Eine Weiterbildungsmaßnahme samt Fingerfood. Ein Arbeitsplatz mit Prosecco-Catering. Eine nagelneue Museumswerkstatt. Eine Künstlerin und ein Kupferexperte. Überraschte Teilnehmer. Ein staunender Chefredakteur mit Lust auf mehr: Über die Angebote der BAUMETALL-Workshopreihe im Museum habe ich schon oft berichtet. Über die Kreative Kupferwerkstatt könnte ich Seite um Seite füllen. Entsprechend schwer ist es, den ereignisreichen Workshoptag auf wenigen Druckseiten zu beschreiben. Aus diesem Grund empfehle ich schon jetzt das Online-Zusatzangebot zu diesem Beitrag auf www.baumetall.de/extra. Und ja, eine Fortsetzung des Angebotes ist geplant, aber der Reihe nach:
Mit jährlich bis zu zehn ausgebuchten Terminen ist das BAUMETALL-Workshopkonzept überaus erfolgreich. Unser Angebot rund um die Fusion von Kunst und kulinarischem Vergnügen gehört dabei neben dem Drücken und Vergolden von Kirchturmkugeln zu den beliebtesten Angeboten und das hat seine Gründe: Das auf diesen Workshops vermittelte Fachwissen ist dank der hochkarätigen Workshopleiter einzigartig. Dies trifft folglich auch auf unser Referenten-Team Manuela Geugelin (Bildhauerin und Metallkünstlerin) und Matthias Schoppe (Verkaufs- und Projektleiter Architekturprodukte, Aurubis) zu. Während Schoppe in der Welt betörend schöner Metallarchitektur zu Hause ist, macht Geugelin aus ihrer unkonventionellen und künstlerischen Sicht auf die Kupfer-Dinge kein Geheimnis: Anstatt zu falzen oder zu löten, fertigt sie ihre Kunstgegenstände und Skulpturen aus einem einzigen Stück Kupfer an. Dazu faltet, biegt, hämmert oder verwindet sie das Material dermaßen geschickt, dass aus einem zunächst undefiniert aussehenden Metallknäuel eine bewusst geformte Arbeit entsteht. Ihre Werkzeuge sind bis auf wenige Ausnahmen vorwiegend verschiedenartige Hämmer. Geugelin verwendet diese jedoch nicht in der Kombination mit Sperrhaken oder sonst üblichen Richtplatten. Stattdessen bevorzugt die experimentierfreudige Wahl-Freiburgerin Kugelhämmer auf Holzplatten oder Holzhämmer mit Leder- oder Gummiunterlagen. Der Blick auf ihre Arbeiten zeigt, wie effektiv ihre Technik ist und genau hier wird es spannend ...
Architekten und Klempner im Team
Unsere Workshopgruppe setzt sich aus akkurat denkenden Architekten und exakt arbeitenden Klempnern zusammen. Aus Berlin, Hamburg, Stuttgart oder Zürich angereist, sollen sie die Arbeitsweise der Künstlerin in die Welt der Kupferarchitektur „übersetzen“. Doch wie sollen sie dabei vorgehen? Vielleicht indem jeweils ein Architekt und ein Handwerker eine Arbeitsgruppe bilden? Gesagt getan, doch damit nicht genug. Zur künstlerischen Arbeitsumsetzung nutzen die Teams Aufgabenmottos wie „Bewegung“, „Stärke“, „Freude“ oder „Schnelligkeit“. Dann geht es los. Es wird skizziert, diskutiert und schließlich gebördelt und gekantet – gehämmert und geglüht. All das geschieht in der nagelneuen Museumswerkstatt sowie an den historisch eingerichteten Arbeitsplätzen. Und während sich eine Gruppe eng an den visuellen Vorlagen der Künstler orientiert, greift eine andere tief in die Trickkiste handwerklicher Blechbearbeitung. Wieder andere Teams kombinieren unterschiedliche Arbeitstechniken und erzielen dabei ganz besondere Ergebnisse. Nach wenigen Stunden stehen sich erste Kunstwerke gegenüber. Das eine akkurat und monolithisch wirkend, das andere nahezu freiförmig und vor Kraft strotzend. Gleich daneben kommuniziert die gekantete Umsetzung eines Kondensstreifens mit einem sich im Gleichgewicht arrangierenden, aber „unsichtbaren“ Trichter. Weitere Arbeiten sind ein „zerstörter“ und dennoch wunderschöner Kupferstreifen, der in einen spiralförmigen Kupferwirbel einzutauchen scheint, oder ein freudiges Arrangement aus diversen Aurubis-Materialien. Die Workshoper um Matthias Schoppe und Manuela Geugelin sind begeistert. Keiner von ihnen hätte gedacht, in der Kürze der Zeit solch ansprechende Arbeiten zu kreieren. Verwendet wurden ausschließlich Kupfer-, Messing- oder Bronzematerialien aus dem Hause Aurubis.
Kupfer ist mein Material
„Die Vielzahl unterschiedlicher Aurubis-Oberflächen erweitert die künstlerischen Möglichkeiten enorm“, freut sich Manuela Geugelin, die überaus zufrieden mit den Ergebnissen ist. Sie denkt kurz nach und ergänzt: „Anfangs hatte ich große Bedenken, ob meine Arbeitsweise bei den gestandenen Klempnermeistern ankommen wird. Warum ich bei den Architekten deutlich weniger Zweifel hatte, kann ich nicht begründen.“ Vielleicht weil die planerische Herangehensweise eines Architekten kalkulierbarer erscheint. Wie dem auch sei: Die Frage, wann Kunst als solche bezeichnet werden kann und ob Kunst geplant oder inspiriert entsteht, soll an dieser Stelle bewusst nicht beantwortet werden.
Kupfer-Liebe geht durch den Magen
Während die Workshopteams unkonventionelle Methoden und klassische Klempnertechnik miteinander kombinierten, präsentierte Sternekoch Bernard Reiser (Der Reiser, Genussmanufaktur, Würzburg) mit seinem Team kulinarische Gaumenfreuden. Sein Catering und vor allem der im Anschluss an den Workshop stattfindende Kochkurs waren dem Motto „Fusion von Kunst und kulinarischem Vergnügen“ entsprechend fester Bestandteil des Programms. Die schmackhaften Speisen und Getränke erinnerten folglich durch Farbgebung sowie Arrangement an unterschiedliche Kupferfarbtöne und Kupferlegierungen.
Fortsetzung?
Sind Sie neugierig geworden oder ärgern Sie sich darüber, dass Sie diesen Workshop verpasst haben? Dann habe ich gute Nachrichten für Sie: Weil Kupferkunst einen gewissen kreativen Freiraum benötigt feilen die Organisatoren aktuell am passenden Fortsetzungsangebot. Entsprechende Reservierungen sind ab sofort und unter service@baumetall.de möglich! Wir freuen uns auf Sie!
Servicetelefon: (07 11) 63 67 24 04
Jetzt Plätze sichern
Workshop: Kreative Kupferwerkstatt Fortsetzung im Herbst 2017
250 Euro p. Pers.
Tel.: (07 11) 63 67 24 04