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Das Fest

Museum macht Zukunft

Im November 2023 feierten die Mitglieder der Stiftung Europäisches Klempner- und Kupferschmiede-Museum e. V. das 25-jährige Bestehen des Europäischen Klempner- und Kupferschmiede-Museums in Karl­stadt. Rund 100 Mitglieder der vor 35 Jahren gegründeten Stiftung sowie geladene Gäste aus Verbänden, Wirtschaft und Handwerk verfolgten ein informatives Vortragsprogramm. Die Feierlichkeiten begannen mit einem Grußwort von Michael Hilpert (Präsident des Zentralverbandes Sanitär Heizung Klima ZVSHK). Dieser betonte u .a. die Bedeutung des Klempner- und Kupferschmiedehandwerks für SHK-Berufe und Gesellschaft. In seiner Rede dankte er den Initiatoren und Förderern des Museums für ihr Engagement.

Zukunftsarchitektur

Architekt Alfred Wiener referierte über die Planung und den Bau des Museums vor 25 Jahren und ging ausführlich auf die Besonderheiten des Gebäudes ein. Er betonte, dass es ihm bei der Planung wichtig war, ein Museum zu schaffen, das sowohl dem Klempner- und Kupferschmiedehandwerk als auch der Architektur gerecht wird. Das Gebäude sollte sich einerseits durch seine Funktionalität auszeichnen, andererseits aber auch ästhetisch ansprechend sein. Um diese Anforderungen zu erfüllen, entschied sich Wiener für ein Architekturdesign, das auch noch nach 25 Jahren als modern und zukunftsweisend wahrgenommen wird. Das Gebäude besteht aus mehreren geometrischen, aus der Welt der Klempner und Kupferschmiede entlehnten Formen, die sich zu einem Gesamtbild zusammenfügen. Die verwendeten Materialien Metall und Glas unterstreichen den modernen Charakter des Museums – die ursprünglich vergoldete Eingangstür ist eine Metapher zum sprichwörtlichen goldenen Boden des Handwerks, der im Inneren des Gebäudes allgegenwärtig ist. Wiener berichtete aber auch davon, dass der Neubau erst durch die tatkräftige Unterstützung zahlreicher ehrenamtlicher Helfer möglich geworden sei. Insbesondere würdigte er das Engagement des Initiators Heinz Lummel †, der bei jeder Gelegenheit und auf jeder Branchenveranstaltung Spenden gesammelt habe, sowie das des Mäzens und Museumsförderers Alois Schechtl †.

Stolze Geschichte

Die Museumsaktivisten Maria Schechtl und Walter Müntener berichteten von der 35 Jahre zurückliegenden Stiftungsgründung. Außerdem führten sie die Gäste durch die 25-jährige Geschichte des Hauses – berichteten von der Grundsteinlegung und zahlreichen Problemen beim Bau des Museums. In ihrem unterhaltsamen Vortrag hoben sie auch hervor, dass das Museumsteam immer wieder neue Wege gegangen sei und, anstatt sich auf dem Erreichten auszuruhen, nach neuen Möglichkeiten zur Weiterentwicklung des Hauses gesucht habe. Dabei nannten sie auch zahlreiche Wegbegleiter, die sich besonders verdient gemacht hätten. Es fielen Namen wie Klaus Hofmann, Artur Semmler, Ewald Egloff † oder Horst-Jimmy Freudenberger †. Aber auch aktuell sehr aktive Mitglieder aus dem Team um Vorstand Jens Sperber wurden erwähnt. Und selbstverständlich machte das Vortragsduo auch auf die neueste Errungenschaft des Museums aufmerksam – den hervorragend funktionierenden Audioguide.

Neues Außendarstellungskonzept

Das Museum ist für die gesamte Branche ein wichtiger Ort zur Vermittlung des Handwerks. Vorstand Jens Sperber nutzte folglich die Gelegenheit, um einen Ausblick auf die Zukunft des Hauses zu geben. In diesem Zusammenhang erfolgte die Vorstellung des neuen Außendarstellungskonzeptes: Kommunikationsdesignstudentin Julia Klass sowie Klempner und Architekturstudent Florian Lummel präsentierten dem Auditorium neue Plakate und die neue Wort-Bild-Marke des Museums. Die neuen Motive sollen die öffentliche Aufmerksamkeit auf das Museum lenken und die Bedeutung des Klempner- und Kupferschmiedehandwerks für die Gesellschaft unterstreichen. Klass und Lummel kündigten an, dass das Museum in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden soll. Zum Beispiel sei die Einrichtung eines permanent geöffneten Museumscafés vorstellbar, das dazu beitragen kann, den Bekanntheitsgrad der Berufsgruppe zu steigern.

Kabarettistischer Blick auf das Klempnerhandwerk

Ein Highlight der Veranstaltung war der Auftritt des Kabarettisten Michael Walz. Walz ist bekannt für seinen humorvollen Blick auf die Welt und seine pointierten Beobachtungen. Er ließ es sich nicht nehmen, auch das Klempnerhandwerk aufs Korn zu nehmen. So gab er unter anderem zu bedenken, dass Klempner wohl die einzigen Handwerker sind, die sich auf Dächer begeben, um dort Löcher zu stopfen. Was er nicht verstehen wollte, war die Tatsache, dass ein und derselbe Beruf gleich vier verschiedene Berufsbezeichnungen auf sich vereint: Klempner, Spengler, Flaschner und Blechner.

Fazit

Die Feierlichkeiten zum 25-jährigen Bestehen des Europäischen Klempner- und Kupferschmiede-Museums waren ein voller Erfolg. Das Museumsteam hat einmal mehr unterstrichen, wie wichtig das Museum als Ort zur Vermittlung des Klempnerhandwerks ist. Genau diese Aufgabe wird auch in Zukunft eine wichtige Rolle in der Museumswelt spielen.

Nahezu 100 Museumsmitglieder feierten in Karlstadt das 25-jährige Bestehen des Museums

Bild: BAUMETALL

Nahezu 100 Museumsmitglieder feierten in Karlstadt das 25-jährige Bestehen des Museums

Bild: Klass/Lummel

Bild: Klass/Lummel

Bild: Klass/Lummel

Julia Klass und Florian Lummel präsentieren die neue Wort-Bild-Marke des Museums

Bild: BAUMETALL

Julia Klass und Florian Lummel präsentieren die neue Wort-Bild-Marke des Museums
Vorstand Jens Sperber führt durch das abwechslungsreiche Programm

Bild: BAUMETALL

Vorstand Jens Sperber führt durch das abwechslungsreiche Programm

Bild: BAUMETALL

Alfred Wiener beschreibt Erlebnisse während der Entwurfs- und Bauphase des Museums
Michael Hilpert, Präsident des Zentralverbandes Sanitär Heizung Klima (ZVSHK), spricht ein Grußwort

Bild: BAUMETALL

Michael Hilpert, Präsident des Zentralverbandes Sanitär Heizung Klima (ZVSHK), spricht ein Grußwort
Mirco Siegler (iib-Präsident) gratuliert Jens Sperber

Bild: BAUMETALL

Mirco Siegler (iib-Präsident) gratuliert Jens Sperber
Highlight des Abends: Kabarettist Michael Walz singt und scherzt über die Welt der Klempner

Bild: BAUMETALL

Highlight des Abends: Kabarettist Michael Walz singt und scherzt über die Welt der Klempner
BAUMETALL-Treff-Mitglied Michael Messerschmidt und Partnerin Heike sammeln Spenden in einem Ziergefäß

Bild: BAUMETALL

BAUMETALL-Treff-Mitglied Michael Messerschmidt und Partnerin Heike sammeln Spenden in einem Ziergefäß
Gründungsmitglied Heinz Schüßler und Georg Lummel

Bild: BAUMETALL

Gründungsmitglied Heinz Schüßler und Georg Lummel

Info

Veranstaltung verpasst? Das Video zum Fest
Die Feierlichkeiten zum 25-jährigen Bestehen des Europäischen Klempner- und Kupferschmiede-Museums waren ein voller Erfolg.

Das Museum ist ein wichtiger Ort für die Vermittlung des Klempnerhandwerks und wird auch in Zukunft eine wichtige Rolle in der Branche spielen. Sie waren nicht dabei?

Dann schauen Sie sich unbedingt das Video zum Museumsfest an und erfahren Sie was sonst noch in Karlstadt geboten war!

Info

Vom Museum zum Branchentreffpunkt
Das Europäische Klempner- und Kupferschmiede-Museum in Karlstadt am Main ist eine einzigartige Institution, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Klempner- und Kupferschmiedebranche präsentiert. Seit der Eröffnung im Jahr 1998 hat sich das Museum zu einem Ort der Begegnung, Bildung und Inspiration für Fachleute, Hobbyisten und Interessierte entwickelt. Zahlreiche Exponate und ein professioneller Audioguide informieren über die Geschichte und Entwicklung des Handwerks von der Antike bis zur Moderne sowie über die kulturelle und künstlerische Bedeutung gängiger Baumetalle. Die umfangreiche Sammlung historischer und zeitgenössischer Exponate, Werkzeuge, Maschinen und Dokumente ist durchaus sehenswert.

Unterstützung, die sich lohnt
Das Museum freut sich über jede Unterstützung – am meisten jedoch über neue Mitglieder, die mit ihrem Beitrag bzw. aktiver Mitarbeit den Fortbestand des Museums garantieren. Infos zu Spenden und Mitgliedsanträgen erteilt:

GOLDENE LÖTLAMPE / GOLDENER LÖTKOLBEN

Kurz nach Gründung der Stiftung Europäisches Klempner- und Kupferschmiede-Museum e. V. im Jahr 1988 wurde mit der Verleihung der Goldenen Lötlampe die höchste Auszeichnung der Klempnerbranche ins Leben gerufen. Folgende Personen wurden seither für ihre Leistungen und ihr Engagement geehrt:

  • 1996 Adolf Stahmer
    Klempnermeister aus Hamburg, Mitgestalter der DIN 18339 seit deren Erstfassung im Jahre 1955 bis 1984 (bis 1996 im Wesentlichen unverändert)
  • 1997/98 Gert Brenner
    Klempnermeister und seit 1975
    bis 20154 technischer Ausbilder an der Robert-Mayer-Schule in Stuttgart
  • 1999 Alois Schechtl
    Maschinenbauer aus Edling und großer Förderer des Europäischen Klempner- und Kupferschmiede-­Museums in Karlstadt
  • 2000 Werner Obermeier
    Langjähriger ZVSHK-Vorstand und bayerischer Landesinnungsmeister
  • 2001 Peter König
    Spenglermeister und Fachverbandsmitstreiter aus Aalen
  • 2002 Fridolin „Fips“ Behning
    Fachberater und Branchenvorreiter der Rheinzink GmbH in Datteln
  • 2004 Dipl.-Ing. Fritz Röbbert
    Von 1973 bis 2000 technischer Kundenberater der KM Europa Metal AG
  • 2007/08 Rainer Schaefer
    Klempnermeister, Vorstand des Klempnermuseums und ZVSHK-Bundesfachgruppenleiter bis 2008
  • 2012 Werner Fünfer
    Spenglermeister und Vorstand der freien Spenglermeistervereinigung Bayern e. V. SMV
  • 2013 Artur Semmler
    Museumsförderer, Vorstandsmitglied des Klempnermuseums und Geschäftsführer der Semmler GmbH in Grünberg
  • 2013 Ewald Egloff
    Museumsförderer und Geschäftsführungsmitglied der Spengler Direct AG, Schweiz
  • 2013 Walter Müntener
    Museumsförderer, langjähriges Museums-Vorstandsmitglied und Geschäftsführer der Schweizer Spengler Direct AG bis 2016
  • 2018 Andreas Buck
    Klempnermeister, Fachautor, Museumsaktivist und seit 2007 BAUMETALL-Chefredakteur
  • 2022 Klaus Hofmann
    Museumsförderer, Gründungsmitglied, Vorstand und Schatzmeister des Klempnermuseums
  • Meinungsbeitrag

    Danke! Die von ehrenamtlichen Aktivisten des Museumteams organisierte Jubiläumsfeier zum 25-jährigen Bestehen des Museumsgebäudes in Karlstadt war ein voller Erfolg. Organisation und Vorbereitung waren perfekt, das Programm kurzweilig, die Bewirtung hervorragend und der eigens engagierte Musikkabarettist Michael Walz eine echte Bereicherung. Oder zusammengefasst: Institutionen wie die Stiftung Europäisches Klempner- und Kupferschmiede-Museum setzen gerade in bewegenden Zeiten wie diesen einen Ankerpunkt. Dem Orga-Team um Jens Sperber ist es gelungen, den Mitgliedern eine Heimat zu geben und darüber hinaus länderübergreifende Verbindungen zu ermöglichen und zu pflegen. Auf den Punkt gebracht ist das Museum in Karlstadt für die Berufsgruppen der Klempner und Kupferschmiede viel mehr als nur ein Ort, an dem alte Werkzeuge im Trockenen stehen. Allen voran ist es eine emotionsgeladene Begegnungsstätte.

    Entsprechend emotional waren die Vorträge der Festredner. Besonders erwähnenswert ist der Auftritt von Maria Schechtl (Schechtl Maschinenbau GmbH und Vorstandsmitglied) und Walter Müntener (ehem. Spengler Direct und langjähriges Vorstandsmitglied). Dem Duo ist es gelungen, die Entstehungsgeschichte des Museums leidenschaftlich zu präsentieren und dabei alle wichtigen Stationen kurzweilig aufzuzeigen. Durchaus erwähnenswert ist auch die Vorstellung des neuen Außendarstellungskonzeptes durch Julia Klass (Kommunikationsdesignstudentin) und Florian Lummel (Klempner und Architekturstudent). Besonders gut gefällt mir die Idee eines dauerhaft geöffneten Museumscafés, das zukünftig dazu beitragen kann, die Berufe des Klempners und Kupferschmieds in der Öffentlichkeit bekannter zu machen.

    In gewisser Weise speziell war der Auftritt des Architekten Alfred Wiener. Der für die Planung und Errichtung des Museumsgebäudes verantwortliche Baumeister schilderte den ideellen und planerischen Entstehungsprozess seines für damalige Zeiten großartigen architektonischen Wurfs. Dabei führte Wiener aus, wie die Realisierung seiner Idee Wirklichkeit wurde und wie mit vereinten Kräften und hochgekrempelten Ärmeln ein Gebäude entstand, das auch 25 Jahre nach seiner Errichtung moderne Gegenwartsarchitektur verkörpert. Ob die von Wiener geäußerte Kritik hinsichtlich der Weiterentwicklung des Museumskonzeptes und der damit verbundenen Nutzung des Hauses gerechtfertigt ist, darf bezweifelt werden. Eher wird andersherum ein Schuh daraus. Es ist begrüßenswert, wenn ein Zweckgebäude an die Bedürfnisse der Zeit angepasst wird; wenn energiefressende Wasserspielfassaden abgeschaltet oder vielleicht sogar ganz im Sinne der Energiewende begrünt werden und wenn Flächen mit Exponaten bespielt werden, die ursprünglich nicht dazu vorgesehen waren.

    Überhaupt ist es mehr als beachtlich, wie sich die Heimstätte der Klempner und Kupferschmiede von einem reinen Ausstellungsgebäude zur interaktiven Begegnungsstätte gewandelt hat. Das Gebäude wird nicht nur als Treffpunkt genutzt, sondern ist vielmehr ein Zentrum der Wissensvermittlung und gerade deswegen perfekt dazu geeignet, Traditionen zu bewahren und Zukunftstechnologien zu transportieren. Und genau dafür ist die futuristische Museumsarchitektur das weithin sichtbare Zeichen einer stolzen und selbstbewussten Berufsgruppe.

    Ich hatte folglich auch große Mühe, die Festrede von ZVSHK-Präsident Michael Hilpert einzuordnen. Dieser ließ es sich nicht nehmen, ausgiebig über Wärmepumpen, Energiewende und damit verbundene Erfolge der Verbandsarbeit zu berichten. Natürlich sind entsprechende Themen politisch relevant. Fraglich ist jedoch, warum sie ausgerechnet im Haus der echten Klempner so erschöpfend behandelt wurden. Hilperts Ausführungen rund um die ehrbaren und traditionsreichen Berufe der Klempner und Kupferschmiede sowie damit verknüpfte Zukunftschancen waren dem Jubiläumsanlass entsprechend leider viel zu kurz gefasst.

    Der ZVSHK ist einer der wichtigsten Förderer des Museums. Im Namen aller Museumsfreunde danke ich daher der Berufsorganisation sowie allen anderen Museumsförderern für ihre Unterstützung. Ohne die Hilfe aus Sankt Augustin und der breiten Unterstützung aus der Branche wäre das Museum nicht das, was ist heute ist – ein Ort von zentraler Bedeutung für das Klempnerhandwerk. Andreas Buck

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