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Design-Lochblech

Luftige Architektur stimmt positiv

Verschiebbare und multifunktionale Aluminium-Fassaden sind selten – ebenso die Tatsache, dass Metallelemente gleichzeitig als Designelement sowie zur Beschattung und als Sichtschutz eingesetzt werden können. Am Landesklinikum Mostviertel im österreichischen Amstetten Mauer profitiert das neu errichtete Therapiezentrum von speziell entworfenen Schiebeläden aus eloxiertem Aluminium die weit mehr darstellen als bloße Funktionsbauteile. Geräuscharm gleiten die auf Rollen gelagerten eleganten Schiebeelemente auf horizontal angeordneten Metallprofilen, welche sich über die gesamte Gebäudelänge erstrecken. Die Bedienung der ansprechenden Schiebeläden erfolgt händisch – die Positionierung ist nahezu frei wählbar. Durch diesen Trick verändert die Fassade ständig ihr Erscheinungsbild. Besonders dann, wenn mehrere Beschattungselemente nebeneinander angeordnet werden entstehen großflächige Metallfassaden-Bereiche, welche ausgesprochen gut mit den dann noch sichtbaren Flächen des verputzten Wärmedämmverbundsystems harmonieren.

Zu Recht sind Handwerker, Lieferanten und Architekten entsprechend stolz auf das Ergebnis, wenngleich Montage, Produktion und Planung alles andere als routiniert vonstatten ging und großen Einsatz von den Beteiligten erforderte.

Umsetzung einer Idee

Der genialen Architekturidee, die Schiebeläden mit einem schneckenförmigen Lochmuster zu versehen, folgte ein nicht zu unterschätzender Ablauf diffiziler Planungs- und Entwurfsstadien. Im konkreten Fall diente ein Foto des gewünschten Musters als Entwurfsgrundlage zur späteren Herstellung der Designstanzung in Stanz-Nippeltechnik. Doch wie entsteht ein derart aufwendiges Stanzmuster und wie, beziehungsweise wo kann es hergestellt werden? Dank einer speziellen Software war das Unternehmen MN Metallverarbeitung Neustadt GmbH in der Lage, das Foto einzulesen und in entsprechende Maschinendaten zu transformieren. Doch bevor die Spezialisten für Wellprofile, Design- und Lochblech mit der Produktion der Bauteile starteten, plotteten sie eine Version im Maßstab 1:1 auf Papier und schickten diesen Entwurf zusammengerollt zur Freigabe an das in Wien ansässige Architekturbüro Zieser.

Funktionsprinzip

Heute wird die Fassade des modernen, kubischen Neubaus von markanten Schiebeläden aus 2 mm dickem Aluminium dominiert, welche vor den großzügigen und raumhohen Fensterelementen angebracht sind. Die gelochten und eloxierten Aluminium-Schiebe-Elemente sind an jeweils zwei Punkten aufgehängt und werden in einem C-Profil geführt. Am Fußpunkt sind die Läden in einer weiteren Führungsschiene gegen unbeabsichtigtes Herausrutschen gesichert. Eine besondere Legierung (AW 5005) verleiht den Schiebeläden hochwertige statische Eigenschaften und eine ausgezeichnete Festigkeit. Der Einsatz dieser Legierung wurde aufgrund des vergleichsweise dünnen Aluminium-Grundmaterials (2 mm) gewählt und hat sich in der Praxis bestens bewährt.

Architektur-Konzept

Als das österreichische Landesklinikum Mauer in seiner Nutzungsvariabilität und –kapazität an seine Grenzen stieß, musste zur Zukunftssicherung des Klinikums ein Masterplan entwickelt werden. Als integrierter Baustein war dabei das Therapiezentrum mit Pflegeeinrichtungen vorgesehen. Der axial symmetrischen Anordnung der Bestandsgebäude wird im Masterplan ein orthogonales Ordnungssystem übergeordnet. Das neue Therapiezentrum ist Teil dieser neuen Struktur, seine Vorderkante liegt in einer Flucht mit den anderen Neubauten. Die vorgesehene Nutzung ist im Wesentlichen in einem zweigeschossigen Baukörper untergebracht. Durch das „Auseinanderziehen“ eines Längskörpers entstehen an dessen Trennteilen zwei Höfe, die durch ihre Bauform Geborgenheit vermitteln. Nachdem die Bestandsgebäude in Ausformung und Gestaltung einen wesentlichen Beitrag zur Ära des Jugendstils darstellen und als solche unter Denkmalschutz stehen, ist das neue Gebäude derart gestaltet, dass seine Architektur nicht konkurriert, sondern nach Harmonie mit der älteren strebt. Das Wesentliche an dieser Gestaltung ist, dass die Bewohner durch leichte und luftige Architektur positiv gestimmt werden. Dies wird durch Fassaden aus dem Hause MN Metallverarbeitung Neustadt GmbH und ihre möglichst großzügigen Fassadenöffnungen einschließlich der vorgelagerten Sonnenschutzeinrichtung erreicht.

Fazit

Immer wieder entstehen neue Geschäftsfelder für metallverarbeitende Betriebe, die durchaus auch vom Klempner realisiert und umgesetzt werden können. Neue und innovative Bearbeitungstechniken sowie ein hoch technisierter Maschinenpark versetzt die norddeutsche MN Metallverarbeitung Neustadt GmbH in die Lage auch ausgefallene Ideen umzusetzen – ein Dienstleitungsangebot, das Klempnerfachbetriebe befähigt sich positiv vom Wettbewerb abzuheben.

AUTOR: thorsten evenkamp

BAUTAFEL

Projekt: Psychosoziales Betreuungszentrum, Amstetten-Mauer, Österreich

Architektur: Zieser Architekt, Wien, Österreich

Fachbetrieb: Bogner Edelstahl GmbH, Wien, Österreich

Ausführung: Plantec Kassetten-Paneele, anodisiertes Aluminium E6/EV1

Perforation: Sonderanfertigung

Lieferant: MN Metallverarbeitung Neustadt GmbH, https://www.mn-metall.de/

Autor

Thorsten Evenkamp

ist Vertriebsleiter für die Architekturprodukte der Marken Welltec, Coltec und Plantec. Er war vor seinem Einstieg bei MN viele Jahre für einen namhaften Kupferhersteller tätig und dort für die Koordination des technischen Vertriebes in Europa verantwortlich.

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