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Blei bleibt für die Ewigkeit!

Mit dem flapsig formulierten Spruch „Was des Spenglers Kunst nicht ziert, wird mit Silikon verschmiert“, machen sich qualitätsbewusste Spengler gerne über schlampig ausgeführte Arbeiten lustig. Tatsächlich stehen Bauwerksabdichtungen und Fugen, die mit moderner Bauchemie abgedichtet wurden im Ruf, nicht dauerhaft dicht zu sein. Während viele Fachleute von Wartungsfugen sprechen, die regelmäßig auf ihre Dichtheit überprüft werden müssen, fürchtet sich so mancher Hausbesitzer vor schleichendem und damit unkontrolliertem Wassereintritt. Zu Recht, denn tatsächlich verursachen gerissene Silikonfugen mitunter die größten Bauschäden. Erschwerend kommt hinzu, dass viele solcher Fugen auf dem Dach und somit außerhalb täglich sichtbarer Gebäudebereiche liegen.

Im Rahmen der fünfteiligen „Workshopreihe im Museum“ veranstaltete BAUMETALL im April einen weiteren Spezialworkshop im Karlstädter Klempner- und Kupferschmiedemuseum. Dort erlernten die aus allen Teilen Deutschlands angereisten Teilnehmer, wie Bauwerksfugen ohne Bauchemie und dafür absolut wartungsfrei hergestellt werden können. Die Lösung heißt: Ausstopfen der Bauwerksfugen mit Bleiwolle. Freilich ist diese Technik nicht neu – im Gegenteil: Schon im Mittelalter wurden Mauerwerksfugen mit geschabter Bleiwolle verstemmt oder gestopft. Dabei werden die an Lametta erinnernden Bleifäden mit speziellen Meißeln in die Fugen gestemmt und derart verdichtet, dass Wasser keine Chance hat. „Sogar die Fugen des alten Elbtunnels in Hamburg sind auf diese Weise abgedichtet“, sagt Referent Jürgen Seifert vom Krefelder Bleihersteller Röhr + Stolberg.

Bleifugen – eine fast vergessene Kunst

Die Krux ist jedoch, dass Bleifugen nur dann funktionieren, wenn sie vom Fachmann ausgeführt wurden. Und da die Technik des Bleifugenstemmens weder in der Ausbildung, noch in Meisterkursen weitergegeben wird, war das Interesse an dem überaus seltenen Weiterbildungsangebot entsprechend groß. Wer sich persönlich ein Bild von der Vorgehensweise des Fugenstemmens machen möchte, findet auf www.baumetall.de/extra zwei kurze Videosequenzen sowie den entsprechenden Fachbericht zum Thema.

Flugschule und Eigenmarketing

Die nächsten beiden Workshops werden nicht weniger spannend, verrät BAUMETALL-Chefredakteur Andreas Buck: Nach der Sommerpause geht es im Museum um „Wartungs- und Kontrollflüge mit ferngesteuerten Foto- und Videodrohnen“. Wer die wendigen Fluggeräte fachmännisch einsetzt, kann auf den lästigen Einsatz von Gerüsten und Leitern zukünftig nahezu verzichten. Wie das geht, zeigt Face.Buck-Pilot Frank Preuss. Am 25. September 2015 lässt er die Workshop-Teilnehmer selbst an den Steuerknüppel.

Außerdem referiert Andreas Buck über Pressearbeit. Sein Workshop mit dem Titel „Gut gearbeitet und keiner merkts?“ veranschaulicht mit praktischen Übungen, wie Pressetexte entstehen und wie diese bei der Regionalpresse platziert werden können.

Dass sich die hohe Qualität der Workshopreihe unter Fachleuten inzwischen bis über die Landesgrenzen herumgesprochen hat, begrüßt der Vorstand des Klempner-Museums außerordentlich. Schließlich ginge es darum, so Museumsvorstand Jens Sperber, das Europäische Klempner- und Kupferschmiede-Museum in ein Kompetenzzentrum umzuwandeln und auf diese Weise dessen Bestehen langfristig zu sichern.

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