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Farblich vorbewittertes ­Titanzink

Mit der neu eingeführten Oberflächenqualität Pigmento braun erweitert VM-Zinc die Palette an farblich vorbewittertem Titanzink um einen dezenten, warmen Braunton. Wie auch die drei bereits 2005 eingeführten Farbtöne Rot, Blau und Grün überzeugt Pigmento braun mit seiner Korrosionsresistenz, der stabilen und dauerhaften Farbigkeit sowie seiner Unempfindlichkeit gegenüber Fingerabdrücken. Die Beachtung nachfolgender Tipps sichert den erfolgreichen Einsatz von Pigmento.

Vorbewittertes Titanzink hat bei VM-Zinc eine mittlerweile 35-jährige Tradi­tion. Bis weit in die 70er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts hinein stand für die Gestaltung von Dächern und Fassaden mit dem Werkstoff Zink nur walzblankes Zink zur Verfügung. Die materialtypische graublaue Oberfläche stellte sich erst nach und nach durch die Bildung der Patina ein. Das dadurch bedingte recht enge Gestaltungsspektrum wurde 1978 durch das erste vorbewitterte Titanzink erweitert. Es handelte sich um das von VM-Zinc entwickelte Anthra-Zinc, das mit einem anthrazitfarbenen Erscheinungsbild auch heute noch geliefert wird. Der Vorbewitterungsprozess basiert auf einem speziell entwickelten Oberflächenverfahren: Das walzblanke Zink durchläuft nach dem Walzen einen Prozess, bei dem die kristalline Beschaffenheit der Metall­oberfläche über eine Dicke von mehreren µm verändert wird. Aufbauend auf den Erfolg der ersten vorbewitterten Variante Anthra-Zinc folgte dann einige Jahre später Quartz-Zinc. Es verfügt über eine hellgraue Oberfläche, welche der natürlichen Patina von Titanzink sehr ähnlich sieht. Pigmento wird auf Basis von Quartz-Zinc durch die Beifügung mineralischer Pigmente hergestellt. Die für Zink cha­rakteristische Textur des vorbewitterten Werkstoffs sowie die typischen, materialspezifischen Eigenschaften bleiben dabei erhalten. Alle geläufigen Techniken zur Verarbeitung lassen sich wie gewohnt ausführen. Die angebotenen, vorbewitterten Oberflächen entsprechen der Norm EN 988, sind ungiftig und grundsätzlich umweltsicher. Titanzink ist ein langlebiger und sehr widerstandsfähiger Werkstoff, der ressourcenschonend produziert wird und zu 100 % recycelbar ist.

Transport und Lagerung

Bei Transport und Lagerung ist zu berücksichtigen, dass Pigmento-Produkte trocken und gut belüftet bleiben. Dies gilt für Baustellenlager ebenso wie für zwischengelagerte Scharen direkt am Einbauort. Bänder sind stets auf Paletten aufzubewahren. So kann verhindert werden, dass Feuchtigkeit kapillar in die Windungen einzieht, was später zu Wasserflecken führen könnte. Transportiert werden Pigmento-Produkte nur mit geschlossenen Fahrzeugen. Gibt es keine Alternative zu einer Lagerung im Freien, muss das Material vor Witterungseinflüssen geschützt werden. Die Titanzinkflächen sind dabei so mit Folien zu bedecken, dass die trockene und zugleich gut belüftete Aufbewahrung gewährleistet bleibt. Nasse Abdeckfolien dürfen keinen direkten Kontakt mit den zu sichernden Titanzinkflächen haben. Ebenso ist darauf zu achten, dass feuchtes, wasserbenetztes Titanzink zunächst trocknen muss, bevor es abgedeckt werden kann.

Tipps für eine erfolgreiche Verarbeitung

Die Schalung der Unterkonstruktion muss trocken, sauber und frei von Verunreinigungen sein. Die Restfeuchte des Holzes darf maximal 20 % betragen. Bei der Verarbeitung der Pigmento-Oberflächen sollte die Temperatur des Metalls mindestens 10 °C betragen. Bei Kant- und Biegevorgängen ist es wichtig, die vorgeschriebenen Biegeradien zu berücksichtigen. Diese Radien sind abhängig von der jeweiligen Materialdicke. Bei einer Blechdicke von 0,7 mm beträgt der Mindest­radius 2,1 mm – bei 0,8 mm sollte ein Radius von 2,8 mm nicht unterschritten werden. Wird Material mit einer Dicke von 1mm verwendet, so ist ein Radius von mindestens 3,0 mm einzuhalten.

Beim Löten werden zwei Werkstoffe stoffschlüssig mittels eines Lots aneinandergefügt. Da sich nur metallisch blanke Oberflächen löten lassen, muss vor dem Löten von Pigmento die pigmentierte organische Beschichtung der Bleche zunächst auf beiden Seiten abrasiv entfernt werden. Anschließend kann die ver­blie­bene blanke Metalloberfläche mit dem Flussmittel VMZ Deca gereinigt werden. Sehr gute Ergebnisse werden erzielt, wenn das Flussmittel auch während des Lötvorgangs genutzt wird. Die Oberfläche wird nicht nur im Vorfeld von anhaftenden Oxidbestandteilen befreit, VMZ Deca verdampft während des Lötens und verhindert so den Zutritt von Sauerstoff aus der Luft. Der eigentliche Lötvorgang selbst unterscheidet sich nicht vom Löten anderer Titanzinkoberflächen. Für die Pigmento-Oberflächen gibt es zusätzlich eine Retuschierfarbe zur Nachbehandlung der Lötnähte, die in Zusammen­arbeit mit der Firma Brillux entwickelt wurde.

Pigmento wird standardmäßig mit Folie geliefert. Da diese Schutzfolie nur bedingt UV-beständig ist, sollte sie möglichst sofort nach der Verlegung entfernt werden, spätestens allerdings sechs Wochen danach. Generell ist die Folie von der gesamten Oberfläche in einem Vorgang abzuziehen.

AUTOR: Uwe Nagel

Autor

Dipl.-Ing. Uwe Nagel

ist Architekt und Leiter der VM-Zinc-Anwendungstechnik.

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