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It’s time to say goodbye, but not forever

Herbert Mock verabschiedet sich in der Unruhestand

Nicht nur für aufmerksame BAUMETALL-Leserinnen und -Leser ist der Name Herbert Mock fest mit Kupferprodukten aus dem Hause KME verbunden. Auch international tätige Fachbetriebe schätzen das Engagement des langjährigen Kupferexperten, der sich am 30. September 2021 in den Ruhestand verabschiedet. Im Interview spricht er über herausragende Bauprojekte aus Kupfer und Zink sowie damit verbundene Erlebnisse, die durchaus ganze Bücher füllen könnten:

BAUMETALL: An welche besonderen Architekten und Projekte erinnern Sie sich gerne zurück?

Herbert Mock: Da fallen mir unzählige ein. Die Schweizer Architekten Dolf Schnebli † oder Herzog & de Meuron zum Beispiel. Und eng damit verbunden der Bau des De-Young-Museums in San Francisco.

Der Museumsneubau machte 2005 mit seiner aus mehr als 420 t Kupfer bestehenden Gebäudehülle Schlagzeilen.

Das stimmt. Allein die perforierte und 3D-geformte 18 000-m²-Kupfer-Außenhaut des neuen De-Young-Museums wurde aus über 7000 unterschiedlichen Kassetten zusammengesetzt. Und das Dach ist mit rund 13 000 m² ebenfalls ein Superlativ.

Sind Sie aktuell an ähnlich spektakulären Projekten beteiligt?

Ja, beispielsweise gehört der Bau des Science and Innovation Center in Ventspils/Lettland zu meinen letzten Großprojekten. Die Gebäudehülle besteht aus dem Tecu-Verbundwerkstoff „Classic Coated Bond“. Die Eröffnung ist für Ende September 2021 geplant.

Das hat ja gerade noch hingehauen, vor dem Ruhestand.

Das stimmt. Aber es gibt auch Projekte, wie die neue große Kathedrale von Bukarest/Rumänien, die von den KME-Kollegen weiter betreut werden.

Das De-Young-Museum in San Francisco/USA ist laut Herbert Mock mit 420 t das größte Kupferprojekt mit Tecu Classic

Bild: KME

Das De-Young-Museum in San Francisco/USA ist laut Herbert Mock mit 420 t das größte Kupferprojekt mit Tecu Classic

Lassen Sie uns über Menschen, Begegnungen und Reiseerlebnisse sprechen. Gibt es Situationen, die für Sie besonders waren?

Ja, unzählige davon, welche eben Bücher füllen könnten. Die Einladung zur Vernissage von Frank O. Gehry ins New Yorker Guggenheim-Museum beispielsweise. Aber auch die Begegnungen mit Architekt Steven Holl aus New York, der weltweit für seine Museumsbauten oder universitären Einrichtungen bekannt ist. Was ich nie vergessen werde, ist ein Erdbeben, das ich in Japan erlebt habe. Mein Rückflug startete, kurz bevor sich der Tsunami in Fukushima ereignete. An erster Stelle waren meine Reisen von Begegnungen mit Menschen geprägt, auch außerhalb des Geschäftlichen. Besonders zu erwähnen sind die vielen Begegnungen in Russland. Die Gastfreundschaft empfand ich dort überwältigend.

Das Science und Innovation Center in Ventspils/Lettland ist das letzte große ­Projekt von Herbert Mock.

Bild: KME

Das Science und Innovation Center in Ventspils/Lettland ist das letzte große ­Projekt von Herbert Mock.

Weltenbummler und zukünftiger Buchautor?

Herbert Mock, der auf ein interessantes Berufsleben zurückblickt, begann seine Karriere mit einem Architekturstudium an der Universität Stuttgart einschließlich eines DAAD-Stipendiums an der „School of Architecture“ der University of Virginia in Charlottesville/USA. Schon während des Studiums arbeitete er in verschiedenen Architekturbüros in Stuttgart. Nach dem Studium war er vier Jahre im Architekturbüro „Hertig Hertig Schoch“ in Zürich verantwortlicher Projektleiter für das „Material- und Dienstgebäude“ der PTT (heute Telekom). Das Gebäude erhielt damals die zweitgrößte Rheinzink-Fassade nach dem Museum Ludwig in Köln. Es folgten sieben Jahre als technischer Berater und die Entwicklung von Fassaden­anwendungen mit Dünnblechen bei Rheinzink in der Schweiz. In diese Zeit fiel außerdem auch der Aufbau des US-amerikanischen und kanadischen Marktes, welchen Mock ein Jahr lang direkt von Toronto/Ontario aus bearbeitete.

Seit 1996 war Herbert Mock bei der KME Germany GmbH, Osnabrück, beschäftigt. Zunächst als Leiter der technischen Abteilung für das Bauwesen im Walzbereich für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Parallel erfolgte der Aufbau der technischen Beratung in verschiedenen westeuropäischen Ländern – seit 2005 als Areamanager und Exportleiter u. a. in Russland, (Süd-)Osteuropa, China, Südostasien und Indien sowie im Mittleren und Nahen Osten. Darüber hinaus war Mock zuletzt auch in Südamerika aktiv.

Mocks Eintritt in den Ruhestand erfolgt genau 25 Jahre nach seinem Start bei KME – und wer weiß: Vielleicht gibt es einmal die Erlebnisse des weltreisenden Baumetallers sogar in Buchform? Das BAUMETALL-Team wünscht Herbert Mock alles Gute für die Zukunft und hofft, dass der Metallexperte schon bald so etwas wie einen Reise- und Erlebnisführer zu herausragenden Metallobjekten präsentiert. Wir sind gespannt.

Das Großprojekt der Shoppingmall „Patio Design“ mit einer Fassade aus Tecu Oxid Mesh, Tecu Gold Mesh und Tecu Patina Schindeln betreute Herbert Mock in Santa Cruz/Bolivien

Bild: KME

Das Großprojekt der Shoppingmall „Patio Design“ mit einer Fassade
aus Tecu Oxid Mesh, Tecu Gold Mesh und Tecu Patina Schindeln betreute
Herbert Mock in Santa Cruz/Bolivien

Info

Herbert Mock: Stationen, Tätigkeiten und bedeutende Architekturprojekte

Herbert Mock betreute in seiner beruflichen Tätigkeit weltweit über 1000 Projekte in Zink (Rheinzink) und Kupfer (KME). Darüber hinaus hatte er zahlreiche Aufgaben in unterschiedlichen Gremien inne:

  • 25 Jahre Ausschussmitglied im Bauausschuss des DKI
  • Chairman der „European Copper in Architecture Campaign – ECAC“ des ECI/Brüssel (ECI: Europäisches Kupferinstitut)
  • Mitglied des ECAC-EATF Committee (European Architecture
    Task Force) in Zusammenarbeit mit dem Institut für Korrosionen an der KTH Stockholm
  • Mitarbeit im Editorial-Team des „Copper Architecture Forum“
    (gefördert vom ECI)
  • Mitarbeit und Cochairman im Umwelt-­Arbeitskreis „Baumetalle Kupfer und Zink“ (BKZ)
  • Persönliche Rheinzink-Projekt-Highlights:

  • PTT Zürich (CH)
  • Kanada-Pavillon für die Expo 1992 in Sevilla (ESP)
  • Parliament Building der Northwest Territories in Yellowknife (CAN)
  • Museum Ciasma in Helsinki (FIN)
  • Persönliche KME-Projekt-Highlights:

  • Nordische Botschaften in Berlin (GER)
  • Kultur- und Kongresszentrum Luzern (CH)
  • Padre-Pio-Kirche in San Giovanni Rotondo (ITA)
  • De-Young-Museum in San Francisco (USA)
  • Kathedrale von Bukoba (TAN)
  • Hauptquartier der EU-Kommission in Tokio (JAP)
  • ITC-Hotel******, Bangalore (IND)
  • Reef Residence in Sotchi (RUS)
  • Private Ferienanlage in Kamtschatka (RUS)
  • Shoppingmall „Patio Design“ in Santa Cruz (BOL)
  • Grand Cathedral Bukarest (ROM) (noch im Bau)
  • Science und Innovation Center in Ventspils (LAT)
  • und viele mehr
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