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Gert Bröhl greift in die Trickkiste

Edel löten

Edelstahl rostfrei hat bei Handwerkern den Ruf, schwierig lötbar zu sein. Dies gilt auch für das Klempner- und Dachdeckerhandwerk. Dieser Eindruck ist dadurch entstanden, dass häufig Flussmittel und Lote verwendet worden sind, die für das Arbeiten mit anderen Werkstoffen wie beispielsweise Zink oder Kupfer in den Betrieben vorhanden waren. Diese sind aber für nichtrostende Stähle oft ungeeignet. Insbesondere bei Benutzung von salzsäure- und chloridhaltigen Flussmitteln kann es zu Korrosionsschäden und Leckagen kommen.

Löten von Edelstahl rostfrei

Im Klempner- und Dachdeckerhandwerk bestehen oft Fragen bezüglich der Lötbarkeit nichtrostender Stähle. Dabei sind die erforderlichen Kenntnisse und Fertigkeiten für das Löten von Edelstahl rostfrei leicht und schnell zu erwerben. Der wichtigste Punkt für ein einwandfreies Ergebnis ist der Einsatz eines geeigneten Flussmittels, z.B. Ferrinox 4000 der Brandt Edelstahldach GmbH aus Köln. Wie schon in der Einleitung erwähnt, dürfen keinesfalls chloridhaltige Flussmittel oder auch ungeeignete Flussmittel für Edelstahl benutzt werden. Lötwasser, die für die Verarbeitung von Zink und Kupfer Verwendung finden, sind in der Regel für Edelstahl ungeeignet. Auch Lötwasser, die von der Industrie teilweise als geeignet für Edelstahl bezeichnet werden, können nach Langzeiterfahrung zu großen Problemen in der Haltbarkeit der Lötnaht sowie der Optik führen. Diese sollten erst nach genauer Überprüfung verwendet werden. Hier ist anzumerken, dass das Flussmittel Ferrinox 4000 von Brandt vielen Langzeittests unterzogen wurde und dadurch die allerbesten Erfahrungswerte aufweist. Weiterhin zeigt die Erfahrung, dass Lote mit folgenden Eigenschaften besonders geeignet sind: 30-prozentiges Zinn-Bleilot mit Schmelzpunkttemperaturen zwischen 215 und 250°C oder hochreines Zinn mit einem Schmelzpunkt von ca. 230°C, wenn erhöhte Ansprüche an die Optik der Lötnaht gestellt werden.

Lötkolben

Zum perfekten Löten von Edelstahl rostfrei verwendet man bestenfalls einen normalen und standardmäßig gasbetriebenen Hammerkolben. Dieser sollte ein Gewicht von etwa 350g aufweisen. Es ist wichtig beim Lötvorgang die Temperatur möglichst niedrig zu halten, sodass das Lötzinn gerade den Schmelzpunkt erreicht. Ferner sollte die Lötfläche des Kupferstückes nicht breiter als 20mm sein. Weiterhin hat sich bewährt, nur die Lötfläche und nicht das ganze Kupferstück zu verzinnen.

Lötnahtüberdeckung

Die Lötnahtüberdeckung sollte bei dünnen Blechen (ca. 0,4 – 0,5mm) mind. 10 mm und max. 20mm betragen, um eine gebundene Lötnahtbreite von 10mm sicherzustellen. Das spezielle Flussmittel wird mit einem Pinsel möglichst sparsam aufgetragen. Anschließend wird mit dem nicht zu heiß eingestellten Lötkolben und Lötzinn die Lötnaht hergestellt. Bei richtiger Ausführung ergibt sich eine dauerhaft dichte Verbindung.

Spezielle Nieten

Wenn die zu verlötenden Teile hoher mechanischer Beanspruchung ausgesetzt werden oder die Zuschnittsbreiten etsprechend sind (>333mm), sollte man zusätzlich Edelstahlnieten einsetzen. Hierbei ist jedoch dringend darauf zu achten, Edelstahlnieten mit verzinnter Oberfläche (erhältlich bei Brandt Edelstahldach GmbH, Köln) einzusetzen. Diese speziellen Edelstahlnieten sind mit einer verzinnten Oberfläche sowie einem Edelstahldorn (mit entsprechender Sollbruchstelle) ausgestattet. Die Nieten lassen sich folglich problemlos dicht löten und der Edelstahldorn verhindert jede Art der Kontaktkorrosion.

Eckpunkte zum Löten von Edelstahl:

Beim Löten von Edelstahl sorgt die Beachtung folgender Hinweise für perfekte Ergebnisse:

  • Geeignetes Flussmittel verwenden (beispielsweise Ferrinox 4000)
  • Niemals chloridhaltiges Lötwasser einsetzen
  • Edelstahl ist ein schlechter Wärmeleiter
  • Zu große Kolbentemperatur vermeiden
  • Schmale Finne am Kupferstück (max. 20 bis 30mm)
  • Lötzinn mit 30% Zinnanteil verwenden
  • Nach dem Lötvorgang Lötwasser­este z.B. mit dem Ferrinox-Reiniger oder sauberem Wasser neutralisieren

Fazit

Wenn gewisse Voraussetzungen erfüllt werden, ist das Löten von Edelstahl problemlos möglich. Wer die hier genannten Punkte beachtet und entsprechend sorgfältig arbeitet, ist in der Lage, zuverlässige Lötnähte im Edelstahlbereich herzustellen. Hilfreich ist der Einsatz des speziellen Ferrinox-Lötwassers sowie die Verwendung geeigneter und verzinnter Nieten. Auf keinen Fall sollte der Ausführende stillschweigend von vorgeschriebenen Werkstoffen abweichen – erst recht nicht wenn er der Überzeugung ist, dass einzelne Komponenten nicht zusammenpassen. Übrigens lassen sich bei fast allen Edelstahl-Oberflächen hervorragende Ergebnisse erzielen. Einzige Voraussetzung sind der Einsatz aufeinander abgestimmter Grundstoffe sowie die konsequente Verarbeitung qualitativ hochwertiger Edelstahlprodukte. Die Brandt Edelstahldach GmbH in Köln ist nicht nur ein erfahrener Lieferant unterschiedlichster Edelstahlprodukte. Neben der Lieferung von Band- und Tafelmaterial bietet das spezialisierte Handelshaus ein umfangreiches Edelstahl-Dachentwässerungs-Sortiment sowie ein praxisorientiertes Dienstleistungsangebot an.

AUTOR: Gert Bröhl

Klempnertainment

Bekanntlich sorgt BAUMETALL auf Facebook für Klempnertainment. Neben unterhaltsamen Fotos sind dort zahlreiche Fotorätsel und vieles mehr zu finden. Und natürlich kommt auch das Thema Löten nicht zu kurz. Beispielsweise stellt BAUMETALL die Frage:

Was ist das für ein Tier?

http://www.facebook.com/baumetall

Online-Extra

Edel löten – der Film

Im Online-Extra ist ab sofort ein Film zur Herstellung perfekter Edelstahl-Lötnähte abrufbar.

https://www.baumetall.de/baumetall-live/extras

TIPP

Verfärbung beseitigen

Sollte bei blanken oder mattierten Edelstählen eine Überhitzung des Bauteils stattfinden und somit eine bräunliche Verfärbung auf der Rückseite der Lötstelle entstehen, kann diese problemlos mit dem genannten Lötwasser beseitigt werden. Dazu die betroffene Stelle einreiben, kurz einwirken lassen und mit Wasser abwaschen.

Achtung!

Diese Vorgehensweise darf jedoch nie bei verzinntem Edelstahl angewandt werden, da ansonsten die verzinnte Oberfläche durch den chemischen Einfluss des Lötwassers in Mitleidenschaft gezogen wird. Dies ist aus optischen Gründen in keiner Weise akzeptabel.

Autor

GERT Bröhl ist Geschäftsführer der Brandt Edelstahldach GmbH in Köln. http://www.brandt-edelstahldach.de

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