Guilbert Express entwickelt und vertreibt bereits seit 1905 unterschiedliche Schweißgeräte und Heizwerkzeuge für vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Das von Léon Guilbert ursprünglich als kleines Pariser Familienunternehmen gegründete Handelshaus spezialisierte sich zunächst auf Schweißgeräte und Benzinlampen. 1927 führte das Unternehmen den ersten elektrischen Lötkolben und 1972 das speziell für das Sanitärsegment bedeutende Verfahren Cercoflam Express ein.
1992 erhält Guilbert Express den Zuschlag für die Entwicklung und Herstellung der Fackel der olympischen Flamme für die Olympischen Winterspiele von Albertville und 2008 feiert die Marke Express den Verkauf des fünfmillionsten Express-Schweißbrenners. Gegenüber BAUMETALL erläuterte Philippe Guilbert (Guilbert Express Managing Director), wie seine modernen Produkte den Alltag von Millionen Anwendern erleichtern.
BAUMETALL: Klempner wenden Löttechnik an, um beispielsweise Nähte an metallischen Bauteilen abzudichten. Früher erhitzten sie dazu riesige Lötkolben in transportablen Holzkohleöfen – heute ist der Einsatz von propangasbetriebenen Geräten an der Tagesordnung. Kennen Sie spezielle Anwendungsbereiche, die moderne Klempnerfachbetriebe dank neuartiger Arbeitsgeräte heute leichter und wirtschaftlicher bearbeiten können?
Philippe Guilbert: In der Klempnerei – wie auch in anderen Bereichen – brachte der Übergang von Naturkohle zu Propan zahlreiche Vorteile für den Nutzer. Zunächst erlauben Propan und andere verflüssigte Petroleumgase eine unerreicht schnelle Verarbeitung. Dann macht Propan die Ausrüstung extrem tragbar. Es gibt kleine transportable Flaschen zur leichten Beförderung der Geräte. Außerdem wurde ein ganzes Sortiment Produkte für Gaspatronen entwickelt, welche die Handhabung der Geräte noch weiter erleichtern. Schließlich erlaubt Propan durch die Möglichkeit, die Kraft zu kontrollieren, eine höhere Präzision bei der Arbeit und kann dank zahlreicher Kraftstufen jeder Arbeit angepasst werden. Außer Propan kamen für höhere Leistungsansprüche auch neue Gase wie Propylen auf den Markt. Unser Schweißbrenner Vulcane Express mit seinen anpassbaren Lanzen und seiner Piezo-Zündung befriedigt den Bedarf von Klempnern, aber auch von Wärme- und Kältefachleuten. Außerdem verfügen wir über ein komplettes Gerätesortiment, das vom Set mit einfachem Schaft und Rohr bis hin zum gebrauchsfertigen Schweißbrenner reicht.
Und welche Geräte empfehlen Sie für diesen Einsatzbereich?
Der Vulcane Express-Schweißbrenner mit seinen drei anpassbaren Lanzen ist zu bevorzugen. Bei der Entwicklung dieses Produkts wurde den Aspekten der Ergonomie (darunter leichtes Gewicht, Griffform, Textur), der einfachen Instandhaltung und Wartung dank werkzeugfrei austauschbarer Komponenten (Piezo-Zündung und Brenner), der Leistung und der Modularität besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Mit seinen drei Brennern ist er für zahlreiche Anwendungsbereiche geeignet. Die Brenner sind zum Erreichen sehr hoher Temperaturen ausgelegt. Dank des am Griff eingebauten Druckreglers kann in allen Positionen gearbeitet werden.
Das klassische Arbeitsgebiet des Klempners ändert sich in letzter Zeit in rapidem Tempo. Immer mehr Fachbetriebe führen inzwischen auch Abdichtungsarbeiten auf flach geneigten Dächern aus. Dabei ist der Einsatz von Dachbahnen aus Kunststofffolien, aber auch von bituminösen Materialien an der Tagesordnung. Gibt es für diese Bereiche ebenfalls innovative Alternativen zu herkömmlichen Aufschweißbrennern?
Bei der Auslegung des Sirocco wurden diese Anwendungen berücksichtigt. Es handelt sich um ein innovatives, im Rahmen eines europäischen Eureka-Projekts entwickeltes Produkt. Dieser Schweißbrenner schließt eine Lücke im Angebot der verfügbaren Werkzeuge. Es galt ein Produkt zu entwickeln, das Heißluft für Schweißanwendungen an Bitumenbahnen erzeugt, das leistungsfähiger als die verfügbaren elektrischen Geräte ist und dennoch leichter gehandhabt werden kann und weniger wiegt als diese. Das ist beim Sirocco gelungen.
Für welche Einsatzgebiete empfehlen Sie diese flammenlose Heißluftpistole besonders?
Ganz allgemein alle Präzisionsarbeiten, ob an neuen Dächern oder bei Dachsanierungen. Jedes Mal, wenn die Gefahr für einen Flammenübergriff groß ist, muss mit Heißlufttechnik gearbeitet werden. Ein anderer Bereich, wo Heißluft unverzichtbar wird, ist der Einbau von Bahnen, die keinem unmittelbaren Kontakt mit der Flamme ausgesetzt werden dürfen. Außerdem akzeptieren manche Auftraggeber wegen der Risiken prinzipiell keinen Einbau von Bahnen mithilfe eines Schweißbrenners mit offener Flamme mehr. In diesem Fall muss der Einbau gezwungenermaßen mit einer Heißluftlösung erfolgen, wie Sirocco sie liefert.
