die Meisterstücke der ersten Meisterklasse Daniel Wagners sehen lassen. „Typisch Stuttgart“ – wird den anspruchsvollen Arbeiten der Blechmasters schon heute eine große Chance bei der Wettbewerbs-Nominierung eingeräumt. Wie immer entscheiden dies die BAU-METALL-Leser, wenn es schon bald wieder heißt: BAUMETALL-Leser suchen das Meisterstück des Jahres.

BAUMETALL sucht beste Meisterstücke des Jahres

Der beliebteste Branchenwettbewerb „Meisterstück des Jahres“ geht in die vierte Runde. Klempner- und Spenglermeister/innen, die auf der nächsten Dach + Holz (2016 in Stuttgart) dabei sein möchten, können sich ab sofort bewerben.

Prämiert werden Meisterstücke aus den Jahren 2014 und 2015. Mit der Bewerbung sollten aussagekräftige Bilder, Skizzen und Informationen eingereicht werden – am einfachsten per E-Mail an:

redaktion@baumetall.de

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