Ein mehr als interessantes Wohnhaus ist geworden, was da vor nicht langer Zeit im österreichischen Thalgau, einer kleinen Marktgemeinde im Salzburger Land, entstanden ist. Thalgau geht bis auf die Besiedlung durch die Römer im 2. Jahrhundert n. Chr. zurück und wird heute gern als „Tor zum Salzkammergut“ bezeichnet. Wir befinden uns also in einer sehr idyllischen Region – genauer gesagt vor einem mit dunklem Aluminium bekleideten schicken Wohnhaus. An eben derselben Stelle stand bereits ein Vorgängerbau, der zu großen Teilen wegen Baufälligkeit und morschen Dachstuhls abgerissen werden musste. Was übrig blieb, war einzig der Sockelbau – vormals Erd- und Obergeschoss.
Das Gebäude wurde erst im Jahr 1993 innen und außen vollkommen saniert. Auch weil damals kein Stein mehr auf dem anderen blieb, waren Architektin und Eigentümerfamilie bemüht, beim Entwurf des Neubaus zumindest die Anmutung des Vorgängerbaus in Erinnerung zu rufen. Schließlich hatte dieser den Eltern der Besitzerin gehört. Es ist also nur verständlich, dass mit dem Gebäude verknüpfte Kindheitserinnerungen durch den Erhalt des ursprünglichen Charakters spürbar bleiben sollten. Der alte Bau war landwirtschaftlich genutzt worden, sodass auf und neben den bewohnten Geschossen im 19. Jahrhundert ein Heuboden und ein Kornspeicher aufgesessen haben. Alles, was beim Vorgängerbau über den Sockelbau hinausging, wurde beseitigt, sodass auf diesem alten, aber gut erhaltenen und vor wenigen Jahrzehnten sanierten Sockel vollkommen neu aufgebaut wurde. Der Oberbau des Vorgängerbaus war deutlich in die Jahre gekommen und baufällig geworden und musste folglich abgerissen werden.
Solide Grundlage
Auf dem durchaus soliden Sockel des Vorgängerbaus wurde neu aufgebaut. Der Grundriss des Hauses blieb somit im Prinzip unverändert. Aber die Bauweise und damit die gesamte Statik des Hauses wurden grundlegend neu konzipiert: Das Haus wurde gewissermaßen in „Leichtbauweise“ wiedererrichtet. Luftig und mit viel Licht im Inneren – offene Räume reichen bis zum Dachfirst. Möglich wurde dies, weil nur wenige Stützen die Last des Daches tragen. Zunächst schufen die Architekten der KS Bau trifft Architektur GmbH in Thalgau, vertreten durch die Architektin Angelika Pomberger, die Einreichpläne und damit die formale Grundlage für den heutigen Neubau. Und der stellt sich schnell als ziemlich raffiniert heraus.
Bevor die Zimmerleute, die eine bedeutende Rolle beim Neubau spielten, mit dem Aufbau der Wände beginnen konnten, mussten die alten Baumaterialien entsorgt werden. Die Fassade des abgerissenen Baus war mit Eternitplatten bekleidet gewesen, die zusammen mit den alten Betondachsteinen fachgerecht und sorgfältig entfernt und entsorgt wurden.
Neu konstruiert
Die aufgehenden Wände des Neubaus wurden von der Winkler Holzbau GmbH in Thalgau, die auf den Bau aufwendiger Dachstühle und Dachsanierungen spezialisiert ist, in Riegel- oder Ständerbauweise errichtet. Die Zwischenräume wurden mit einer Zellulosedämmung der Marke Isocell gefüllt. Diese relativ leichten Wände tragen heute zusammen mit einigen Holzstützen im Innenraum die gesamte Last des Dachs, das auch wegen des geringeren Gewichts aus leichten Aluminium-Schindeln besteht.
Um auf gleicher Grundfläche mehr Platz im Innenraum zu schaffen, haben die Dachbauer das ganze Gebäude jetzt um etwa 75 cm aufgestockt und somit höher gebaut, als das beim Vorgänger der Fall war.
Aluminium statt Betondachsteinen
Die Anmutung der alten Fassade wurde am Neubau teilweise durch eine klassische Holzverschalung aus Lärchenholz und anstelle der alten Zementfaserplatten durch eine Bekleidung mit Aluminiumschindeln erreicht. Aluminiumschindeln und Dachschindeln wurden von Haushaut aus Düren bei Köln geliefert. Vor Ort wurden die Aluminiumspezialisten durch den Verkaufsleiter für Österreich Eduard Egger vertreten. Zur Verwendung kamen hier die in härtesten Wintern bewährten Kanada-Schindeln im Farbton Anthrazit Pearls. Die Kanada-Schindel von Haushaut ist eine optimale Alternative zu herkömmlichen Schieferbedachungen. Optisch unterscheidet sich die Kanada-Schindel von anderen Metallschindeln durch eine 3D-Prägung. In Kombination der strukturierten Pearls-Beschichtung ergibt sich ein natursteinähnlicher Look, der folglich für moderne sowie für klassische Architekturstile perfekt geeignet ist. Wie bereits ausgeführt hatten sich die Eigentümer schon aus statischen Gründen für eine Dachdeckung mit den leichten und dennoch sehr strapazierfähigen Aluminiumschindeln von Haushaut entschieden.
Ästhetisches Zusammenspiel: Aluminium statt Zementfaserplatten
Wahlweise ist die Kanada-Schindel auch in der Smooth-Ausführung ohne 3D-Prägung erhältlich. Die ästhetische Wirkung des Zusammenspiels der geprägten Kanada-Schindeln am Dach und der Schindeln mit glatter Oberfläche an der Fassade hatte Architektin und Bauherrschaft schnell überzeugt. Für die Schindelbekleidung der Fassade wurde ebenfalls der Haushaut-Farbton Anthrazit Pearls verwendet. Die geschickte Kombination beider Oberflächen erzeugt nicht nur die Anmutung des Vorgängerbaues, sondern schafft auch ein im Gesamtentwurf raffiniertes, schickes, edles und modernes Haus. Somit blieben das Erscheinungsbild und der Charakter des ja bereits recht alten Vorgängerbaus im Neubau prinzipiell erhalten, was vor allem die Hausherrin besonders freut.
Zeitgemäße Wohnqualität
Die Dach- und Fassadenarbeiten lagen bei Dachdeckermeister Andi Leitner und seinem Team von Dachhandwerk Leitner in Thalgau in besten Händen. In enger Zusammenarbeit mit dem Architektenteam und den Zimmerleuten ist ein Bauwerk entstanden, das sich harmonisch in das Umfeld einfügt. Obwohl der Neubau optisch an den Vorgängerbau erinnert, überraschen Bauweise und Raumeinteilung mit zahlreichen Raffinessen: Das Haus ist im Inneren sehr luftig und geräumig; teilweise führen regelrecht atemberaubende Treppenaufgänge auf die verschiedenen Galerien. Und die Beheizung erfolgt durch eine Luft-Wärmepumpe äußerst wirtschaftlich, wie man von den Bewohnern hört, die sich in ihrem neuen Haus mehr als wohlfühlen.
Bautafel
Projekt: Komplettsanierung bzw. Neubau eines über 120 Jahre alten Wohnhauses mit vormals landwirtschaftlicher Nutzung
Architektur: KS Bau trifft Architektur GmbH, Thalgau, vertreten durch Architektin Angelika Pomberger B. sc., www.ks-bta.at
Bauausführung: Winkler Holzbau GmbH, Thalgau, vertreten durch Josef Winkler und Martin Haas, www.winkler-holzbau.at
Spenglerarbeiten: Dachhandwerk Leitner, Thalgau, vertreten durch Dachdeckermeister Andi Leitner, www.dachhandwerk-leitner.at
Material an Dach und Fassade: Aluminium-Kanada-Schindel im Farbton Anthrazit Pearls (Dach) und Aluminium-Kanada-Schindel Smooth, ebenfalls im Farbton Anthrazit Pearls von Haushaut GmbH, Düren, vertreten durch Eduard Egger, (Verkaufsleiter Österreich), Eduard.Egger@haushaut.com, www.haushaut.com