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2. Österreichischer Dachtag

Photovoltaik im Dachhandwerk: ein Thema, das noch immer unterschiedlichste Meinungen hervorruft. Was für den einen Dachhandwerker schon heute ein zukunftstragendes Geschäft darstellt, ist für dessen Kollegen noch immer ein Buch mit sieben Siegeln. Das muss nicht so sein. Veranstaltungen wie der 2. Österreichische Dachtag in Wien zeigen, warum. Was beim Betreten des Veranstaltungssaals im Haus der Wiener Wirtschaft sofort auffällt: Diese Veranstaltung ist äußerst gut besucht! Über 150 Teilnehmer aus Österreich sowie Gäste aus der Schweiz, Deutschland und Südtirol waren gekommen, um sich auf der eintägigen Fachveranstaltung zum Thema „Photovoltaik am Dach – Erfahrungen, Probleme, Lösungen“ auszutauschen. Dabei überzeugte das Programm schon im Vorfeld besonders mit seinem breit aufgestellten Rednerportfolio. Eröffnet wurde die Veranstaltung von Alexander Eppler, Geschäftsführer des Vereins zur Förderung des Dachhandwerkes, der unter der Marke „Dachakademie“ den 2. Österreichischen Dachtag organisierte. Mit einem Blick fürs Wesentliche und äußerst informativen Fachfragen führte der österreichische Normenexperte Günther Braitner durchs Programm.

Impulsvorträge mit Mehrwert

Erfolgreiche PV-Anlagenplanung und -montage können nur reibungslos funktionieren, wenn gewerkeübergreifend kooperiert und gearbeitet wird. Darüber herrschte im Saal Konsens. Einen besonders informativen Seitenblick lieferte Christian Bräuer (Bundesinnungsmeister für Elektrotechnik) mit seinem Vortrag „Montage in der Praxis aus Sicht der Elektrotechnik.“ Darin erläuterte er grundlegende Planungsfragen für den Haushaltsbedarf:

  • Wie hoch ist der aktuelle Energiebedarf?
  • Wie hoch ist der Eigenbedarf optimierter Erzeugungsanlagen?
  • Sind Energiespeicher vorhanden?
  • Welche zukünftigen elektrischen Leistungen, wie Wärmepumpen oder E-Mobilität, sollten abgedeckt werden?
  • Des Weiteren war es ihm ein besonderes Anliegen, für die „unsichtbaren“ Gefahren bei Arbeiten unter Spannung zu sensibilisieren, denn: Unter Spannung stehende Anlagen stellen eine erhöhte Gefahr der Körperdurchströmung und der Lichtbogenbildung dar. Die Folgen können lebensgefährlich bis tödlich sein. Kein Grund, die Arbeit an Photovoltaikanlagen abzulehnen, aber ein Umstand, der mit Hinblick auf die Gefährdungsbeurteilung und Unfallverhütung vergegenwärtigt werden sollte.

    Im von Fabian Janisch und Tahrin Alam vom Bundesverband Photovoltaic Austria gehaltenen Impulsvortrag „Brandschutz an PV-Anlagen“ wurde auf potenzielle Fehlerquellen bei der Montage hingewiesen. Dabei zählen zu den häufigsten Installationsfehlern:

  • Fehlende Steckerkompatibilität
  • Mangelhaftes Krimpen (v. a. Stecker)
  • Kabelführung über „scharfe“ Kanten
  • Mangelhafte Kontakte
  • Mangelhafter Schutz von Generatoranschlusskästen
  • Roman Moosbrugger (stellvertretender Innungsmeister der Dachdecker, Glaser und Spengler) ermöglichte einen Einblick in die „Montagepraxis aus Sicht der Spenglerei“. Sein praxisnaher Vortrag profitierte vom Umstand, dass Moosbrugger beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger ist. So konnte er ihn mit einigen besonders einprägsamen technischen Highlights seiner Gutachtererfahrung untermauern. Von abenteuerlichen Aufdachkonstruktionen über eine vollkommen außer Acht gelassene Ausdehnung bis hin zu fragwürdigen Befestigungstechniken war alles vertreten.

    Durch die gestiegene Zahl an Photovoltaikinstallationen auf Dächern ist auch ein Anstieg an Schadensfällen in diesem Bereich zu bemerken. Doch das muss nicht sein. So liegen aus Moosbruggers Sicht die höchsten Anforderungen im PV-Bereich für Spengler bei der nachträglichen Montage auf Stehfalz- oder kleinformatig gedeckten Metalldächern. Dabei gibt er zu bedenken: „Auch in der Sanierung ist viel möglich. Eine akribische und gründliche Vorplanung ist jedoch unerlässlich.“ Auch sensibilisierte er für die gewerkeübergreifende Zusammenarbeit. „Es gibt für jede Branche Professionisten und das ist auch gut so“, so Moosbrugger.

    Veranstaltung mit Zukunftspotenzial

    Der Österreichische Dachtag besticht mit kompakt zusammengefassten Fachinformationen. Ein Zuhörer lässt im Anschluss verlauten: „Ich hatte ein wenig die Befürchtung, dass es irgendwann zu viele Wiederholungen geben könnte, doch trotz des eng gefassten Themas konnte ich kaum Wiederholungen bemerken. Eine super Veranstaltung!“ Am Programm des 3. Österreichischen Dachtags wird schon tatkräftig gearbeitet. Informationen werden zeitnah online bereitgestellt.

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