Stramm wie die Zinnsoldaten stehen sie da und warten auf ihre neuen Besitzer: neun goldene Kreuzschweifhämmer der Marke Picard. Seit 2010 werden sie den Preisträgern im BAUMETALL-Wettbewerb „Meisterstück des Jahres“ überreicht – neben weiteren Sachpreisen. Sie sind in Dreierreihen angeordnet, gemäß den Wettbewerbskategorien „Bestes Design“, „Bester Klassiker“ und „Bester Ziergegenstand“.
Ein gespanntes Publikum hat sich am BAUMETALL-Messestand in Halle 7 eingefunden, angelockt auch von dem Plakat, auf dem sämtliche Einreichungen zu sehen sind. Über 80 Arbeiten sind es in dieser Runde gewesen. In einer Rekordabstimmung haben rund 6000 Leser und Interessierte ihre Favoriten gewählt und in die Endrunde geschickt – und so der Fachjury die Qual der Wahl überlassen.
Sachpreise vom Werkzeugset bis zur Weiterbildung
Von den sechs Jury-Mitgliedern haben sich Gert Brenner, Marc Warzawa und Martin Fischer eingefunden, um mit BAUMETALL-Chefredakteur Andreas Buck die Gewinner zu beglückwünschen. Mit dabei sind auch Karsten Köhler (Prefa), Edda Haug (Bessey), Berthold Ruck (Rheinzink) und Matthias Schoppe (Aurubis), um Sachpreise zu übergeben: Weiterbildungsseminare, Werkzeugsets und Aufweitconer der Marke M.A.S.C.
Die Spannung steigt, noch sind die prämierten Stücke verhüllt. Erst nachdem die Namen der Sieger genannt wurden, wird das weiße Tuch entfernt und zwei der drei erstplatzierten Meisterstücke sind im Original zu sehen. Nicht ausgestellt ist das Dachmodell von Jens Hünting (1. Preis in der Kategorie „Bester Klassiker“), da es schlicht und einfach zu groß ist. Überzeugt hat es die Jury mit zahlreichen Details, mit denen Jens Hünting ganz individuelle Lösungen für besondere Kundenwünsche gefunden hat und die zudem äußerst solide ausgeführt sind.
Jedes Stück hat seine Geschichte
Ein Schmuckstück, das zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt, ist das Gin-Gammon von Werner Ischinger. Damit kann man gleich zwei Lastern auf einmal frönen, nämlich spielen und trinken. Den Wunsch, ein Backgammon-Brett aus Metall zu bauen, hatte der Spiele-Fan schon lange, allein die Zeit hatte immer gefehlt. Als dann die Entscheidung für ein Meisterstück anstand, musste er nicht lange überlegen. Das hat ihm nicht nur den Meistertitel eingebracht, sondern auch den ersten Preis in der Kategorie „Bestes Design“.
Auch der Stehbrunnen von Tobias Hochdanner, der als bester Ziergegenstand ausgezeichnet wurde, weist eine Besonderheit auf: In der Messingkugel aus gedrehten Segmenten hat der Jungklempner das Endstück einer Trompete eingebaut. Stellvertretend für die Jury würdigte Gert Brenner auch hier die originelle Idee und die meisterliche handwerkliche Ausführung.
Mal stylish, mal filigran
Auf dem ersten Platz ist zwar immer nur einer, aber auch die Zweit- und Drittplatzierten brauchen sich nicht zu verstecken. Sehr formschön und stylish ist das Waschbecken von Daniel Reiter. Sebastian Schmedding schaffte es auf den dritten Platz in der Kategorie „Bestes Design“ mit seinem Briefkasten, obwohl er ihn der Jury nicht live präsentieren konnte: Der Briefkasten ist zu Hause fest einbetoniert. Schmedding hat die Jury dennoch überzeugt: mit einer erstklassigen Dokumentation und dem Nachbau als Modell mit allen aufwendigen Detailpunkten.
Die Preise zwei und drei in der Kategorie „Bester Klassiker“ gingen an Maximilian Josef Große bzw. Viktor Rekling für jeweils eine handwerklich perfekt gefertigte Rinnenerweiterung. Als zweitbester Ziergegenstand wurde der Meisterpokal mit Spenglerwappen von Timo Meyer ausgezeichnet – übrigens nicht irgendein Pokal, sondern dem DFB-Pokal nachempfunden. Ihm folgt das mit filigranen Details versehene Turmspitzenmodell von Steve Pahnke. Pahnke, der nicht persönlich zur Endausscheidung kommen konnte, hat – gelobt sei die Digitalisierung! – ein Video von seinem Meisterstück gedreht, in dem er die Raffinessen so gut erklärte, dass er die Jury trotzdem für sich gewinnen konnte.
Nach dem Wettbewerb ist vor dem Wettbewerb
BAUMETALL gratuliert allen Meistern und freut sich schon auf die nächste Runde, für die hoffentlich wieder viele herausragende Arbeiten eingereicht werden. Der Startschuss ist mit der Preisverleihung gefallen. Klempnermeister, die ihre Prüfung nach dem 1. Januar 2020 absolviert haben, können sich ab sofort per E-Mail an redaktion@baumetall.de bewerben. Übrigens: Alle in dieser Runde prämierten Meisterstücke sind in einer Übersicht zu sehen auf www.baumetall.de.