Wie wohl die meisten Schülerinnen und Schüler in Deutschland ist auch meine Schwester aktuell im schulischen Homeoffice. Bedingt durch diesen Umstand und meine heimischen Vorbereitungen auf die Meisterprüfung, habe ich nun die Möglichkeit nochmals den Stoff aus der 9. Klasse zu wiederholen.
Aufgabe im Selbststudium: Gründung einer Kupferblumenmanufaktur
Für meine Schwester geht es in Thüringen erst Anfang Juni mit dem Präsenzunterricht weiter. Bis dahin bekommt sie Aufgaben zum Selbststudium und muss hier durchaus größere Projekte erarbeiten. Bei einem davon hatte ich nun das große Vergnügen, mithelfen zu können. Im Rahmen eines Wirtschaftsprojekts war die Aufgabe, ein Produkt zu entwerfen und eine fiktive Firma zu gründen. Da meine Schwester zum Geburtstag von mir eine Kupferrose bekommen hat, kamen wir schnell auf die Idee, ihre eigene Kupferblumenmanufaktur zu gründen.
Gesagt, getan… Mein Gedanke war: Floriane sollte auch selbst in der Lage sein, das Produkt herzustellen. Da die Fertigung der klassischen Kupferrose für uns keine Herausforderung mehr war und wir etwas Neues probieren wollten, haben wir stattdessen eine doppelte Zirkelblume in verschiedenen Blattgrößen konstruiert und aufeinander abgestimmt.
Handwerk + Kreativität = Designerstücke aus Metall
Beim Ausschneiden war etwas Fingerspitzengefühl gefragt, welches meine Schwester schnell aufbrachte. So konnte sie die Vorfertigung der Einzelteile schnell abschließen. Noch mehr Spaß hat Floriane dann das Ausglühen des Kupfers gemacht. Sie hat erste kreative Eigenentscheidungen getroffen. So haben wir das Kupfer nur grob gereinigt, um den „Shabby-Style“ beizubehalten.
Da Floriane einfaches Werkzeug verwenden wollte, hat sie die Blütenstruktur mit einem abgestumpften Stecheisen auf die Blätter gebracht. Dies hatte den großen Vorteil, dass die Blätter gleich eine typische Wölbung erhielten. Als Stängel wurde klassisch ein Draht verwendet und die Blütenringe dann nur noch aufgeschoben. Mit ein bisschen Hilfestellung beim Befestigen mit einem Lötpunkt, konnten die Blätter dann zum Schluss sogar von Hand ausgerichtet werden.
Lernen mit Spaß anstatt graue Theorie
Spaß haben wir auf jeden Fall beide bei diesem Projekt gehabt. Als Nächstes stehen jetzt noch die Kalkulation und Planung der Fertigungskapazitäten an. Ein sehr gutes, praxisnahes Projekt, das Jugendlichen die Möglichkeit gibt, einen echten Einblick in praktische wirtschaftliche Zusammenhänge zu bekommen und zu verstehen, was für Vorüberlegungen hinter Produkten stecken können.
Habt ihr auch Erfahrungen mit Homeschooling sammeln können? Dann teilt doch eure Erfahrungen mit uns. Wir freuen uns über eure Berichte!