Laut Puren weisen intelligente, sommerkühle Dächer drei Merkmale auf: einen hervorragenden Wärmeschutz (U-Wert), eine funktionstüchtige Luft- und Winddichtung und von außen verschattete Dachfenster. Werden diese drei Grundforderungen nicht beachtet und gelangt Wärme ins Dachgeschoss, wendet sich die oft beschworene Speichermasse gegen die Bewohner. Dann heizt sich ein Dachgeschoss von Tag zu Tag mehr auf und die Nächte werden unerträglich. Unter einem gut gedämmten Dach ist es folglich im Winter warm und im Sommer angenehm kühl. Doch während im Winter der Wärmeverlust mit der Heizung automatisch auf Komfortniveau ausgeglichen wird, haben die wenigsten Haushalte für den umgekehrten Fall im Sommer eine Kühlung bereit. Die wahre Qualität einer Dachdämmung wird daher erst im Sommer erkannt, denn dann kehrt sich die Bauphysik um. Die Dachfläche kann durch Sonneneinstrahlung bis zu 80 °C heiß werden. Wenn es dann innen angenehm kühl bleiben soll, hilft laut Puren nur eine exzellent funktionierende Dämmung.
Bedingung: luft- und winddicht
Die Wirkung von Dämmstoffen basiert weitgehend auf unbewegten Luft- und Gaspolstern. Geraten die in den Dämmstoffen festgehaltenen Luftpolster in Bewegung, geht damit auch Dämmwirkung verloren. Dies ist vor allem bei offenzelligen Dämmstoffen der Fall, wenn Wind im Sommer die bis zu 80 °C heiße Luft auf der Dachoberfläche in die Dachkonstruktion hineinbläst. Deshalb ist es für den sommerlichen Hitzeschutz extrem wichtig, Dämmstoffe luft- und winddicht zu verbauen. In dieser Disziplin sind geschlossenzellige Aufsparrendämmungen wie die von Puren mit Nut-Feder-System und rundum verklebbaren Unterdeckbahnen bestmögliche Lösungen.
Verschattungen von Dachfenstern spielen beim sommerlichen Hitzeschutz eine entscheidende Rolle. Jeder Quadratmeter unverschatteter Fensterfläche transportiert im Sommer bis zu 1000 W Heizenergie in den Dachraum! Werden diese großen Energieeinträge nicht unterbunden, ist innerhalb kürzester Zeit im Dachgeschoss mit sommerlicher Überhitzung zu rechnen.
Speichermasse vernachlässigbar
Speichermassen in der Dachkonstruktion beispielsweise durch schwere Dämmstoffe verursachen oft gegenläufige Effekte. Um einen U-Wert vergleichbar mit PU-Dämmstoffen zu erzielen, müssen schwere Dämmstoffe in größeren Dämmdicken verbaut werden. Das bedeutet hohe Massen und hohe Kosten und fordert gegebenenfalls einen tragfähigeren und damit teureren Dachstuhl. Weil massive Dämmstoffe nicht so gut dämmen, dringt die Sommerhitze tiefer in die Dämmkonstruktion ein und erwärmt zugleich diese Speichermasse. Die positiven und negativen Effekte heben sich weitgehend gegenseitig auf. Bei Puren sind sich Dämmprofis daher einig, dass eine hochwirksame Dämmung mit bestmöglichem U-Wert, luft- und winddicht verbaut, für sommerlichen Komfort unter dem Dach sorgt. Außen liegende Verschattungen unterbinden unnötige Energieeinträge durch Sonneneinstrahlung. So bleiben Dachgeschosse auch im Sommer kühl.
Die hier geschilderte Faktenlage lässt folgenden Schluss zu: Über den Einfluss von Speichermassen auf den sommerlichen Hitzeschutz im Dachgeschoss wird vielfältig diskutiert. Die tatsächlichen bauphysikalischen Vorgänge sind sehr komplex und die vereinfachten Rechenverfahren (z. B. nach Haindl) unter Fachleuten umstritten. Der Einfluss einzelner Bauteile auf die sogenannte Phasenverschiebung ist mit wenigen Zahlen ganzheitlich nicht erfassbar. In extremen Fällen kann Speichermasse sogar kontraproduktiv sein und den sommerlichen Hitzeschutz unterlaufen. Fazit: Jenseits von hochwirksamen Dämmungen (U-Wert) und Verschattungen gibt es keine einfachen Antworten.