Wir müssen dringend etwas verändern, ich kann nicht mehr“, so die Worte eines Chefs. „Aber“, betont er weiter, „mir ist ganz wichtig, dass wir ein Familienbetrieb bleiben und sich meine Leute wohlfühlen.“ Die Botschaft zwischen den Zeilen: Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass! Übersetzt heißt das: Löse meine Probleme, verändere aber nicht mein Führungssystem. Grund für diesen Widerspruch: Angst vor dem Verlust vermeintlicher familiärer Harmonie. Fakt ist: Familien sind emotional verbundene Schicksalsgemeinschaften. Betriebe dagegen sind leistungsbasierte Zweckgemeinschaften. Stellt sich der Familiennachwuchs durch Paarung ein, sucht man Mitarbeiter, damit sie Arbeiten übernehmen oder fehlende Kompetenzen in das Unternehmen einbringen. Sie sind Mittel zum Zweck der Leistungserbringung. Dafür erhalten sie Geld. Geregelt wird dieser Austausch durch den Arbeitsvertrag; die Aufgaben sind beschrieben in der Stellenbeschreibung. Die Vorgesetzten ergeben sich aus der Organisationsstruktur, nicht nach dem Geburtsdatum. Das Gemeinschaftsgefühl resultiert aus gemeinsamen Zielen und wertebasierter Führung. Es entsteht, wenn Vertrauen, Strukturen und Wissen in ausgewogenem Verhältnis sind. Dies macht optimale Leistung des Einzelnen und eines Teams erst möglich. Das Ergebnis: zufriedene Kunden. Das ist der Dreh- und Angelpunkt. Wird die Sicht darauf verschleiert, hilft eine gründliche Wäsche. Sie sorgt garantiert wieder für Klarsicht. Und die Pelze? Sie trocknen alle und anschließend riechen sie deutlich besser.
Erneut spricht Uwe Engelhardt von der Erfolgsmeisterei über unangenehme Verhaltensweisen. Ganz nebenbei hält er uns dazu einen Spiegel vor, doch das Hineinsehen müssen wir schon selbst übernehmen. Hand aufs Klempnerherz: Wer hat nicht ebenfalls schon solche oder ähnliche Situationen erlebt bzw. beobachtet? BAUMETALL freut sich auf Ihre Kommentare zu diesem Thema – entweder per E-Mail an die Redaktion oder direkt an engelhardt@erfolgsmeisterei.de.