Die Klempner des Fachbetriebs Sperber aus Unterwellenborn, OT Langenschade, realisieren nicht nur besondere Metalldächer und -fassaden im In- und Ausland. Auch die Bekleidung von Deckenuntersichten gehört zum Portfolio der Thüringer Spezialisten. Ein gelungenes Beispiel ist der bereits 2015 fertiggestellte Neubau des Gummersbacher Busbahnhofes. Für Bus- und Bahnreisende wirkt das rund 130 m lange und geometrisch auffallende Dach wie ein Eingangsportal zur Stadt. Fast so, als wäre das Dach auf den Kopf gestellt worden, zählt sein nach unten zeigender First mit zu den markantesten Ausstattungsmerkmalen. In großen Abständen scheinen aus dem nach unten zeigenden First zwölf schräggestellte Sichtbetonstützen in Richtung Pflasterbelag zu wachsen. Ihre Anordnung verleiht der mehreckig gefalteten Dachkonstruktion eine gewisse Leichtigkeit. Mit einer Mindesthöhe von 4,50 m über der Bussteigebene und einer 10 bis 25 m breiten Spannweite erfüllt die Dachkonstruktion ihre Aufgabe – den trockenen bzw. sonnengeschützten Einstieg in die Busse – perfekt.
Royale Bekleidung
Die Untersicht der segelförmigen Überdachung wurde mit einer goldglänzenden Schindelstruktur aus legiertem Kupfer der Marke Nordic Royal von Aurubis bekleidet. Das aus Kupfer, Aluminium und Zink legierte Ausgangsmaterial verleiht dem modernen Bauwerk eine golden glänzende Erscheinung. Der Kupferwerkstoff entwickelt unter Umwelteinflüssen eine dünne schützende Oxidationsschicht, die sich im Laufe der Bewitterung verstärkt. Infolgedessen erhält das Material eine matte, goldene bis goldbraune Oberfläche.
Die Unterkonstruktion der effektvollen Schindelbekleidung besteht aus C-Profilen und darauf befestigten Stahltrapezblechen des Typs 40/183mm. Auf diesen Trapezprofiltafeln befestigten die Sperber-Klempner die aus Systemschindeln hergestellte Deckung der Untersicht. Die eingesetzten Schindeln weisen eine Sichtfläche von 510 x 510 mm auf. Ihre Materialstärke beträgt 0,7 mm. Die quadratischen Metallschindeln wurden mit einem umlaufenden Falz ausgestattet, hergestellt wurden sie bei der Boehme Systems OHG in Moritzburg. Die Ausführung der Klempnerarbeiten erfolgte zwischen September 2014 und April 2015. In dieser Zeit wurden fast 2000 m² Fläche bekleidet und nahezu 300 m Dachrand- und Anschlussprofile montiert.
Glänzende Erscheinung
Das edel glitzernde Dach des Busbahnhofs zählt zu den architektonischen Glanzlichtern Gummersbachs. Einerseits weil das Sperber-Team über 70 Ausschnitte für eine indirekte Dachflächenbeleuchtung in die Schindelkonstruktion integriert hat, wodurch die Dachfläche bei Dunkelheit als sanft leuchtende Lichtskulptur inszeniert wird. Andererseits weil die in warmem Goldton schimmernde Bekleidung das Sonnenlicht auf die Bussteigebene reflektiert und eine harmonische Atmosphäre erzeugt. Klar strukturierte und zu den Betonstützen passende Sitzbänke aus eingefärbten Betonfertigteilen, deren Sitzflächen mit linear verlaufenden Holzleisten belegt sind, sorgen für weiteren Reisekomfort. Und auch die rückseitigen gläsernen Windschutzelemente machen das Warten auf den nächsten Bus oder das Studieren der Fahrplanauskunft angenehm. Mit dem Neubau des Busbahnhofes gelang den Planern, nicht zuletzt aufgrund der zeitlosen Architektursprache und des Bekleidungsmaterials der Dachkonstruktion, ein harmonischer Gesamtentwurf. 
Bautafel
Objekt: Neubau Zentraler Omnibusbahnhof Gummersbach
Bauherr: Entwicklungsgesellschaft Gummersbach
Architektur: Pape + Pape Architekten, Kassel
Fachbetrieb: Sperber Klempner GmbH & Co. KG, Unterwellenborn
Unterkonstruktion: Stahlkonstruktion, C-Profile und Stahltrapezblech
Dachuntersicht: 1923 m² Deckenverkleidung aus legiertem 0,7-mm-Kupfer Nordic Royal Gold, Aurubis
Deckung: Quadratische Böhme-Systemschindeln mit umlaufendem Falz, Sichtfläche 510 x 510 mm