Es ist Freitag, der 11. Dezember 2015. Ein Termin jagt den anderen und Weihnachten steht vor der Türe. Dennoch haben sich zahlreiche Gäste in den neuen Werkstatträumen der Spengler-Meisterschule Würzburg versammelt und warten auf den Startschuss. Die Atmosphäre ist meisterlich locker. Die Meisterschüler reichen kleine Snacks und zu sehen gibt es auch jede Menge. Langeweile? Fehlanzeige! Die neuen Werkstatträume sind ein echter Blickfang. Hell und freundlich eingerichtet – fast wie der Operationssaal eines Krankenhauses. Über den modernen Arbeitsplätzen befinden sich futuristisch gestaltete Absauganlagen und die mit weißen Tischdecken gedeckten Werkbänke erscheinen viel zu schade, um später darauf Lötgeräte zu betreiben oder Stehfalzverbindungen zu schließen. Schön ist es hier – so macht das Lernen Spaß.
Dann geht es los: Walter Heußlein (Vizepräsident der HWK Würzburg) eröffnet die Veranstaltung. Er freut sich darüber, dass die ursprünglich in Würzburg gegründete Meisterschule nun nach zwölf Jahren in Schweinfurt wieder zuhause ist. Aber es gibt noch mehr Erfreuliches zu berichten: Die Kurse laufen kontinuierlich und das Interesse an den Seminaren und Workshops der Spenglermeisterschule ist ebenfalls ungebrochen. Auch Rolf Lauer (Hauptgeschäftsführer HWK Würzburg) ist zufrieden und berichtet, dass zukünftig auch die überbetriebliche Ausbildung der Azubis aus Unterfranken und dem Saarland in Würzburg stattfinden wird. Somit ist die Meisterschule auf dem besten Weg, ein hervorragendes Kompetenzzentrum in Sachen Metall zu werden.
Weitere Grußworte sprachen der ZVSHK-Bundesfachgruppenleiter Klempnertechnik Ulrich Leib sowie weitere Vertreter aus Politik und Verbänden.
Die Meisterschule hat ein Gesicht
Man kennt ihn als Schweinfurter Meistermacher. Arno Fell gibt der Würzburger Meisterschule (s)ein Gesicht. Unzählige Spenglermeister hat er bislang ausgebildet – einige davon so erfolgreich, dass sie sich den BAUMETALL-Titel „Meisterstück des Jahres“ sichern konnten. „Arno ist nicht nur ein guter Trainer, sondern er spricht die Sprache der Spengler“, sagt ein Kursteilnehmer, der sich freut, heute dabei sein zu dürfen. Dass diese Aussage nicht aus der Luft gegriffen ist, beweist Fell mit einem hervorragenden Vortrag. Dabei schildert er nicht nur, dass in der neuen Meisterschule viel investiert wurde, sondern vor allem, dass die Ausbildung extrem praxisnah erfolgt. „Unsere Meisterausbildung sowie unsere Spengler-Intensivseminare und Kurse richten sich an Einsteiger und Profis. Wissenserweiterung sowie die Vermittlung alter Spenglertechniken wie das Restaurieren, Rekonstruieren oder freies Treiben gehören ebenso dazu“, so Fell.
Wettkämpfe und ein zerschnittenes Band
Dann ist es soweit. Das sonst übliche rote Band soll zur offiziellen Einweihung von den Ehrengästen durchtrennt werden. Doch in einer Meisterschule sind solche Bänder – wie kann es anders sein – natürlich aus Metall. Entsprechend schwierig gestaltete sich der Blechscherenschnitt für Ungeübte. Ja, so sind sie nun einmal – die Spengler. Immer Metall im Sinn und auch das Unterhaltungsprogramm haben sie sehr spenglerlastig zusammengestellt. Den Meisterschülern kommen Wettkämpfe wie das Wettlöten oder Wettfalzen gerade recht – die von der Industrie zur Verfügung gestellten wertvollen Sachpreise ebenso.
Ein Muss für jeden Werkstattspengler
Neu ist das Kursangebot zur Optimierung von Werkstattprozessen. Gemeinsam mit den Kollegen des BAUMETALL-Treffs entwickelt, richtet es sich an Spengler, die dem Vorbereiten in der Werkstatt und dem zeitgemäßen Einsatz moderner Maschinen besondere Bedeutung beimessen. Dieser Kurs findet erstmals am 19. und 20. Februar 2016 statt. Infos dazu sowie zu weiteren Kursangeboten der gerade in Würzburg eingeweihten Spengler-Meisterschule finden Sie selbstverständlich auch im Internet oder direkt bei Arno Fell oder Matthias Kaemmer.
Spengler-Meisterschule Würzburg
Tel. (0 97 21) 78 58 31 29
Werkstattspengler aufgepasst!
Die Spenglermeisterschule Würzburg bietet erstmals den in Zusammenarbeit mit dem BAUMETALL-Treff entwickelten Zweitages-Workshop für Werkstattklempner an. Das Seminar richtet sich hauptsächlich an Fachbetriebe, die ihre Prozessabläufe optimieren möchten. In einem Mix aus Theorie und Praxis vermittelt der Kurs aktuelles Wissen von der Prozessoptimierung über den richtigen Umgang mit Werkzeugen und Maschinen bis hin zur Baustellenlogistik.
Das Seminar wurde in enger Zusammenarbeit mit Praktikern aus Handwerk, Handel und Industrie entwickelt, es beinhaltet unter anderem:
- Arbeitsabläufe und Organisation
- Schnittstellenoptimierung und Vermeidung von Stillzeiten
- Abstimmung von Prozessen und Verschnittoptimierung
- Zeitersparnis auf der Baustelle und Auftragsvorbereitung
- Sicherheit in der Werkstatt und Ladungssicherung
- Verringern von Laufwegen und Fahrzeugausstattung
- Einstellen, Warten und Reinigen von Werkzeugen und Maschinen sowie Ausnutzen aller Maschinenoptionen
Das Seminar findet vom 19. bis 20. Februar 2016 statt. Infos zum umfangreichen Kursprogramm sowie weiteren Spengler-Intensivseminaren erhalten Sie bei Herrn Matthias Kaemmer unter m.kaemmer@hwk-ufr.de