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BAUMETALL-Fachgespräch

Würzburger Doppelspitze

Das war spitze, und zwar gleich zwei Mal! Im Juni 2020 sprachen BAUMETALL-Online-Redakteurin Laura Kornhaaß und -Chefredakteur Andreas Buck mit Meistermacher Arno Fell und Weiterbildungsprofi Matthias Kaemmer. Ihre Themen: Innovationen, Traditionen und der BAUMETALL-Wettbewerb Vision Masterpiece…

 

Drei plus eins oder zwei plus zwei? Das Ergebnis ist immer gleich: Diese VIER wissen wie und wo der Dachhase läuft! Arno Fell (Spenglermeister und -Ausbilder, Spengler-Meisterschule Würzburg), Matthias Kaemmer (Weiterbildungsberatung für Meisterkurse und Spengler-Intensivseminare, Spengler-Meisterschule Würzburg), Laura Kornhaaß (Klempnermeisterin, BAUMETALL-Online-Redakteurin) und Andreas Buck (Klempnermeister, BAUMNETALL-Chefredakteur) unterhielten sich online über jüngste Entwicklungen und die damit verbundene Begeisterungsfähigkeit angehender Spengler- und Klempnermeister. Laura Kornhaaß, die noch bis vor wenigen Wochen Meisterschülerin bei Arno Fell war, ist entsprechend dicht dran. Geschickt stellte sie ihre Fragen und erhielt überraschende Antworten…

Laura Kornhaaß: Mir fällt auf, dass es gar nicht so einfach ist, mit neuen Ideen zur Meisterprüfung anzutreten. Zumindest macht es einige Mühe, entsprechende Meisterstücke zu entwickeln.

Arno Fell: Ja, viele Kollegen die sich auf die Prüfung vorbereiten sind sehr traditionell gestrickt. Wasserfangkästen oder Tischbrunnen gehören seit Jahren zu den beliebtesten Stücken.

Matthias Kaemmer: Es gibt aber immer wieder Ausnahmen wie zum Beispiel der spartanisch inspirierte Kupferhelm von BAUMETALL-Meisterstück-des-Jahres-Preisträger Angelos Eklemes aus Bad Windsheim. Der talentierte Handwerker fasste bereits in seiner Lehrzeit den Entschluss, exakt dieses Meisterstück zu bauen.

BAUMETALL-Meisterstück-des-Jahres von Angelos Eklemes

BAUMETALL

BAUMETALL-Meisterstück-des-Jahres von Angelos Eklemes

Andreas Buck: Das ist ja eine perfekte Steilvorlage zur Teilnahme an unserem neuen Wettbewerb „Vision Masterpiece“! 

Matthias Kaemmer: Warum?

Andreas Buck: Weil alle vom Werkstoff Metall faszinierten Personen am Wettbewerb mitmachen können. Die Sekretärin im Fachbetreib ebenso wie die Gesellin, der Meister oder der Seniorchef…

Laura Kornhaaß: … und Azubis! Übrigens, Arno, das wäre doch auch etwas für Dich, oder?

Andreas Buck: Ein kühner Vorschlag, Laura. Jetzt bin ich neugierig, ob Du Arnos Ehrgeiz wecken konntest.

Arno Fell: Damit habe ich nicht gerechnet. Ich denke darüber nach!

Andreas Buck: Arno, Wie ist das generell mit neuen Ideen, die als Meisterprüfungsprojekt eingereicht werden?

Arno Fell: Die Erfahrung zeigt, dass Meisterschüler die bereits mit einer konkreten Meisterstück-Idee in die Spengler-Meisterschule nach Würzburg kommen davon nur schwer abrücken. Schüler die dagegen in der Findungsfase sind, nehmen leider oft den Weg des geringsten Wiederstandes. Andere Meisterschüler beschränken ihren eigenen Entwicklungsprozess, weil sie denken, die Prüfungskommission würde den Schwerpunkt auf traditionelle Handwerkskunst legen. Das ist aber mitnichten der Fall. Laura wird das bestätigen können.   

Laura Kornhaaß: Stimmt. Ich denke zum Beispiel an den Wolfskopf von Pierre Benzing oder aber an meinen eigenen Findungsprozess. Zuerst wollte ich eine Spengler-Theke bauen. Ich merkte aber schnell, dass die Zeit dafür knapp werden könnte. Ich führte die Idee eine Schindeldeckung einzusetzen dennoch weiter und entwickelte daraus (m)ein modernes Spengler-Lampen-Design.

Pierre Benzing (Meisterschule Würzburg) mit seiner modernen Wappeninterpretation

Laura Kornhaaß

Pierre Benzing (Meisterschule Würzburg) mit seiner modernen Wappeninterpretation

Andreas Buck: Wo liegen die Schwerpunkte?

Arno Fell: Es ist wichtig, entsprechende Details und Verbindungstechniken sowie die grobe Zeitplanung zu präsentieren. Nur wenn diese Punkte hieb und stichfest sind, wird der Prüfungsausschuss auch zustimmen.

Laura Kornhaaß: Ich persönlich habe dazu viele nützliche Ratschläge bei den Dozenten erhalten.

Andreas Buck: Da haben es die Wettbewerbsteilnehmer bei Vision Masterpiece einfacher. Sie können ohne Einschränkung und nach Herzenslust entwerfen und ihre Ideen präsentieren. Wer weiß – vielleicht fühlt sich sogar ein Nachwuchsspengler angesprochen, dessen Traum vom Meisterstück genau jetzt beginnt.

Matthias Kaemmer: So wie beim bereits erwähnten Kupferhelm. Ich würde es übrigens sehr begrüßen, wenn unsere Kollegen in den überbetrieblichen Ausbildungen sowie in den Berufsschulen auf den Wettbewerb hinweisen. Wäre doch schön, wenn bereits in diesem frühen Stadium der Spengler-Laufbahn innovative Gedanken honoriert werden.

Andreas Buck: Das ist ganz in meinem Sinne! Entsprechend neugierig bin ich auf die Entwürfe der Kollegen und darauf, inwieweit traditionelle Techniken zum Einsatz kommen werden. Außerdem frage ich mich, ob Seitenblicke in andere Branchen gewagt werden?

Mathias Kaemmer: Darauf bin ich auch gespannt. Ich kann mir vorstellen, dass die Kollegen Anregungen bei Kunstschlossern oder  bei Karosseriebauern erhalten. Besonders beim Blick in die Seminare unserer Fahrzeugakademie fallen mir immer wieder Parallelen zum Spenglerhandwerk auf.

Arno Fell: Ich kann das bestätigen und ich spreche aus eigener Erfahrung. Persönlich hat mich die Weiterbildung im Bereich Fahrzeugspenglerei auch als Spengler vorangebracht.

Andreas Buck: Das ist interessant. Es bestärkt mich darin, dass der thematisch offen gehaltene Wettbewerb Vision Masterpiece alle Teilnehmer voranbringen kann. Mit Blick nach Würzburg bin ich mehr als gespannt, welche Entwürfe Metall-Liebhaber und ihre Meistermacher entwickeln und bis zum 1. August 2020 einreichen werden.

Alle Informationen hierzu findet man unter:

www.baumetall.de

www.baumetall.de/vision-masterpiece

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