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Kleine Details — große Wirkung

Wie wirkungsvoll speziell vom Klempner entwickelte Baudetails sein können, verdeutlichen zahlreiche Details an einem Plus-Energiehaus in Kappelrodeck. Wichtig ist, dass Klempner spezielle Baudetails bereits in der Planungsphase und gemeinsam mit dem Architekten entwickeln oder entsprechend vorschlagen. Dies sichert nicht nur Wettbewerbsvorteile, sondern auch lukrative Zusatzeinnahmen. Außerdem können Bauaufträge auf diese Weise wesentlich erweitert werden.

Gebäudebeschreibung

Das im Folgenden vorgestellte Einfami­lienhaus besteht nahezu ausschließlich aus Holz. Auf bis zu 30 cm dicke und massive Brettstapel-Wände wurden außenseitig Doppelstegträger (auch Leichtbau-, „TJI-“ oder „Masonite-“Träger) montiert. Auf diesen Trägern befinden sich Mehrschichtholzplatten bzw. OSB-Platten – der ungefähr 10 cm breite Zwischenraum wurde mit Zellulose gedämmt. Die Außenfassade besteht aus einer hinterlüfteten Holzbeplankung als Stulpschalung oder als Profilbrett-Fassade. Es versteht sich von selbst, dass alle Anschlüsse gewissenhaft ausgeführt werden mussten und ohne den Einsatz unterschiedlichster Profile und Klempnerdetails nicht möglich gewesen wären.

Anforderung ist zugleich ­Herausforderung

  • Sockelanschlüsse müssen Sicherheit gegen aufsteigende Feuchtigkeit bieten
  • Attikaabdeckungen sowie Gesimse sind so ausgebildet, dass das Eindringen von Niederschlagswasser dauerhaft verhindert wird
  • Die Dachentwässerung diverser ­Bereiche soll nicht sichtbar und ­somit ohne unschöne Abwasser­­rohre realisiert werden

„Getarnte“ Entwässerung

Die Entwässerung des begrünten Carportdaches sowie der Balkonüberdachung erfolgt direkt durch die tragende Stahlrohrkonstruktion. Dabei wurden die Einlaufstutzen an den entsprechenden Bereichen der zu entwässernden Dachflächen über speziell angefertigte Rinnen mit den Stahlstützen verbunden. Die Anschlüsse an den Auslaufpunkten wurden mit klempnertechnisch hergestellten Übergangsstücken realisiert. Besonders raffiniert ist dabei der Auslaufbereich oberhalb des Abdeckprofils der Balkonbrüstung. Eine an der Profilgärung vertieft angeordnete Rinne führt das anfallende Regenwasser nach außen, wo es in quadratischen Zinkkanälen über zwei Stockwerke nach unten abfließt. Der Clou: Die indirekt befestigten Zinkkanäle sind zugleich Eckverbinder der roten Profilbrett-Fassade.

Aluminiumsockel

Um einen Spritzwasserschutz dauerhaft und optisch ansprechend zu garantieren wurden um das gesamte Gebäude diverse Sockelprofile aus geprägtem Alumi­nium (1,5 mm) hergestellt. Besonders raffiniert sind die trittfesten Anschlüsse und Übergänge an zahlreichen ebenerdigen Fensteröffnungen. Die Aufkantungen der Z-förmigen Aluminiumprofile wurden unter der Holzfassade mit kaltselbstklebenden Bitumenbahnen gegen aufsteigendes Wasser gesichert. Zur Optimierung des Wärmeschutzes kamen trittfeste und wasserabweisende Hartschaumdämmplatten zum Einsatz.

Zusätzliche Abbildungen

Zur Ausführung des um das gesamte Gebäude verlaufenden Aluminiumsockels sowie zur ebenfalls verdeckt angeordneten Entwässerung des Carports stehen im Artikel begleitenden Online-Extra zahlreiche Fotos zum Download bereit. Ergänzt werden diese durch Informationen über Systemzubehör, das ebenfalls effektiv eingesetzt werden kann. Wo? Wie immer auf: https://www.baumetall.de/

Fazit

Klempner können auf eine große Palette an unterschiedlichsten Zubehörteilen zurückgreifen. Viele davon zeigen als „kleine Details“ entsprechend große Wirkung. Klempner sind jedoch auch in der Lage, durch speziell entwickelte Maßnahmen spezifisch auf einzelne Objekte zugeschnittene Sonderlösungen anzubieten und herzustellen. Dieser Vorteil unterscheidet Klempnerfachbetriebe deutlich von systemverarbeitenden Montagebetrieben. Die Tatsache, dass Klempner in der Lage sind, aus glatten Blechen komplexe Bauteile selbst herzustellen verdeutlicht zudem, dass Klempnertechnik im modernen Hochbau unverzichtbar ist.

AUTOR: Andreas Buck

Online-Extra

Solardach und weitere Spezialdetails

Unter der PV-Anlage befindet sich ein Stehfalzdach aus Titanzink. Um Ausdehnungsschäden durch aufgeklemmte Solarmodule sicher auszuschließen, wurde die Dachfläche mit zwei linear angeordneten Querstößen ausgestattet und in je 3 m lange Teilstücke gegliedert. Die Dachfläche ist somit optimal an die Baulänge der Solarmodule angepasst – die thermisch bedingte Längenausdehnung der Scharen ist problemlos möglich. Um die Lastaufnahme der PV-Anlage sicher zu gewährleisten, wurde das Metalldach mit speziell angefertigten, etwa 10 cm langen Haftprofilen befestigt. Diese Maßnahme war aufgrund der kurzen Einzelscharlängen problemlos möglich.

Mehr Infos dazu sowie weitere Spezialdetails des ausführenden Fachbetriebs Buck GmbH (Wildberg) finden Sie im Artikel-begleitenden Online-Extra

https://www.baumetall.de/