Hauptsache mein Strom kommt aus der Steckdose, lautete ein geflügeltes Wort in den frühen 1980er-Jahren, mit dem auch die Bewegung der Atomkraftgegner und deren noch heute bekanntes Motto „Atomkraft? Nein Danke!“ in Verbindung gebracht wurde.
Heute wissen wir, dass aus den scheinbar verrückten Ideen der damaligen Zeit vorbildliche technische Errungenschaften hervorgingen. Dies zeigt sich unter anderem auch beim Blick auf unsere Dachlandschaften. Solaranlagen und Kollektoren verschiedenster Bauart zieren unterschiedlichste Dächer, doch mit zunehmender Verbreitung, vor allem von Photovoltaikanlagen, werden auch kritische Stimmen laut. Einerseits weil viele Solar-Anlagen die Bausubstanz nicht unbedingt verschönern, andererseits weil die Montage von schweren aufgeständerten PV-Modulen nicht selten mit statischen Problemen behaftet ist. Und auch die Klempner begegnen diesem Trend mit zahlreichen Fragen, vor allem solchen zur sicheren Anlagenmontage auf Metallbedachungen.
Dach und Solaranlage aus einer Hand
„Da ist es begrüßenswert, wenn die Metalllieferanten gleich die passende Solar-Lösung anbieten“, freut sich Manfred Burgbacher vom Klempnerfachbetrieb Maurer aus Schramberg. Begeistert schildert er, wie aus einem Aluminium-Stehfalzdach eine Stromfabrik für das städtische Freibad in Calw-Stammheim wurde. „Mit den Solarlaminaten von Prefa war das fast kinderleicht“ erinnert sich der leidenschaftliche Klempner aus dem Schwarzwald und fügt an: „Das hätten wir unseren Kunden schon viel öfter anbieten sollen“. Wer die Handwerker beim laminieren der Prefalz-Solar-Laminate beobachtet stellt schnell fest, dass weder Hexerei noch Zauberkunst vonnöten ist, um das 600 m2 große Stehfalzdach für die Stromerzeugung fit zu machen. Mit einem speziellen Reiniger werden die einzelnen Scharen gesäubert und anschließend trocken gerieben. Das auf der Rolle angelieferte 7,7 kg leichte und 5,48 m lange Solar-Laminat wird am First abgesetzt – ein kleiner Stoß genügt, und schon entrollt sich das 394 mm breite Kraftpaket wie von selbst. Mittels einer Abstandschablone wird das Silizium-Dünnschicht-Laminat mit der Bezeichnung Prefalz-Solar ausgerichtet. Anschließend muss lediglich die rückseitig angebrachte Schutzfolie abgezogen werden – noch leicht anreiben – fertig. Einfacher kann die Montage einer Photovoltaikanlage kaum sein und das Beste ist, dass die Dünnschicht-Solartechnologie den Vergleich mit herkömmlichen PV-Modulen nicht scheuen muss.
Dreifaches Lichtausbeute
Auf dem Trägermaterial der Prefalz-Solar-Laminate, die vom Weltmarktführer United Solar hergestellt werden, sind drei unterschiedliche lichtaktive Siliziumschichten aufgebracht. Jede dieser Schichten ist auf eine bestimmte Wellenlänge des Lichtes hin optimiert und somit in der Lage, das Lichtspektrum optimal auszunützen – auch bei diffusem Licht. Die Erträge können durch die dreifache Nutzung des Lichtspektrums um bis zu 20 % über denen kristalliner Zellen liegen – einziger Nachteil ist der höhere Flächenbedarf. Dem stehen jedoch weitere Vorteile gegenüber. So beeinflusst Prefalz-Solar mit einem Flächengewicht von circa 3,56 kg/m2 die Statik in keiner Weise. Die Montage erfolgt durchdringungsfrei und sturmsicher bei einer bestmöglichen, optischen Integration der Laminate in die Dachlandschaft. Außerdem ist Prefa-Solar problemlos begehbar – Dachbegehungen oder Wartungsarbeiten sind also jederzeit möglich. Dies ist ein Vorteil, den großflächig und eng aneinander liegende aufgeständerte Solarmodulflächen nicht bieten. Prefa hat den straken Stier auch auf die Solarlaminate losgelassen, denn wetterbedingte Nachteile wie durch Schneelasten verursachte Bruchschäden oder die Zerstörung der Module durch Hagelereignisse sind kein Thema.
Wie wird eine Anlage geplant?
Damit die zur Verfügung stehende Dachfläche optimal genutzt werden kann, bietet Prefa seinen Kunden einen umfangreichen Service zur Bedarfsermittlung einer Prefalz-Solaranlage an. Dabei übernimmt die Technikabteilung in Wasungen eine entscheidende Schlüsselrolle bei der Vorplanung. Mit Hilfe von Computersimulationen ermittelt der technische Innendienst die zukünftige Leistung der Anlage für jeden Standort in Deutschland und stellt den Kunden eine entsprechende Materialliste zusammen. Zudem stehen die technischen Mitarbeiter in Wasungen jedem Kunden beratend bei allen Fragen zum Thema Solar zur Verfügung.
Was geschieht eigentlich mit den Anschlüssen?
„Davor haben die Kunden am meisten Respekt“, stellt Prefa Projektentwickler Bruno Rösch fest. „Unbegründet“, wie er meint, „denn der Anschluss und die Verkabelung der Solarlaminate ist denkbar einfach und die Details sind absolut durchdacht.“ Beispielsweise wurden montagefreundliche Steckverbindungen direkt mit den einzelnen Laminaten verbunden. Die praxistaugliche Verkabelung auf dem Dach kann vom ausführenden Klempner problemlos vorgenommen werden und für die eklektischen Anschlüsse im Gebäude ist der Elektriker zuständig.
Doch das System überrascht mit weiteren praxisnahen Lösungen. Von Steckverbindern, die eine falsche Verkabelung gänzlich ausschließen bis hin zu speziell entwickelten Kabelkanälen samt durchdachten Klemm- und Stoßverbindern reicht die Zubehörpalette. Übrigens lassen sich diese Kabelkanäle ebenso einfach wie handelsübliche Schneefangeinrichtungen auf dem Stehfalz aufklemmen. Darüber hinaus sind die aus Aluminium gefertigten Kabelkanäle so profiliert, dass eine Eisschanzenbildung nahezu ausgeschlossen werden kann. In Stammheim setzte der Fachbetrieb Maurer übrigens farbbeschichtete und somit zur Beschichtung des Prefalzdaches passende Kabelkanäle ein.
Fazit
Jürgen Wahlenmeier vom Fachbetrieb Maurer Metalltechnik: „Berührungsängste mit der neuartigen Technik sind unbegründet – die einfache und sehr schnelle Montage macht richtig Spaß. Dass uns die Prefa-Techniker mit Rat und Tat zur Seite standen, war speziell bei der Erstanwendung und den entsprechenden Beratungsgesprächen im Vorfeld hilfreich. Mit Sicherheit werden weitere Dächer folgen.“ Übrigens: In Wasungen können speziell geschulte Anwendungstechniker angefordert werden, die dann vor Ort Anlagen-Montagen begleiten und unterstützen. •
Bautafel
Bauherr: Energie Calw GmbH, Calw
Architektur: Burk Architekten GmbH, Calw
Fachtrieb: Maurer Metalltechnik GmbH & Co.KG, Schramberg-Sulgen
Dacheindeckung: Doppelstehfalz, Material Falzonal „zinngrau“, Fläche ca. 600 m2
Solarsystem: Prefalz-Voltaik, Prefa-Solar-Module XL 136 T QC/S, Gesamtleistung ca. 20 kWp