In BAUMETALL-Ausgabe 4/2019 stellte BAUMETALL-Leserin Laura Kornhaaß die Frage: „Mein Gott, was soll aus unseren Meistern werden?“ Dabei ging die junge Klempnerin konkret auf die Idee verantwortlicher Politiker ein, mit neuen Abschlussbezeichnungen Gesellen, Meister, Betriebswirte und Co. in Zukunft aufzuwerten bzw. international vergleichbar zu machen. Ein entsprechend „Geprüfte/r Berufsspezialist/in“ würde danach zum „Bachelor Professional“ und „Master Professional“. Das Hickhack rund um die eventuelle Änderung des Meistertitels hat bei vielen Baumetallern (vor allem auf den BAUMETALL-Online-Kanälen) für Unmut gesorgt. Mit Wortmeldungen wie „Pfui Spinne“ oder „Meister bleibt Meister, PUNKT!“ brachten die Leser zum Ausdruck, was sie über dieses Vorhaben denken. Besonders ausführlich hat Kollege Müller vom Fachbetrieb Ligno Life Dach und Holzbau Müller GmbH geantwortet. Er schreibt:
Guten Tag, ich sehe dies nicht als Gleichstellung, sondern eher als Beleidigung. Wenn ich die Bachelor und Master der jetzigen und nächsten Generation (ich bin 63) auf der Baustelle treffe, erschüttert es mich förmlich in meinen Grundfesten. Für das Geschwafel hätte ich 1972 von meinem Meister im 2. Lehrjahr die Ohren langgezogen bekommen. Da begegnet einem ein Harry Potter für Arme, gestylt vom Scheitel bis zur Sohle, mit einem Fachwissen aus Semester fünfeinhalb. Nur rennt der gegen die Wand und befragt erfahrene Handwerker dabei, aus was die Wand eigentlich gemauert sei? Konkret: Bei uns fragte er, was EPS ist und wofür. Ein anderer hatte weniger Grundkenntnisse als meine Tochter im 1. Lehrjahr, die daneben den Kopf schüttelte. Sie freut sich übrigens über ihre Entscheidung, nicht zu studieren. Zitat: „Wenn ich sechs oder mehr Semester mit solchen Deppen zusammen wäre, würde ich mich umbringen. Papa, das darf es doch nicht geben.“ Grundsätzlich muss im Studium, nachdem in der Schule nichts funktioniert hat, alles, aber auch wirklich alles vom Weg abgekommen sein. Und ich soll nun den gleichen Titel tragen – nein danke! Liebe Meister, setzt euch einmal durch und verbietet diesen Unsinn!
