Natur und Kultur, weniges ist einander so entgegengesetzt und doch harmonierend. Diese sich magisch anziehenden Antipoden sind es, die Jan Davidoff faszinieren. „Das Betrachten meiner Bilder gleicht daher oftmals einer Reise auf der Suche nach dem Ursprünglichen. Immer tiefer verstrickt sich der Mensch dabei in seiner eigenen Existenz, egal ob er in einer Menschenmenge aufgeht, Kathedralen oder Hochhäuser in ihrer Gewaltigkeit um sich schwirren sieht, den Blick auf scheinbar unendliche Bachläufe richtet oder aber das Dickicht des Waldes ihn seine geringe Größe im Angesicht der übermächtigen, alles überwuchernden Natur erfahren lässt. Doch die Perspektiven scheinen sich dabei zu verändern, wer oder was ist denn Kreatur und wer der Kreator? Wer schafft was? Oder vielmehr, was schafft wen? Grenzen heben sich auf, Naturgesetze verschwimmen, Isolation verschwindet, alles scheint eins zu sein – und ist es doch nicht.“ So beschreibt Kunstmaler Jan Davidoff, was ihn an seiner Arbeit fasziniert. Was ihn inspiriert, ist ebenso vielfältig. Es kann also kein Zufall sein, dass sich Davidoffs Atelier in unmittelbarer Nähe der Ornamenten-Spenglerei Lorenz Sporer GmbH befindet. Der Münchner Familienbetrieb ist seit mehr als 130 Jahren für hohe Handwerkskunst, Präzision und detailgenaue Ausführung bekannt. Weltweit schmücken Sporer-Ornamente historische Bauwerke sowie Architekturjuwelen und wer die Ornamenten-Manufaktur schon einmal besucht hat, weiß: Das Betreten der Sporer-Werkstatt ist wie eine Reise in eine andere Welt – geradezu perfekt für einen Künstler wie Jan Davidoff.
Metallfaszination
Von der Natur gezeichnete Bleche erzählen besondere Geschichten, weiß Davidoff. Ablaufspuren, Patina oder von der Demontage sowie früheren Reparaturen herrührende Makel sind für den 1976 geborenen Künstler überaus faszinierend. Der vorwiegend in München und Schondorf am Ammersee arbeitende Maler tauscht daher die Leinwand immer häufiger gegen geschichtsträchtige Metallplatten ein. Wenn diese zudem durch Wind, Wetter oder Kriege hinterlassene Zeitspuren aufweisen, ist die ästhetische Aufarbeitung beziehungsweise Neuinterpretation eines Themas unumgänglich.
Mit Farben oder diversen Drucktechniken lässt Davidoff dann ornamentale Bilder entstehen und erzeugt mit entsprechender Leidenschaft eine spannende Sichtweise auf das Spenglern vertraute Ornament-Thema. Somit ist es kein Zufall, dass Davidoffs Metallkunstwerke in zahlreichen Galerien oder eben in der Ornamenten-Manufaktur bei Sporer zu besichtigen sind.
Jan Davidoff
studierte 2009 an der Akademie der Bildenden Künste München bei Prof. Anke Doberauer. Sein Diplom legte er bei Prof. Günther Förg im Berich Grafik und Malerei ab. Neben der Leinwand als klassischer Grundlage der Malerei arbeitet Jan Davidoff mit weiteren Materialien als Basis seiner Werke: Diese bearbeitet er unter Zuhilfenahme fortschrittlichster Techniken wie etwa der Drucktechnik. In der Folge entwickelt Davidoff auf dem Gebiet des Kunstdrucks gemeinsam mit hochmodern arbeitenden Druckereien seit einigen Jahren innovative Druckmethoden. Bei einem der neu entwickelten Kunstdruckverfahren (einem speziellen Laserdruck) werden beispielsweise Pigmente in Metall, bevorzugt Messing, eingebrannt. Dadurch entsteht auf der Bildoberfläche eine gleichzeitige Tiefe und Transparenz, die durch andere gängigen Vorgehensweisen innerhalb des Kunstdrucks unmöglich zu erlangen wären. Seine Arbeiten sind in renommierten Galerien zu sehen:
Galerie Thomas Modern München
Galerie Tore Suessbier Berlin