Ob man will oder nicht, Sommer- und Urlaubszeiten sind Nachdenkzeiten. Meist kriechen mehr Fragen- und Zweifelwolken als Sonnen-, Freuden- und Familien-/Partnergefühle in das Bewusstsein der Chefs und Führungskräfte. Die Ursache ist, trotz Sehnsucht nach freier Zeit und dem Auftanken der Energie- und Nervenspeicher, hausgemacht. Dem eigenartigen Gefühl, nicht alles erledigt bzw. unter Kontrolle zu haben, entkommt man mit dem Abschieds- und Notfallsatz: „Und wenn etwas sein sollte, ich habe mein Handy dabei.“ Das Hirn kommt jetzt ins Rotieren. Einerseits soll es die Erholung des Geistes und Körpers organisieren, schließlich ist man raus aus dem Hamsterrad des Entscheidungsdruckes und Tagesgeschäftes. Andererseits hat es den, wenn auch unbewussten Auftrag, eingehende Notrufe, die bisher immer eingingen, schnell und zuverlässig zu beantworten. Das Resultat: Das Hirn bleibt im Businessbetrieb und verbraucht Energie. Umso enttäuschender, falls kein Anruf kommt: „Oh Gott, ich werde im eigenen Betrieb nicht mehr gebraucht!“ So die häufigste Aussage und dahinter die Angst, wenn die notwendige Gestaltung der Prozesse und Organisation ansteht. Dazu gehören funktionierende Strukturen, definierte Verantwortungsbereiche, eindeutige Arbeitseinteilung, verständliche Arbeitsanweisungen und vor allem: Zutrauen in die Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter. Diese Entlastung zu planen braucht freie Hirnkapazitäten. Kein Problem, wenn da nicht der Urlaub wäre.
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Urlaubszeit ist Nachdenkzeit – Achtung: Brandgefahr für Führungshirne!
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