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Glaskugelschau

Wohin geht die Reise oder wo befindet sich die Klempnerbranche im Jahr 2022? Diese Frage stellte BAUMETALL im Sommer 2012 anlässlich der Preisverleihung des BAUMETALL-Innovationspreises. Inzwischen ist einiges geschehen und die Frage nach der Zukunft der Branche aktueller denn je. Aus diesem Grund nahmen auf Einladung des Fachverbandes SHK Bayern und der Innung SHK München zahlreiche Fachleute an einer der bedeutendsten Podiumsdiskussionen des Jahres teil. Am Rande der Bau 2013 sprachen sie im Bauzentrum München mit verschiedenen Fachleuten über das Haus der Zukunft und darüber, welche Rolle das Spenglerhandwerk im Jahre 2023 übernimmt. Auf dem prominent besetzten Podium saßen:

  • Alex Bauer (Architekt aus Weißenfeld bei München)
  • Andreas Dornheim (GIP Fassade und Partner für die technische Detailplanung und Realisierung von vorgehängten, hinterlüfteten Fassaden, Braunschweig)
  • Arnold Drewer (IpeG-Institut für preisoptimierte energetische Gebäudemodernisierung GmbH, Paderborn)
  • Peter Trenkwalder (iib-Präsident und Spenglermeister aus Sterzing, Südtirol)
  • Matthias Wagnitz (ZVSHK, Potsdam)

Die Moderation übernahm ZVSHK-Bundesfachgruppenleiter Ulrich Leib (l.). Zur Eröffnung der Veranstaltung präsentierte er einen ansprechenden Vortrag über dreidimensionale sowie bewegte Fassadenbekleidungen aus Metall. Zudem wies Ulrich Leib auf die Bedeutung energetischer Fassadenoptimierung hin und verdeutlichte, dass die Rosenheimer Studienrichtung Gebäudehülle Fachplaner von morgen ausbilden könne und müsse. Überhaupt stelle sich die Frage, welche Gewerke zukünftig federführend an der Gebäudehülle beschäftigt sein werden. „Spätestens ab 2019 sollen neu errichtete Gebäude dem Passivhausstandard entsprechen“, so Arnold Drewer. Der Wärmedämm-Spezialist lenkte mit seiner Aussage „In Deutschland ist eine Fläche von etwa 1 Milliarde m2 an Fassaden und Dächern ungedämmt“ in eine für Spengler untypische Richtung. Mit der Feststellung, dass es in Deutschland keine Wärmedämmhandwerker gibt, wies Drewer darauf hin, dass jeder Klempnerfachbetrieb das Potenzial eines Wärmedämm-Fachbetriebes besitzt. Peter Trenkwalder verwies in diesem Zusammenhang auf steigende Anforderungen an Gebäude. „Wer verstanden hat, dass Gebäude immer mehr zum Investitionsgut werden und dabei beachtet, wie wichtig die Wiederverwendung der Baustoffe ist, sieht den Klempner in höchstem Maße gefordert“, so der iib-Präsident. Dem stimmte Matthias Wagnitz zu und ergänzte: „Der Energiebedarf steigt ständig. Energie wird zum Erntegut!“ Dieses Stichwort griff Architekt Alex Bauer auf und erklärte den Begriff „multifunktionales Bauteil“. Fassaden und Dächer würden demnach zukünftig nicht nur zum Schutz vor Witterungseinflüssen eingesetzt. Windkraft, das Sammeln von Wasser, Energieerzeugung, Dachbegrünung und selbst das Ernten von Lebensmitteln im städtischen Bereich sind zukünftig vorstellbar. Bei aller Kreativität lenkte das aktiv teilnehmende Auditorium den Diskussionsschwerpunkt immer wieder in Richtung Wärmedämmung. Wortmeldungen wie „Unsere Fachbetriebe haben eine spannende Zukunft vor sich“, „Das Klempnerhandwerk sollte sich öffnen und moderne Dämmsysteme verarbeiten“ oder „Spengler können mehr als nur Winkelstehfalz“ verdeutlichten, dass die Branche bereit ist, sich mit diesem Thema zukünftig stärker auseinander zu setzen. Es bleibt also weiterhin spannend und das Wichtigste ist: Auch bei der Ausführung moderner Dächer- und Fassaden geht es darum, lebenslang dazuzulernen.

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