Flaschnermeister Peter Mast engagiert sich seit vielen Jahren im Förderverein für Klempner an der Robert-Bosch-Schule Ulm e. V. Der Branchenkenner beobachtet gemeinsam mit weiteren aktiven Vereinsmitgliedern die Entwicklung des Ausbildungsstandes der Klempner in Baden-Württemberg. Die prozessorientierte Weiterentwicklung der Ausbildung, zum Beispiel in Form von Fort-und Weiterbildungsveranstaltungen, ist eine der Hauptaufgaben des Vereins. So zählen Falzkurse oder Fachseminare inzwischen zu wichtigen Bestandteilen der Ausbildung der Azubis der Landesfachklasse der Robert-Bosch-Schule in Ulm. Beim Finale der Sommer-Gesellenprüfung wurden die Prüflinge mit einem Arbeitsauftrag und einem Kundenauftrag konfrontiert. Im Rahmen der zweiteiligen praktischen Prüfung sollten 64 Teilnehmer einen Rohrabzweig Ø 140/110 samt Kapselboden aus verzinktem Stahlblech 0,63 mm anfertigen. Alle Teil-1-Prüflinge sind mit mehr als den notwendigen 50 Punkten durch diese Prüfung gekommen. Unter den Ergebnissen waren auch in diesem Jahr wieder sehr viele Top-Werkstücke. Die Freude über die vergleichsweise hohe Quote wird laut Mast von einer bedauerlichen Begleiterscheinung getrübt. Mit der Abwicklung des Rohrstutzens hatten zwei Drittel der Azubis Schwierigkeiten und das obwohl Lernfeld 5 ein wesentlicher Bestandteil des Berufsbilds ist. Zur Erinnerung: Ohne Grundkenntnisse zur Erstellung und Konstruktion diverser Abwicklungen wird ein Weiterkommen im Beruf erheblich erschwert. Die Ausbilder in Schulen und Betrieben sind folglich gefordert, das Vermitteln entsprechender Fachkenntnisse an den Nachwuchs zu intensivieren. Bei den manuellen, handwerklichen Schweif- und Bördeltechniken besteht bei vielen Auszubildenden ebenfalls noch erheblicher Nachholbedarf.
Positiv ist, dass der Umgang mit der Sickenmaschine allmählich öfter und richtig umgesetzt wird. Dazu Peter Mast: „Luca Erstling vom Fachbetrieb Schneider aus Karlsruhe erreichte 97,88 Punkte. Außerdem haben 17 von 64 Azubis mehr als 81 Punkte erreicht. Im befriedigenden Bereich von über 66 Punkten sind 30 Prüflinge gelandet. Das bedeutet unter dem Strich, dass sich rund 75 % in einem sehr guten bis normalen Bereich befinden und folglich eine talentierte Generation in unser Handwerk kommt. Bleibt zu hoffen, dass möglichst viele der Junggesellinnen und -gesellen in unserer Klempnerfamilie bleiben.
Die zweite Aufgabe beinhaltete den Bau einer Dachverwahrung zur Be- und Entlüftung eines Aufzugschachtes. Das aus Titanzink anzufertigende Werkstück verfügt über eine Verwahrung samt Wetterkragen und Flanschstück sowie einen rechteckigen Lüftungskanalbogen aus verzinktem und farbbeschichtetem Stahlblech. Auch diese Aufgabe wurde mit insgesamt zufriedenstellendem Ergebnis erfüllt. Marcel Glatzer vom Ausbildungsbetrieb Schuhmacher aus Ehingen erreichte mit über 90 Punkten die Top-Bewertung. Im Gesamt-Prüfungsergebnis hat Patrick Setzer vom Ausbildungsbetrieb Mayer & Zeltwanger Stuttgart mit 95,10 Punkten aufgewartet.