Fast schon kärglich sehen die meisten aus – unauffällig fristen sie ein Dasein zwischen Kiesschüttung und Dachbegrünung. Flachdachentwässerer sind ein eher unspektakuläres Detail im Flachdachbau. Dennoch entwässern manche von ihnen in der Hightech-Klasse oder erfüllen ausgezeichnete optische Qualitäten – aber eben nur manche von ihnen. Da gibt es beispielsweise die individuell angefertigten Flachdachabläufe, die anfallendes Niederschlagswasser zu formschönen, fast künstlerisch gestalteten Sammelkästen weiterleiten. Verziert mit Rosetten, Wulsten oder Prägungen sind solche Modelle auch immer wieder Thema bei der Realisierung diverser Klempnermeisterstücke – echte Klassiker eben. Aber auch in technischer Hinsicht gibt es überaus raffinierte handwerklich erstellte Lösungen, die so nur der Klempner beherrscht. An einem Wohnhaus im badischen Kappelrodeck beispielsweise, setzten die Klempner der Buck GmbH aus dem schwäbischen Wildberg einen ganz besonderen Kundenwunsch um:
Ab durch die Mitte
An einem Carport mit verjüngtem Attika-gesims sollte anfallendes Niederschlagswasser, wenn möglich ohne sichtbares Entwässerungsrohr, abgeleitet werden. Ein klassischer Wasserspeier oder die Entwässerung per Kette kam aus verschiedenen Gründen jedoch nicht in Frage. Vielmehr wurden zwei tragende Stahlrohr-stützen der Carportkonstruktion zweckent-fremdet und gleichzeitig zur Dachentwässerung genutzt. Im Fundamentbereich des Stahlrohres sorgen ein schräg eingeschweißtes Bodenstück und ein T-förmiger Abgang für den sicheren Anschluss an die Abwasserleitung. Doch wie kommt das hinter dem Attikagesims anfallende Regenwasser „unsichtbar“ an die Ablauföffnung – also direkt über die tragende Stahlstütze, noch dazu direkt an den Außenecken? Die Lösung: Ein speziell angefertigter Speier mit vertiefter Rinne, entsprechendem Einklebeflansch und Anschlussstutzen. Dieser Speier wurde per eingeschwungenem Stehfalz mit dem Attikagesims verfalzt, mit der Folienabdichtung des Flachdaches verklebt und anschließend von einem Dachrandprofil überdeckt. Schade eigentlich, denn das raffinierte Detail ist weder von der Dachseite noch von der Hofeinfahrt aus sichtbar.
Durch die Blume
Eine weitere Sonderlösung kommt am Flachdach des Kindergartens von Löthain zum Einsatz. In dem 400 Einwohner zählenden Ortsteil der sächsischen Gemeinde Käbschütztal montierte der Klempnerfachbetrieb Tilo Lück einen formschönen Wasserspeier. Die integrierte halbrunde Wassersammelebene vergrößert den spitz zulaufenden Flachdachbereich der Außenecke und leitet das Niederschlagswasser zu einem 100-mm-Titanzinkrohr. Eine blütenförmige Verzierung umfasst die nahezu waagerecht angeordnete Austritts-öffnung. Bildhaft kann man sich vorstellen, wie spielende Kinder an heißen Sommertagen unter der blumigen Dachdusche Abkühlung und Spaß finden.
Edel aber stahlhart
Etwas andere Wege beschreitet die Brandt Edelstahldach GmbH aus Köln. Ob schlichte und funktionale Serienproduktionen oder aufwendig und nach Kundenwunsch gefertigte Sonderlösungen – Geschäftsführer und Edelstahlprofi Gert Bröhl kennt die speziellen Anforderungen bei der Flachdachentwässerung. Immer wieder wird er von seinen Kunden auf die Problematik der Bitumenkorrosion angesprochen. Diese berichten von Speiern, Ablaufrohren, Flachdachprofilen und Wasserfangkästen, welche in kürzester Zeit durch aggressive Abbaustoffe aus Bitumendachbahnen zerstört werden. „Natürlich sind laut Klempnerfachregel entsprechend geeignete Schutzanstriche dazu geeignet, empfindliche Metalloberflächen zu schützen“, weiß Gert Bröhl. In der praktischen Anwendung sieht der Edelstahlmann jedoch „sein“ Material im Vorteil. »
Konischer Vorteil in der Schweiz
Zeig´ dem Wasser wo es langgeht! So oder ähnlich könnte die Quintessenz der suissetec-Richtlinie „Wegleitung Dachentwässerung“ interpretiert werden. Darin werden beispielsweise die Ablaufleistungen herkömmlicher zylindrischer Flachdacheinläufe sowie solcher mit angeformtem Konus verglichen. Das Ergebnis ist erstaunlich: Bei Stauhöhen von 60 bis 100 mm „schlucken“ die konisch geformten Einlaufebenen bis zu 50 % mehr Niederschlagswasser – und das bei allen angegebenen Durchmessern von 60 bis 150 mm. Die zum Beispiel bei Spengler Direct in Kupfer und Edelstahl erhältlichen Flachdacheinläufe glänzen neben phantastischen Ablaufleistungen auch mit einer soliden Verarbeitung und ihrer universellen Einsetzbarkeit. Die Einläufe sind in Durchmessern von 63 bis 160 mm lieferbar.
Von der Stange
Was tun, wenn Bauherren teure Sonderanfertigungen und Handarbeit nicht bezahlen wollen? Dann sind Standardlösungen gefordert, die übrigens auch immer weiterhelfen, wenn Zeit und entsprechende Kapazitäten in der Werkstatt knapp sind. Abhilfe schaffen Wasserfangkästen von der Stange. Dabei ist die Vielfalt der erhältlichen Modelle erstaunlich. Die an der Frontseite meistens mit klassischen Stern- oder Windrosensymbolen verzierten Wasserfangkästen sind in unterschiedlichen Formen, Größen und Materialien erhältlich. Einige Kessel können sowohl mit als auch ohne Zierprägung geliefert werden. Beispielsweise liefert der Dachzubehörspezialist Zambelli das quadratische Grundmodell in mehr als zehn Materialvarianten. Neben Aluminium und Kupfer ist der Klassiker auch aus Uginox, Ugitop, Roofinox oder diversen Zinkoberflächen von VM Zinc und Nedzink erhältlich.
Ganz ähnlich halten es die Dachentwässerungsspezialisten von Grömo. Auch die Rinnen- und Entwässerungskästen aus Marktoberdorf sind in unterschiedlichen Formen sowie aus unterschiedlichen Metallen zu haben. Die nach EN-Norm 612 gefertigten Kessel verfügen je nach Modell über entsprechende Anschlussstutzen zum Anschluss von Entwässerungsrohren von 76 mm wahlweise bis 150 mm. Auch bei Grömo sind die unterschiedlichen Sammelkästen modellabhängig in Aluminium, Kupfer, Stahl verzinkt, Titanzink walzblank und vorbewittert sowie Uginox-FTE zu beziehen.
Tierisch großes Kino
Benjamin Blümchen, Lassie und Kater Mikesch auf einer Leinwand? In Oberbayern, genauer gesagt auf der weiß getünchten Außenwand (re.) der Kinderkrippe Moorenweis, ist fast alles möglich. Zumindest dann, wenn Spengler Thomas Fech von der Leib GmbH aus Moorenweis Regie führt. In seinem Spenglerkino spielen Lassie und Mikesch die Hauptrollen. Routiniert kümmern sich die beiden um die Ableitung des nassen Elements, indem sie das vom Flachdach kommende Niederschlagswasser sammeln und an 100-mm-Uginox-FTE-Rohre übergeben. Ebenso brillant ist Kesselelefant Benjamin in seiner Nebenrolle als Notspeier. Immer dann, wenn es ihm zu viel wird, spritzt er die Passanten mit seinem Blechrüssel nass – ein Spaß für die ganze Familie.
Thomas Fech ist ein Meister seines Faches. Der routinierte „Filmkesselmacher“ ist sichtlich um professionelle Details bemüht, was vor allem dann klar wird, wenn die tierisch schönen Uginox-FTE-Sammelkästen in Aktion sind.
Attikaentwässerung mit Druckströmung als klempnerfreundliches Komplettsystem
Wie sollte eine sichere und schnelle Flachdachentwässerung aussehen, insbesondere dann, wenn es um Nachrüstung von Notentwässerung geht? Bisher wurden groß dimensionierte und schwer abzudichtende Durchbrüche in die Attika gestemmt oder eine Vielzahl von Speier-Rohren eingesetzt, durch die das überschüssige Regenwasser an der Fassade herunterlief. Was diese Lösungen leisten und ob sie für die entsprechende Dachfläche ausreichend dimensioniert sind, entscheidet oft das „Augenmaß“ des Verarbeitenden. Zu Recht bemängeln Industrieversicherer fehlende Leistungsnachweise und der hohe Arbeitsaufwand kann auch selbst mit scheinbar geringen Materialkosten nicht kompensiert werden.
Gesucht sind leistungsstarke, schnell zu verlegende und sicher zu planende Dachentwässerungslösungen. Die Loro-X-Attikaentwässerungssysteme vereinen die Vorteile hoher Abflussleistung bei geringer Wasserhöhe auf dem Dach mit sicheren, einfach zu planenden und schnell zu verlegenden Komplettsystemen ohne Rohre im Gebäude. Die optisch ansprechende, druck- sowie rückstausichere Fallleitung aus verzinktem Stahl kann vor oder hinter der Fassade angebracht werden. Wobei die Fallleitung bei diesen leistungsstarken Systemen eigentlich Saugleitung genannt werden müsste. Im direkten Vergleich mit herkömmlichen Lösungen wird die Leistungsfähigkeit der Loro-X-Attikaentwässerung besonders deutlich: Brauchte man für eine 400 m² große Dachfläche* ungefähr 18 herkömmliche DN-100-Speier, kann ein einziges DN-70 Loro-X-Attikaentwässerungssystem die selbe Fläche entwässern. Die Saugleistung des Wasser-Luft-Gemisches in der Fallleitung des Systems wird über die druckfeste Rohrleitung zum Attikaablauf übertragen. Die patentierte Loro-X-Saughaube ermöglicht dann das Saugen großer Regenwassermengen von der Dachfläche und das bei sehr geringer Wasserhöhe auf dem Dach.
*Vergleichsgrundlage bildet die Regenspende von 14 l/s
Auszug aus der Klempnerfachregel: Aggressive Abbauprodukte bituminöser Stoffe
Sollten Abdeckungen oder andere Flachdachprofile aus Aluminium, Blei, Stahl, Zink oder Kupfer direkt mit bituminösen Abbauprodukten in Berührung kommen, sind zwingend Schutzmaßnahmen zu treffen. Dies ist vor allem in wasserführenden Bereichen, wie beispielsweise bei eingeklebten Flachdachrinnen, Rinnenkesseln oder Entwässerungsrohren wichtig. In den Klempnerfachregeln wird neben porenfreien und vollflächig ausgeführten Schutzanstrichen der Einsatz nicht rostender Stähle (beispielsweise Werkstoffnummer: 1.4401, 1.4404, 1.4436, 1.4571) empfohlen.
Weitere Informationen
Lorowerk
K. H. Vahlbrauk GmbH & Co. KG
Kriegerweg 1
37581 Bad Gandersheim
https://www.loro.de/index.php?id=163
Tel.: (0 53 82) 71-0
Wissenswertes zur Planung der hocheffizienten Attikaentwässerung bietet der Onlineauftritt des Herstellers