Als weiße Braut ging die neue, mit weißen Trapezprofilen bekleidete Sporthalle des Züricher Stadtteiles Hardau bereits durch die Schweizer Presse. Einer Volksabstimmung im Februar 2005 folgte der Baubeginn im November 2005 und schließlich die Fertigstellung im Sommer des vergangenen Jahres 2007. Entgegen erster Konzepte, den Neubau halb im Boden zu versenken, steht die Sporthalle heute vom Boden abgehoben als eigenständiger Solitär zwischen den Wohntürmen Hardau II. Die auskragende Betonwanne ruht auf acht Betonkernen und hohe Fachwerkträger aus Stahl überspannen die Betonwanne und tragen das Dach. Das Abheben der Halle schenkt dem Erdgeschoss kleinzellige Nebenräume mit dazwischenliegenden Eingangsfoyers und einer umlaufenden Vorzone.
Perforierte Trapezprofile
Die metallische Leichtbaukonstruktion der Fassade wirkt wie eine Haube, die das Gebäude bis über die Oberkante des Erdgeschosses komplett bekleidet. Tageslicht fällt einerseits durch Oberlichter, andererseits durch ein Fensterband ein, welches die umlaufende Galerie begleitet. Um den Ausblick für die Zuschauer zu gewähren, Blendlicht auf den Spielfeldern hingegen zu vermeiden, ist die schützende Hülle der Trapezprofilfassade im Bereich des Fensterbandes perforiert.
Attika ohne architektonischen Deckel
Durch die deutliche Trapezstruktur erinnert der obere Fassadenabschluss fast an die Zinnen einer Burg. Der Übergang von der Fassade zum Flachdachbereich verdient dabei besondere Aufmerksamkeit. Kein „architektonischer Deckel“ in Form einer Abschlussblende über der Fassade stört das Gesamtbild. Je nach Blickrichtung erscheint die Attika annähernd wie eine perforierte Abrisslinie, an der das Bauwerk aus der Landschaft herausgelöst werden kann.
Mit großem Aufwand stellten die Spengler der Baur AG die Abschlussplatten der Trapezprofilfassade her. Dazu wurden die Profile sorgfältig auf Gehrung geschnitten, ausgeklinkt und angepasst. An der Trapezprofil-Verzahnung wurden die einzelnen Bauteile in einem Winkel von 85º abgekantet. Der abgekantete Profilschenkel überdeckt die Attika um 900 mm. Befestigt sind die gekanteten Trapezprofile vom Typ Gebr. Baur AG 240/120 durch Nieten in einer Unterkonstruktion aus 4 mm starken Aluminium-Hut-Profilen. Die Perforation wurde von der Baur AG vor der Kantung mit einem eigens entwickelten Stempel-Werkzeug hergestellt. Die gesamte Fassadenfläche beträgt 2750 m².
Wandaufbau
Kassettenprofile
Breite 500 mm / Tiefe 120 mm
Wärmedämmung
Mineralwollplatten, 200 mm
Winddichtung
PET-Vlies, Oberfläche schwarz
Horizontalprofile
auf Omega-Konsolen, Stärke 4 mm
Aluminium-Trapezprofil
RAL 9016 pulverbeschichtet und teilweise perforiert
Bautafel
Bauherr:
Stadt Zürich
Architektur:
Weberbrunner Architekten, Zürich
Spenglerfachbetrieb:
Baur AG, Baar, Schweiz
Partnerbetriebe:
Eleconstruct & Partner AG, Emmen und Weber Systembau GmbH, Wollerau