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Imperfektion in Perfektion

Es gibt Dinge, die verändern sich vermutlich nie – beispielsweise das fachgerechte Anschließen von Dachflächenfenstern oder anderen Durchdringungen im Stehfalzdach. Zum Glück werden entsprechende Grundkenntnisse von Generation zu Generation weitergegeben. Genau dieser Tradition hat sich auch John-Marc Hamann (Instagram @spenglermeister_john) verpflichtet. Der Influencer und Inhaber des im schleswig-holsteinischen Reinfeld ansässigen Fachbetriebs Blechklempnerei Hamann, stellt diese gelungene Fotoserie zur Verfügung. Die Abbildungen veranschaulichen ganz im Sinne des Fachbuchautors Herbert Schlenker (Die Fachkunde der Bauklempnerei – von 1954 bis 1997), wie es funktioniert. Für BAUMETALL ist das Grund genug, um aus genanntem Fachbuch zu zitieren. Darin heißt es im Kapitel über Anschlüsse am Metalldach: „An den Ecken einer Durchdringung wird sich erweisen, ob ein tüchtiger Klempner auch ein guter Metalldachdecker ist …“ Und weiter: „Am unteren Eckfalz erfolgt die Falzführung in einen Querfalz und entsprechend dem Wasserlauf. Das Seitenblech wird über das Brustblech gefalzt. Das läßt sich nur möglich machen, wenn die Aufkantungen am Brustblech rund geschnitten sind. Um eine schlanke Rundung mit möglichst großem Bogenradius zu erhalten, müssen diese Aufkantungen mindestens 40 mm hoch sein.“

Ebenfalls lesenswert ist die Textstelle zum oberen Eckfalz. Schlenker beschreibt es so: „Der Falz wird zur Seite in einen Längsfalz geführt. Entsprechend dem Wasserlauf wird das Kehlblech bzw. die Kehlschar über die Seitenteile hinweggefalzt. Am Seitenblech entsteht eine Falte. Dabei ist zu beachten, dass an der Durchdringungsaufkantung zunächst die Dachschräge angetragen werden muss. Darüber hinaus müssen noch mindestens 20 mm für den Eckfalz zur Verfügung stehen. Normalerweise genügen, um rund schneiden zu können, 50 mm Falzzugabe. Die Gesamtzugabe ist jedoch meist wegen der zu berücksichtigenden Dachschräge größer. Die Breite über 50 mm kann bereits beim Vorbereiten der Falten bis zur Winkelhalbierenden weggeschnitten werden. Anschließend wird das Blech winkelhalbierend zwischen Dachschräge und der Senkrechten gefaltet. Die Falte wird – im Gegensatz zu einer Mauer­ecke – nach vorn geholt. Erst nach dem Falten schneidet man die Rundung, wobei man wie bei der unteren Ecke verfährt. Die Eckenschnitte für das Einführen in den Längsfalz darf man nicht vergessen!“

Außerdem warnt Schlenker vor möglichen Fehlern: „Die Blechfalte wird verkehrt, d. h. nach hinten gelegt. Bei der Korrektur wird das Blech brechen, der Zuschnitt wird wertlos.“ Und: „Die Eckenabschnitte werden vergessen.“

Hinweise wie diese nimmt sich John-Marc Hamann sehr zu Herzen und gibt entsprechendes Fachwissen selbstverständlich auch an seine Auszubildenden weiter: „Als ich in BAUMETALL-Ausgabe 3/24 die Problemstelle Dachfenster entdeckte, habe ich sofort an diese Fotos gedacht“, sagt Hamann, der sich übrigens schon sehr auf vergleichbare Detailfotografien seiner Kollegen freut.

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