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Autark gekühlt unterwegs

Coole Sache

Genau wie die Spengler haben die Kälteanlagenbauer mit der Funktionsweise bzw. mit technischen Hintergründen zur Funktionsweise von Photovoltaikanlagen wenig Berührungspunkte. Die Redaktion der Schwesterzeitschrift KK hat jedoch einen KältenKlub-Anhänger, mit dem sie auf ihren Veranstaltungen unterwegs ist und ihre Community trifft. Und genau in diesen Anhänger wurden eine Klimaanlage und eine PV-Anlage eingebaut. Damit kann dieser Anhänger rund zwei Stunden unabhängig vom Landstrom gekühlt werden.

Wer mit einem Anhänger unterwegs ist, kennt Momente, in denen eine gewisse Zeitspanne ohne Landstrom überbrückt werden muss. Daher hat sich der KältenKlub, der kleine Bruder der KK, entschlossen, in seinen Veranstaltungs-Anhänger eine Klimaanlage und eine PV-Anlage einbauen zu lassen. Das System kommt immer dann zum Einsatz, wenn beispielsweise die Klimaanlage im Vorfeld einer Aktion schon mal laufen und den Hänger kühlen soll. Dieser Anhänger ist bis auf die Raumgröße vergleichbar mit einem normalen Zimmer. Natürlich etwas kleiner und anders gedämmt. Es gibt auch keine Fenster. Das System für die Kühlung eines einzelnen Raumes einer Wohnung ist dennoch identisch. Für so eine Situation wird eine Mono-Split-Klimaanlage benötigt. Das sind Anlagen, die ein Außengerät und ein Innengerät haben. Sollen mehrere Räume klimatisiert werden, kommen Multi-Split-Anlagen mit einem Außengerät zum Einsatz. An solche Anlagen können mehrere Innengeräte angeschlossen werden. Unabhängig vom System werden die Inneneinheiten parallel über Kältemittelleitungen mit dem Außengerät verbunden. Daher ist zur Installation immer eine Kernbohrung durch eine Wand erforderlich. Elektrisch gesehen wird das Außengerät mit einem normalen Stecker an eine 230-V-Steckdose angeschlossen. Das Innengerät wird mit einem Stromkabel an das Außengerät angeschlossen. Vom Innengerät läuft noch eine Kondensatleitung nach draußen. Sollte das normale Gefälle nicht ausreichen, wird zusätzlich eine Kondensatpumpe benötigt. Gleich vorab: Die Installation sollte immer von einem Fachbetrieb durchgeführt werden. Solche Anlagen gibt es mit unterschiedlichen Leistungen. Die Anlage im Hänger hat 3,5 kW. Sie kann einen Raum von rund 30 bis 35 m² kühlen. Als Kältemittel kommt R290 (Propan) zum Einsatz. Es sind 380 g enthalten. Ein weiteres gängiges Kältemittel ist R32. Dieses schwer entflammbare Kältemittel wird in den meisten Anlagen verwendet. Es ist entsprechend zukunftsfähig, weil es nicht zu den verbotenen PFAS-Chemikalien gehört. Propan ist klimaneutral, aber nicht ganz trivial, denn es ist explosiv, wenn die Voraussetzungen stimmen. Aber keine Angst: Propan-Anlagen sind bei fachgerechter Montage problemfrei. Vor allem, wenn ein Wartungsvertrag besteht und die Anlage regelmäßig gereinigt und kontrolliert wird. Wir raten dringend davon ab, z. B. in einem Baumarkt eine „Billig-Anlage“ zu kaufen. Es gibt kaum Fachbetriebe, die diese Anlagen installieren werden. Einfach weil die Zeit dafür fehlt und keine Gewährleistung auf das Gerät gegeben werden kann. Die allermeisten Anlagen sind reversibel. Das bedeutet, sie können auch heizen. Jedoch wird diese Sache etwas eingeschränkt, denn bei richtig knackigen Außentemperaturen reicht so ein Gerät nicht mehr aus, um einen Raum bedarfsgerecht zu heizen. Wir bleiben beim Kühlen.

Das Außengerät der Mono-Split-Klimaanlage hat 3,5 kW. Es reicht aus, um einen bis zu 35 m² großen Raum zu kühlen

Bild: KältenKlub

Das Außengerät der Mono-Split-Klimaanlage hat 3,5 kW. Es reicht aus, um einen bis zu 35 m² großen Raum zu kühlen

Die Klimaanlage

Wer sich für eine Klimaanlage entscheidet, braucht zuerst einen Fachbetrieb, der im Vorfeld beraten und die Anlage einbauen kann. Er bespricht, wie groß die Leistung der Anlage sein muss, ob und welche Fördermöglichkeiten es gibt und wo die Geräte aufgestellt werden. Es gibt eine Vielzahl von Herstellern und Produkten. Bei den hochpreisigen Geräten ist es meiner Meinung nach eine Glaubensfrage, was besser oder schlechter ist. Das ist wie mit BMW oder Mercedes. Sie unterscheiden sich überwiegend in Komfortdetails und auch die Optik ist divers. Da gibt es von normalen weißen Geräten über schwarze Designgeräte bis hin zur Kirschholzoptik und eigenen Stoffbezügen für das Innengerät viel Auswahl. Sie alle sollten sich heutzutage mit einer App bedienen lassen. Eine Fernbedienung ist obligatorisch. Ein Gerät, das z. B. in einem Schlafzimmer installiert ist, sollte möglichst leise sein, eine Art Quit-Modus haben, damit es nachts nicht nervt. Daher ist die Beratung wichtig.

Das Außengerät kann z. B. gut zugänglich auf dem Dach, auf einem Balkon, an der Wand oder direkt auf dem Boden befestigt werden. Der einfache Zugang ist für die Wartung und eine eventuelle Reparatur wichtig. Ebenfalls wichtig ist eine gute Luftströmung, damit die Wärme ausreichend abtransportiert werden kann. Zu beachten ist, dass man als Mieter einer Wohnung die schriftliche Erlaubnis des Vermieters braucht, bevor man startet. Das Innengerät wird natürlich in dem Raum eingebaut, der gekühlt werden soll. Die Leitungsstrecke sollte möglichst kurz sein. So eine Mono-Split-Klimaanlage ist kein Hexenwerk. Für die Installation braucht ein Fachbetrieb je nach vorliegenden Gegebenheiten rund fünf Stunden. Dachmontagen brauchen länger.

Die PV-Anlage

Im Klub-Anhänger wurde eine mobile Lösung eingebaut. Auf dem Dach liegen zwei PV-Module mit je 430 W. Sie sind parallel verschaltet und wurden mit einem speziellen Kleber für Kunststoffdächer aufgeklebt. Nebenbei: Ja, auch bei Tempo 100 halten sie.

Zwischen Dach und PV-Paneelen befindet sich ein Zwischenraum von rund 3 mm. Er dient der Kühlung der Module. Ein 12-mm-Loch in der Decke bringt die Kabel ins Innere. Dort steht ein Gerät, das Wechselrichter und Stromspeicher kombiniert. Dieses Gerät hat eine Speicherkapazität von 1,0 kW. Es verfügt über diverse Anschlüsse. Von normalen Steckdosen für die Verbraucher über USB-Anschlüsse bis hin zu einem 12-V-Kfz-Anschluss ist alles dabei. Entsprechend einfach und flexibel kann der Speicher transportiert werden. Er lässt sich auf 3 kW erweitern. Es gibt aber auch größere Geräte mit mehr Speicherkapazität. Wenn der 1,0-kW-Akku komplett geladen ist und im Anhänger nur die Klimaanlage auf 20 °C eingestellt läuft, kann rund zwei Stunden gekühlt werden. Bei Sonne wird natürlich nachgeladen. Die Jungs vom KältenKlub haben die Elektrik des Anhängers so umgebaut, dass nicht nur die angeschlossenen Geräte mit PV-Strom versorgt werden, sondern der gesamte Anhänger inkl. Beleuchtung und Klimaanlage. Denn so richtig autark wird der Anhänger nur, wenn man ohne Landstrom z. B. auch schon mal das Licht anmachen kann.

Fazit

Eine Klimaanlage erhöht gerade an heißen Sommertagen den Wohnkomfort erheblich. Die Stromkosten halten sich in Grenzen und verbunden mit einer PV-Anlage kann sie nahezu kostenneutral betrieben werden. Das hängt natürlich immer von der gewählten Temperatur, der Dauer der Nutzung und der Größe der PV-Anlage ab. Der Einbau erfordert einen Fachbetrieb. Viele Anlagen werden durch das BAFA gefördert. Mieter brauchen eine schriftliche Erlaubnis vom Vermieter.

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