Von Andreas Buck
Bekanntlich beschäftigt die Frage nach sinnvollen Zukunftsmaßnahmen nicht nur Flaschner in Baden-Württemberg. Seit vielen Jahren klagt die Berufsgruppe, zu der auch Klempner, Spengler und Blechner gehören, über ein angeblich schlechtes Branchenimage. In diesem Zusammenhang wird auch immer wieder auf die damit verbundene Verwechslungsgefahr mit dem „Mann neben dem Klo“ hingewiesen. Die generelle Zuspitzung der Nachwuchssituation und damit einhergehende sinkende Ausbildungszahlen verschaffen der uralten Diskussion nun neuen Schub. Im September fand beispielsweise eine als „Runder Tisch der Klempner“ tituliferte Veranstaltung in den Räumlichkeiten der Handwerkskammer Ulm statt. Zur Krisensitzung geladen hatte Flaschnermeister Robert Smejkal (FVSHK-BW-Fachgruppenleiter Klempner Robert Smejkal, Heidenheim) und Ralf Rotzek (Geschäftsbereichsleitung Bildungsakademien der Handwerkskammer Ulm).
Rund 20 Personen folgten der Einladung – darunter Kollegen sowie Förderer und Freunde des baden-württembergischen Klempnerhandwerks. An der Diskussionsrunde nahmen zum Beispiel Unternehmer, Handelsvertreter, Gutachter und Ausbilder der Landesfachklassen der Robert-Bosch-Schule in Ulm, aber auch Ausbildungsexperten der Handwerkskammer Ulm und Gesandte des FVSHK BW teil. Kaum zielorientiert und dafür umso emotionaler thematisierten die Diskutanten aus den Reihen des Handwerks folgende Punkte:
Bürokratie sorgt für Demoralisierung
Auf fachliche Tiefe fokussierten sich dabei weder die Vertreter des Handwerks noch der Ausbilder und Berufsorganisationen. Wirkliche Expertise? Fehlanzeige! Dafür wurde umso mehr philosophiert:
… ich kenne Jugendliche, die …
… wenn ich meine Mitarbeiter frage, dann …
… wir bräuchten ein gutes Video, damit …
… die Berufsorganisation muss endlich tätig werden, weil es sonst …
Besonderen Frust löste folgende Formulierung aus: „Selbst wenn wir uns heute und hier einig würden, käme es frühestens in vier Jahren zu einer wie auch immer gearteten Änderung der Situation.“ Und so kam es, wie es kommen musste: Die Versammlung wurde ergebnislos aufgelöst.
Die Macher
Anstatt frustriert nach Hause zu fahren und den Kopf in den Sand zu stecken, hilft es, sich einen Überblick zu verschaffen. Außerdem ist es von enormer Bedeutung, die positiven Aspekte des Berufes stärker in den Vordergrund zu stellen. Genau aus diesem Grund hat BAUMETALL noch direkt in Ulm drei Fragen formuliert und die Teilnehmer des „Runden Tischs der Klempner“ um Antworten gebeten:
Inzwischen liegen erste Rückmeldungen vor. Geantwortet haben Robert Smejkal und Peter Mast:
Drei Antworten von Robert Smejkal
„Gerade im Handwerk macht die Erfahrung oft den Unterschied. Wir blicken auf über 50 Jahre Unternehmensgeschichte mit Hunderten von Projekten zurück. Es gibt nahezu kein Problem, das wir nicht schon gelöst hätten“, berichtet Robert Smejkal aus Heidenheim. Im Jahr 1992 übernahm er den 1970 von seinem Onkel Erwin Hagstotz gegründeten Fachbetrieb. Durch den ständig wachsenden Mitarbeiterstamm wurden im Jahr 2000 die alten Betriebsgebäude in Heidenheim aufgegeben und der Neubau im Stadtteil Mergelstetten bezogen. Seit 2015 wird die Robert Smejkal GmbH & Co. KG von Robert Smejkal und seinem Sohn Christian Smejkal geführt. Hier Robert Smejkals Antworten:
1. Der Spaßfaktor als Flaschner
2. Pluspunkte für unsere Azubis
3. Zukunftschancen für unsere Azubis
Drei Antworten von Peter Mast
„Wir sind ein kleines, familiäres Team sehr begeisterter und engagierter Blechverarbeiter“, sagt Flaschnermeister Peter Mast aus Nagold. Seine Meisterprüfung hat er 1992 vor der Handwerkskammer in Stuttgart abgelegt. Gemeinsam mit selbst ausgebildeten Fachkräften hat er seinen Fachbetrieb auf Qualität statt Quantität getrimmt. „Schon immer war es mein Traum, Blechprodukte zu fertigen, die es so nur einmal auf der Welt gibt“, beschreibt Mast seine Leidenschaft. Jedes Dach, jede Fassade, jedes Gebäude sei einzigartig, weshalb es bei Mast keine Ware von der Stange gebe. Entsprechend individuell würden bei Mast moderne sowie traditionelle Arbeitsverfahren eingesetzt. Hier Masts Antworten:
1. Der Spaßfaktor als Flaschner
2. Pluspunkte für unsere Azubis
3. Zukunftschancen für unsere Azubis
Wie lauten Ihre Antworten?
Selbstverständlich können auch alle anderen BAUMETALL-Leser die drei genannten Fragen beantworten. Am besten funktioniert das per E-Mail an redaktion@baumetall.de und mit dem Stichwort „3 Antworten“.