Vor jeder Montage von Solarkollektor-Modulen sollte stets die Frage gestellt werden, ob geplante oder bestehende Dachkonstruktionen zu erwartende Lasten wie Winddruck, Windsog und Schneelast tatsächlich aufnehmen können. Darüber hinaus ist es wichtig, auch das Eigengewicht der Solaranlage selbst, sowie deren Unterkonstruktion zu berücksichtigen. Desweiteren müssen die Befestigungspunkte so beschaffen sein, dass sie genügend Halt gewährleisten. Außerdem darf die Dehnungsfähigkeit sowie die Dichtigkeit des Daches in keiner Weise beeinträchtigt werden. Generell muss dem Sicherheitsgedanken während der gesamten Planungsphase und der Montage Vorgang eingeräumt werden. Dies ist wichtig, um Schäden an Befestigungspunkten oder gar Personenschäden zu vermeiden. In besonderem Maße gilt dies für die Eck- und Randbereiche des Daches. Sinnvolle Maßnahmen sind daher der Einsatz selbstsichernder Schraubverbindungen und die regelmäßige Inspektionen der Anlage. Bei Metalldächern ist eine Erhöhung der Haftanzahl sowie der Einsatz breiterer Hafte mit mindesten drei Befestigungspunkten sinnvoll.
Clemens Kling: „Die Tragwerkskonstruktion muss auftretende Lasten aufnehmen können. Die Dachhaut sollte nicht als Stützlager verwendet werden. Der gesamte Aufbau sowie die Befestigungsmittel sollten regelmäßigen Inspektionen unterzogen werden.“
Zusätzliche Belastung durch Schneelast
Kann der Schnee nicht ungehindert vom Dach und von der Solaranlage abrutschen oder erhöht der Schnee im Winter das Gewicht der Anlage um ein Vielfaches? Setzen falsch montierte Schneefänger Solaranlagen im Winter außer Kraft? In der Praxis wird leider oft beobachtet, dass genau diese Fehler die Funktionsweise von PV-Anlagen und darunter liegende Metallbedachungen beeinträchtigen. Überschiebende Schneemassen sammeln sich an traufseitig angebrachten Schneefanganlagen – ausgerissene Klemmverbinder an den Falzen sind die Folge. Dies belegt, dass Falzklemmen zwar enorme Kräfte abtragen, darunterliegende Metalle und vor allem die Falze in bestimmten Situationen jedoch versagen können. Es ist also zwingend darauf zu achten, punktuelle Lastaufkommen zu vermeiden und Schneelasten stattdessen gleichmäßig über das gesamte Dach zu verteilen. Eine sinnvolle Lösung stellt hier das Aufständern der Anlagen dar, doch müssen dabei höhere Windlasten abgetragen werden.
Zusammenfassung und entsprechende Reaktionen
All diese Aspekte wurden bei der Entwicklung des Kling-Solarhalters miteinbezogen. Dieser ist an der Unterseite gekröpft, wodurch ein Abziehen nach oben verhindert wird. Unabhängig vom eingesetzten Klemmsystem müssen Klemmverbindungen für die Montage von Kollektoranlagen auf Stehfalzdächern für folgende Aufgaben geeignet sein:
- Bauen im Bestand
- Bauen bei Neuplanung
- Sicherheit gegen Ausreißen einzelner Befestigungspunkte
- Verhinderung von Personen- und Sachschäden
Dabei ist es ebenso wichtig, wirtschaftliche Schäden zu verhindern. Sollte eine Solaranlage ausfallen oder sogar zur Schadensbehebung ausgebaut werden müssen kommt es zu einem enormen Schaden, von der Einbuße bei der Energiebilanz der Anlage ganz zu schweigen.•
Autor
Clemens Kling ist Spenglermeister und Projektleiter beim Spenglerfachbetrieb Kling GmbH in Oberstdorf.
Er referierte auf der zurückliegenden Bundesfachgruppensitzung zum Thema. Siehe auch BAUMETALLAusgabe 7/09.