Mit rockigen Klängen der eigens engagierten Liveband und dem passenden Song „Hold the Line“ von Toto startete im März 2024 die Lossprechungsfeier der baden-württembergischen Klempner in der Aula der Ulmer Robert-Bosch-Schule. Die Wahl des Songs war kein Zufall: Der 1978 veröffentlichte Titel beschreibt, wie lohnend es ist, den derzeitigen Zustand beizubehalten und „dranzubleiben“ – ein Motto, das perfekt zum Höhepunkt im jungen Berufsleben der angereisten Klempnerinnen und Klempner passte. Jürgen Pflanz (Vorsitzender des Fördervereins der Landesfachklasse für Klempner an der Robert-Bosch-Schule Ulm e. V.) begrüßte die ehemaligen Azubis und deren Familienangehörige sowie anwesende Ausbilder und Ehrengäste herzlich. In seiner Ansprache verglich Pflanz eine Berufsausbildung mit einer Reise. „Zu Beginn wissen Reisende oft nicht, was sie erwartet. Am Ziel angelangt, wartet dann das Beste“, so Pflanz, der damit auf die Zeugnisausgabe, die feierliche Lossprechung und das Aushändigen der Gesellenbriefe hinwies.
Auch Ivo Gönner (Oberbürgermeister a. D. der Stadt Ulm) beglückwünschte die frischgebackenen Gesellinnen und Gesellen. In seiner Festrede schlug er einen Bogen von seiner ersten, anlässlich der Lossprechung des Jahres 2009 gehaltenen Ansprache über die Eurokrise, Fukushima, Corona und weitere Krisen dieser Welt. „Weltuntergang hat Hochkonjunktur“, zwinkerte Gönner und lobte das Zusammentreffen der Azubis umso mehr. Denn, so der Branchenkenner, Lernen sei durch das Teilen von Erfahrungen eines der Erfolgsrezepte im Klempnerhandwerk. Fingerfertigkeit, das Bewahren von Baukultur und Kreativität zeichnen ihm zufolge die enorme Wirtschaftskraft des Handwerks aus. Mit Hinweisen auf Exportabhängigkeiten, Globalisierung und den demografischen Wandel erinnerte er die Zuhörer daran, Verantwortung zu übernehmen. Dies sei umso wichtiger, da sich Berufe in atemberaubender Geschwindigkeit verändern. Erschwerend kämen schwebende Betriebsnachfolgeverfahren hinzu. Vor diesen weitreichenden Hintergründen gratulierte Gönner den ehemaligen Auszubildenden zum Erfolg und sagte: „Sie alle leisten einen wichtigen Beitrag zum Gelingen des aktuellen Transformationsprozesses!“
Rockige Lossprechung
Der live gespielte Höhner-Song „Wenn nicht jetzt, wann dann“ leitete geschickt zum Höhepunkt der Veranstaltung hin. Kraft seines Amtes sprach der Prüfungsvorsitzende Peter Mast die Auszubildenden feierlich von allen Pflichten aus dem Ausbildungsverhältnis eines Klempnerlehrlings frei und erhob die ehemaligen Azubis in den Stand einer Klempnergesellin bzw. eines Klempnergesellen. Mast lobte ihre Leistungen und wies auf die tollen und realitätsnahen Gesellenstücke hin. Außerdem dankte er dem Team des Fördervereins, dem Fachverband, den Ausbildern und allen ehrenamtlich tätigen Unterstützern. Die Zeugnisausgabe erfolgte in drei Phasen und durch die jeweiligen Klassenlehrer.