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Familientreffen in Titisee*

Im März 2024 war es wieder so weit: Rund 120 Teilnehmer versammelten sich anlässlich des 27. Klempnertreffs in Titisee, denn – so die einhellige Meinung – hier beim Klempnertreff Titisee findest du das, was du sonst nirgends findest. Davon ist auch Robert Smejkal (Landesfachgruppenleiter, FVSHK Baden-Württemberg) überzeugt, der anlässlich seiner Begrüßungsansprache sagte: „Unser Klempnertreff ist weit mehr als eine Fachtagung. Es ist vielmehr ein Familientreffen der baden-württembergischen Klempnerbetriebe, eine Plattform für Wissensaustausch, Networking und geselliges Beisammensein. Ein Ort, an dem wir voneinander lernen und gemeinsam die Zukunft gestalten können.“

Der erste und mit Spannung erwartete Vortrag von Peter Stelzer (ö. b. u. v. Sachverständiger für das Klempnerhandwerk) befasste sich mit dem Thema Solaranlagen auf dem Metalldach (s. S. 42 in vorliegender Ausgabe). Mit zahlreichen Fotos verdeutlichte Stelzer, welche gravierenden Schäden nach unsachgemäßer Montage von Solaranlagen an den Metalldächern auftreten können. Außerdem gab er wertvolle Hinweise, um entsprechende Fehler zu vermeiden. Darüber hinaus stellte der Fachmann auch ins Metalldach integrierte sowie auf die Scharbreiten der Stehfalzbedachungen abgestimmte Lösungen verschiedener Hersteller vor. Laut Stelzer erarbeitet der ZVSHK derzeit ein Merkblatt zur sachgemäßen Befestigung von Solaranlagen auf Metalldächern. Stelzer wies außerdem auf das aus fünf Modulen bestehende Weiterbildungsangebot des PV-Managers im Klempnerhandwerk hin. Konkret handelt es sich dabei um ein bestehendes Schulungsangebot, dessen Module eins bis vier in Kooperation mit dem Dachdeckerhandwerk unterrichtet werden. Ergänzend dazu befasst sich das fünfte Modul mit praktikablen Lösungen in der Klempnertechnik – der Themenbereich rund um die PV-Montage an der Fassade ist derzeit noch nicht enthalten. Abschließend gab Stelzer den Teilnehmern einige Denkanstöße mit, bei denen er unter anderem den Rückgang der auszubildenden Klempner auf insgesamt 180 für alle dreieinhalb Ausbildungsjahre in Baden-Württemberg ansprach. Stelzer gab zu bedenken, dass er diese Entwicklung unter anderem auf die nicht mehr zeitgemäße Ausbildung zurückführt. Laut Stelzer lohnt sich der Blick ins Nachbarland Schweiz, wo beispielsweise Fachregeln oder Fachveranstaltungen eine andere Qualität aufweisen. „Wir müssen uns verändern“, sagte er abschließend.

Zuschüsse, Fördermittel, Flachdachtechnik und mehr

Peter Schümann (HWK Konstanz) brachte Licht in den Dschungel der Zuschüsse und Fördermittel für Handwerksbetriebe. Für nahezu alle Investitionen in Betrieben gebe es Möglichkeiten, über die man sich unbedingt bei den jeweiligen Handwerkskammern oder anderen Institutionen beraten lassen sollte. Beispielsweise gebe es interessante Förderangebote für Beratungsleistungen oder solche zur Umsetzung der Energie- und Ressourceneffizienz. Aber auch im Bereich zeitgemäßer Klimaschutzmaßnahmen oder damit zusammenhängender Elektromobilität seien Fördermittel erhältlich.

Felix Prümm (Paul Bauder GmbH & Co. KG) referierte über Flachdachabdichtung und Begrünung. Sein Schwerpunkt lag insbesondere auf den Fachregeln, Fehlerquellen sowie Unterschieden extensiver und intensiver Flachdachnutzung. Aber auch der unschätzbare Vorteil begrünter und dadurch nutzbarer Dächer wurde thematisiert.

Das Thema Absturzsicherung an Dach und Fassaden besprach Michael Meetz (Baskinet Gesellschaft für Arbeitsschutz mbH). Klar strukturiert widmete sich sein Beitrag vor allem der Bedeutung von Gerüsten, Leitern und Arbeitsbühnen sowie dem Themenbereich Absturzsicherung. Die baustellenbezogene Gefährdungsbeurteilung sowie die Beteiligung der Beschäftigten – unter anderem durch jährlich vorgeschriebene (!) Mitarbeiterunterweisungen sind ebenso unerlässlich wie das Erlangen neuer Erkenntnisse durch regelmäßig einzuforderndes Mitarbeiter-Feedback.

Betriebsübergabe und Fassadentechnik

Über die Betriebsübergabe und Generationennachfolge im Handwerksbetrieb referierte Katherina Reiser (FVSHK Baden-Württemberg). Sie ging dabei auf die Schwerpunkte erfolgreiche Vorbereitung, Formen der Betriebsübergabe sowie ausgewählte rechtliche und betriebswirtschaftliche Aspekte mit allen möglichen Vor- und Nachteilen ein.

Alles nur Fassade? Mit dieser Frage beschäftigte sich Andreas Buck (BAUMETALL-Chefredakteur) aus Klempnersicht. Auf der Suche nach Antworten zitierte er zunächst Spenglermeister und Visionär Heinz Lummel. Schon auf dem 14. Deutschen Klempnertag 2008 sagte dieser: „Kümmert euch endlich mehr um die Fassade.“ Buck verdeutlichte dann mithilfe eindrucksvoller Fotos, wie sich die Metallfassadentechnik seit den 1950er-Jahren entwickelt hat. Ergänzend dazu stellte Buck moderne Metallfassaden vor, die unter anderem auch mit Unterstützung von künstlicher Intelligenz gestaltet wurden.

Fazit

Der zweitägige Klempnertreff deckte durch fachlich ansprechende und inspirierende Vorträge ein breites Themenspektrum ab. Ergänzend dazu berichtete Jürgen Pflanz, womit sich der Förderverein für Klempner an der Robert-Bosch-Schule Ulm e. V. aktuell beschäftigt. Außerdem bestand die Möglichkeit, neue Produkte oder bewährte Werkzeuge und Systeme an den Ständen der begleitenden Informationsbörse zu entdecken. Im Newsflash-Format präsentierte Neuheiten der Unternehmen Alwitra, Aperam, Krehle, M.A.S.C. Vöhringen, Prefa, Rimex und VM Building Solutions rundeten das Informationsangebot in sinnvoller Weise ab. Weitere Fotos sind im Online-Extra zu diesem Beitrag abrufbar.

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