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Digital und erfolgreich: Klempnertreff Baden-Württemberg

Rund 80 Teilnehmer verfolgten den Klempnertreff des Fachverbands SHK Baden-Württemberg, der im Februar 2021 als digitale Veranstaltung stattfand. Moderator Marco Schmidt (Referent Technik, FSHK BW) und Landesfachgruppenleiter Robert Smejkal eröffneten die Fachtagung. Den Startschuss setzte der Vortragsblock „Klempner kompakt – das Wichtigste in Kürze“. Michael Kober (technischer Referent, ZVSHK) stellte die seit März 2020 verfügbare neue Klempner-Web & Mobil-App vor. Detailliert ging er auf unterschiedliche Lizenzmodelle, Installation und Anwendungsbeispiele der App ein. Im zweiten Teil seines Vortrages fasste Kober Änderungen und Anpassungen der ZVSHK-Klempnerfachregel zusammen. Zum Beispiel wurden die Kapitel 4.6.3 Verbindung und Befestigung von Regenfallrohren oder 4.9.6 Ausführung von Ortgängen/Dachrandabschlüssen ergänzt. Aber auch die unter 5.7.1 Holzschalung aufgeführte Änderung der Mindestdicke bei Holzwerkstoffschalung in Tabellenform wurde erwähnt. Ulrich Leib (ZVSHK-Bundesfachgruppenleiter Klempnertechnik) stellte anschließend das Merkblatt „Abdichtung mit Kunststoff- und Elastomerbahnen in der Klempnertechnik“ vor. (Anmerk. d. Red.: Beide Referenten waren mit ihren Fachvorträgen auch Gäste auf dem BAUMETALL XXL-Messeschiff. Die Aufzeichnung ihrer Vorträge ist in der BAUMETALL-YouTube-Mediathek kostenfrei abrufbar.)

Der nächste Veranstaltungsbeitrag von Katherina Reiser (Referentin Betriebswirtschaft, FVSH Baden-Württemberg) thematisierte Kalkulationen und Kennzahlen im SHK-Handwerk. Zu den Höhepunkten der Onlinetagung gehörten zweifellos die leidenschaftlich vorgetragenen Beiträge des Themenblocks Ausbildung. Unter anderem wurden der aktuelle Stand der Ausbildung, die Gesellenprüfung und Möglichkeiten zur Optimierung der Ausbildung besprochen. Theorie- und Praxislehrer Armin Waldbüßer (OStR, Landesfachklasse Klempner, Robert-Bosch-Schule Ulm) erläuterte die aktuelle Ausbildungssituation: Derzeit würden 186 Auszubildende in acht Berufsschulklassen beschult. Sie verteilen sich auf drei Klassen je Jahrgang bei rund 25 Auszubildenden pro Klasse. Zwei Drittel sind im angeschlossenen Internat untergebracht. Pro Ausbildungsjahr wird in drei bis vier Schulblöcken zu je vier Blockwochen unterrichtet. Die Schwerpunkte verteilen sich auf die Bereiche Berufstheorie und Projektkompetenz (Praxis) mit 28 Stunden pro Woche, Allgemeinwissen (Deutsch, Wirtschafts- und Gemeinschaftskunde) mit sechs ­Wochenstunden sowie ergänzenden Fächern wie Sport, CAD oder Sprachförderung. Detailliert veranschaulichte Waldbüßer praktische Übungsaufgaben. Ein Wunsch Waldbüßers ist es, die Klempner-Azubis schon im ersten Lehrjahr in der Landesfachschule zu unterrichten. Er begründet dies mit der Komplexität der Lehrinhalte. Es sei nicht nachvollziehbar, dass Klempner-Azubis im ersten Lehrjahr in der nächstgelegenen Gewerbeschule gemeinsam mit Anlagemechanikern (Vollzeit) oder mit Konstruktionsmechanikern (Block­unterricht) fachfremd unterrichtet würden. Die sich anschließende Chat-Diskussion zeigte sehr unterschiedliche Standpunkte auf. Robert Smejkal verwies darauf, dass örtliche Berufsschulen die ersten Klassen mit unterschiedlichen Berufen besetzen, um entsprechende Klassenstärken zu erreichen. Waldbüßers Wunsch, Klempner-Azubis die kostenlose Nutzung der Klempnerfachregeln zu ermöglichen, konnte seitens des ZVSHK nicht erfüllt werden. Michael Kober empfahl stattdessen die kostengünstige Nutzung der Web-App für den Schulunterricht.

Flaschnermeister Peter Mast berichtete von theoretischen und praktischen Anforderungen der Gesellenprüfung. Er informierte über Lernfelder, Zulassungsvoraussetzungen zur Gesellenprüfung sowie der Arbeit des Fördervereins für Klempner an der Robert-Bosch-Schule Ulm. Mast veranschaulichte, wie rund 165 Ausbildungsnachweise auf Vollständigkeit und Inhalt kontrolliert würden oder wie die Klempner-Gesellenprüfung durchgeführt wird. Beeindruckend ist, mit welchem Zeit- und Organisationaufwand dies geschieht. Was kaum jemand weiß: Die Fachlehrer der Robert-Bosch-Schule geben den Klempner-Azubis im 3. Lehrjahr in ihrer Freizeit zusätzlichen Onlineunterricht. Ergänzend dazu gewährte Jürgen Pflanz (1. Vorsitzender des Fördervereins) Einblicke in die vom Förderverein organisierte Lossprechungsfeier. Darüber hinaus organisiert der Förderverein Teambuilding-Maßnahmen und stellt besondere Anreiß-Schablonen in Scheckkartengröße zur Verfügung. Finanziert wird die Vereinsarbeit durch Mitgliedsbeiträge und Sponsoren.

Abschließend referierte Zimmermeister Thomas Weiß aus der Prefa-Academy in Ulm. Seinen Vortrag über Metallanschlüsse oder die beispielhafte Montage von Simsprofilen veranschaulichte Weiß mit einer entsprechenden Livevorführung. Dabei fertigte er die 90°-Innenecke einer Mauerabdeckung aus einem Aluminiumstück mit Innengefälle und verdecktem Falz auf der Unterseite.

Fazit: Die digitale Premiere des Klempnertreffs ist gelungen. Der Tagungszugang war einfach – die Moderation von Marco Schmidt technisch versiert und überaus sympathisch. 

Drei Fachleute informieren über die Ausbildung in der Landesfachklasse

Bild: FSHK-BW/K.W.

Drei Fachleute informieren über die Ausbildung in der Landesfachklasse

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