In seinem Fachbuch „Metall-Architektur Fassade“ stellt Josef Peter Münch auf über 280 Seiten zeitgemäße Metallfassaden aus unterschiedlichsten Baumetallen vor. Fundiert berichtet der erfahrene Planer und Metallspezialist über entsprechende Baukonstruktionen und gibt dabei wertvolle Hinweise zur gestalterischen sowie technischen Umsetzung. Seine Architekturbegeisterung bringt er mit spektakulären Fotos zum Ausdruck, die er in alter Schlenker-Manier mit handgezeichneten Skizzen ergänzt. Mit diesem Vorgehen lüftet er so manches Konstruktionsgeheimnis.
Was in der Buchankündigung so vollmundig klingt, ist es auch! Doch bis es so weit war, mussten zahlreiche Hürden genommen werden. Dazu sagt der Autor: „Ich habe mir die Umsetzung des Buchprojektes viel einfacher vorgestellt. Als Handwerker bin ich es gewohnt, Dinge anzupacken und rasch zu Ende zu bringen. Eine Buchproduktion ist jedoch eine andere Herausforderung.“ Tatsächlich gingen von der Idee bis zum fertigen Buch fast zwei Jahre ins Land. Und das obwohl die TFV Technischer Fachverlag GmbH aus Stuttgart über einschlägige Erfahrung verfügt. Als Tochter der Gentner-Verlagsgruppe, in der damals auch der Schlenker herausgegeben wurde, kennt man sich aus. Und durch die Produktion der Fachzeitschrift BAUMETALL sind die Layouter mit der Publikation von Artikeln und Berichten über Metallarchitektur bestens vertraut.
Erstkontakt im Verlag
Münch erinnert sich: „Als ich das erste Mal in Stuttgart vorstellig wurde, hatte ich das fertige Ergebnis bereits im Kopf. Der Versuch, meine Vorstellung mit wenigen Sätzen weiterzugeben, war jedoch sehr viel schwerer, als ich dachte. Die Verständigung zwischen Handwerker und Layouter war anfangs enorm schwierig. Woher sollte ich z. B. wissen, was ein Template ist oder wie die Dateistruktur eines Fachbuches aufgebaut wird. Umgekehrt hatten die Layouter anfangs große Mühe, die zahlreichen Fotos entsprechenden Texten zuzuordnen. Zum Glück haben mir der erfahrene Produktionsleiter Uwe Staskiewicz und BAUMETALL-Chefredakteur Andreas Buck unter die Arme gegriffen. Überhaupt war ich überrascht, wie sehr sich Staskiewicz mit dem Buchprojekt identifiziert hat. Er war es auch, der sich für die extrem gute Druckqualität sowie das Aluminium-Inlay des Covers starkgemacht hat. In Zeiten sparsamer Ökonomen ist ein derartiges Engagement alles andere als selbstverständlich.“
Dummys und Musterdrucke
Mit den Profis des Metalldruckmaschinen-Herstellers Koenig & Bauer MetalPrint in Stuttgart holte Staskiewicz weitere Spezialisten ins Boot. Eine Fachabteilung des Unternehmens beschäftigt sich mit digitalen Druckvorgängen direkt auf Metall. Und genau dort sollte der Coverdruck realisiert werden. Um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen, wurden im Vorfeld zahlreiche Musterdrucke angefertigt. Das Ausgangsmaterial bestand aus unterschiedlich beschichteten Aluminiumtafeln von Prefa. „Zuerst waren die Kontraste zu gering, dann gab es Probleme bei der optimalen Flächenausnutzung der Metalltafeln“, erinnert sich Staskiewicz. Dieser Punkt war besonders heikel, da parallel zur Entwicklung des Covermotivs auch die Frage der Weiterverarbeitung geklärt werden musste. Hilfe kam wiederum aus den Reihen der „Baumetaller“. Erste Muster-bleche wurden nach dem Druck beim Fachbetrieb Schaaf in Stuttgart zugeschnitten. Zur Serienproduktion musste der Vorgang jedoch automatisiert werden. Hier leistete die Reinhardt GmbH in Bad Rappenau wertvolle Dienste. Per Stanz-Nibbel-Einheit wurden die zuvor in Stuttgart bedruckten Aluminiumtafeln millimetergenau zugeschnitten. Nur so konnten die Inlays im nächsten Schritt in die entsprechende Prägung des Buchumschlages eingeklebt werden.
Logistische Herausforderung
Das Zusammenfügen der bedruckten Buchinnenseiten mit dem Hardcover und den zugeschnittenen, bedruckten Aluminiumtafeln erfolgte in einer Buchbinderei. Ebenso das Anbringen des aus Transparentpapier bestehenden Schutzumschlages. Ein Teil der Buchauflage wurde bislang aber noch nicht mit den Aluminiumtafeln bestückt. „Auf diese Weise können wir den Kunden die Möglichkeit der Cover-Individualisierung bereits ab einer Abnahmemenge von zwölf Exemplaren einräumen“, erklärt Produktionsleiter Staskiewicz, der bereits die nächsten Schritte plant: „Der Aufdruck eines Firmenlogos oder eines Hinweises wie: ‚Überreicht von …‘ sind folglich nur zwei von unzähligen Individualisierungsmöglichkeiten. Gegebenenfalls besteht sogar die Möglichkeit, die Metallsorte des Inlays zu wechseln.“
Am Inhalt ändert das natürlich nichts. Die im Buch vorgestellten Fassadenobjekte aus aller Welt sorgen regelmäßig für staunende Gesichter und die Rückmeldungen der Leser sind durchweg positiv. Das hört man gerne!