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Kunst- und Bauspengler auf einem Dach

Gemeinsam erfolgreich

Wassereintritt am Turmdach eines Zinshauses im 19. Wiener Gemeindebezirk. Im Herbst des vergangenen Jahres erreichte diese alarmierende Notiz Ing. Bernhard Fahringer vom Spenglerfachbetrieb Wocilka aus Wien. Umgehend kümmerte er sich um eine Dachinspektion. Mit der Hoffnung, die Schadstelle an der augenscheinlich noch gut erhaltenen Turmeindeckung schnell und ohne großen Aufwand beseitigen zu können, organisierte der erfahrene Dachprofi eine Hebebühne. Nach näherer Betrachtung setzte der zuständige Monteur einen Hilferuf per Handy ab. In den Dachschindeln der Turmkuppel wurden zahlreiche kleine Löcher festgestellt. Die durchoxidierten Zinkschindeln ließen eine kurzfristige Reparatur unmöglich zu. Da der Wassereintritt die Wohnqualität der hochwertigen Dachgeschosswohnung stark beeinträchtigte, konnte der Bauherr relativ schnell von der Notwendigkeit einer Sanierung überzeugt werden. Auch die kleinen Ziergaupen in der mit Tonziegel gedeckten Turmfläche wurden originalgetreu erneuert.

Hilferuf

Der Hilferuf aus der Hebebühne wurde umgehend an den Kunstspengler Ludwig Kyral aus Wien weitergeleitet. Dieser erhielt kurz darauf die herrliche Aufgabe, sämtliche Zierteile anzufertigen. Nachdem die Originale in die Kyral-Werkstatt gebracht wurden, fertigte das Team um Ludwig Kyral eigens Werkzeuge an. Um der Geometrie der Kuppel zu folgen, wurden fünf Formen für fünf verschiedene Schindelgrößen gebaut. Nachdem die Schindeln händisch zugeschnitten und einzeln geprägt waren, montierten die Spengler des Fachbetriebes Wocilka die prächtigen Schindeln Stück für Stück. Sämtliche Anschlüsse entstanden durch die fachmännische Detaillierung der Kunst- und Bauspengler. Dabei adaptierten die Spezialisten neue technische Richtlinien und historische Vorgaben gekonnt miteinander. Im Zuge der umfangreichen Sanierung erneuerten die Spengler auch drei Ziergaupen, die Gesimse, acht Rundfenster sowie die Turmspitze.

Nach alten Vorlagen originalgetreue Modelle herzustellen, gehört zu den Spezialgebieten Ludwig Kyrals, dessen Betrieb bereits in der vierten Generation tätig ist. Durch diese Art der Spezialisierung gilt der Kunstspengler unter Spenglerkollegen längst als Geheimtipp. An ihn werden vorzugsweise jene Metallarbeiten ausgelagert, die das Volumen der Tagesarbeit sprengen würden.