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Hier finde ich Inspiration!

Klobig anmutende Gestalten begrüßen die Besucher. Scheinbar wahllos angeordnet stehen sie herum und man ist sich nicht schlüssig, ob sie Wache stehen wie Zinnsoldaten oder im nächsten Moment loslaufen werden. Sie stehen vor einem rechteckigen, mit vielen Zinkschindeln bekleideten zweistöckigen Gebäude. Von außen lässt die klar gegliederte Kassettenfassade nicht im Geringsten erahnen, welches Kleinod den Besucher im Gebäude in Bann ziehen wird. Um das herauszufinden, wird das Erdgeschoss durch eine kleine Holztür betreten. Kaum hat man sie nach innen geöffnet, lässt sich erahnen, dass gleich nichts mehr sein wird wie davor: Im kleinen Vorraum steht ein altes Fahrrad mit Dynamo, dahinter stehen kleine Kästen und Blechreste, an der Wand hängen Blechschablonen. Sofort wird klar: Hier muss einer zu Hause sein, der sich mal die Mühe machte, eine Abwicklung zu erstellen. Sobald man um die Tür herumgegangen ist und den großen, rechteckigen Raum betreten hat, ist man gefangen. Gefangen von einer seltsam anmutenden Atmosphäre, die man ansonsten vielleicht aus Bauernmuseen kennt oder der Erinnerung an Werkstatt-Erlebnisse in frühester Kindheit: Gegenüber kommt durch die Fensterfront auch an einem regnerischen Tag wie diesem genügend diffuses Licht, um das fein säuberlich Angeordnete zu erkennen: Eine ausgedehnte Werkbank ist voll mit Flaschnerwerkzeugen aller Art. Hinten rechts bildet die schwarze Feuerstätte der Esse eines Schmiedes den dunklen Kontrast zu den ansonsten weiß getünchten Wänden. Diese sind immer wieder unterbrochen von Blechschablonen oder alten Ornamenten. Der Besucher ertappt sich immer wieder dabei, wie sich das Auge an einem unglaublich scheinenden Detail förmlich festsaugt und man versucht ist, alles in die Hand zu nehmen, es für sich haptisch zu erschließen, um es im wahrsten Sinne des Wortes zu begreifen.

Auf den Fenstersimsen stehen Lötwasser-Fläschchen aus Steingut, mit Schnappverschlüssen, wie man sie ansonsten nur von Bierflaschen kennt. Bierflaschen, wie sie in einer Zeit üblich waren, als Kunststoffe allenfalls in elektrischen Einrichtungen verwendet wurden. Rechts der Esse findet sich ein Acetylen-Entwickler, der nur darauf zu warten scheint, mit Karbid bestückt zu werden, nachdem die notwendige Wasservorlage hergestellt worden ist. Rechts einer Tür zum Nebenraum gibt es kleine, mit Blechkästen gefüllte Regale – allesamt mit Schildchen sauber beschriftet. Was aus der Entfernung wie gedruckt aussieht, entpuppt sich beim Näherkommen als handbemalt: Schilder, deren Schrift von kundiger Hand noch mittels dunkler Farbe eine optische Tiefe verliehen wurde. Das ist nur eines von unzähligen Details, die den Eigentümer dieser Schatztruhe immer wieder aufs Neue in Verzückung geraten lassen. Die zeigt sich beispielsweise, wenn er, nachdem man sich später etwas besser kennengelernt hat, aus einem dieser blechernen Vorratsschränkchen ehrfurchtsvoll eine Schublade entnimmt und sich diese bei näherem Hinsehen als die Umhüllung einer alten Keksdose oder eines Blechkanisters entpuppt. „Die haben damals nichts weggeschmissen, sondern alles wiederverwendet.“ „Damals“ war die Zeit, in der der Mülleimer noch den Kehricht aufnahm und die Asche aus dem Küchenherd. Eine Zeit, in der die Briefumschläge der Eingangspost rundum aufgeschlitzt wurden und, zusammengeklemmt mit einer starken Blechklammer, dem damaligen Meister und Inhaber als Notizblock dienten. Noch heute lassen sich chronologisch die Aufträge nachvollziehen, die damals das Tagwerk bestimmten: Kaminverwahrungen, Reparaturen von kupfernen Bettflaschen oder, so die Spezialität der im ländlichen Raum gelegenen Werkstatt, Milchkannen. Es verwundert kaum, dass mehrere dieser Exemplare, deren Typenschild in Sütterlin-Schrift geätzt ist, in unmittelbarer Nähe der Auftragsblöcke stehen. Man ist versucht, „noch“ zu sagen und sich darüber zu wundern, dass sie nicht ausgeliefert wurden. Doch in Wirklichkeit verhält es sich genau andersherum: Sie hatten nach jahrzehntelanger Abstinenz endlich wieder den Weg in ihre Geburtsstätte gefunden, wenngleich auch ihr Schöpfer sie nicht mehr willkommen heißen konnte.

Zurück in der Vergangenheit

„Und am Ende landet alles in einem Container!“, lässt Wolfgang Huber im Zwiegespräch den daraufhin entsetzt dreinblickenden Gesprächspartner wissen. „Denn man hat es halt nicht mehr in der Hand, was ‚danach‘ ist.“ Ebenso wenig wie es die Vorbesitzer der Utensilien hatten. Einer von ihnen hat in den 1950er-Jahren sein Geschäft aufgegeben, ging „zum Schaffa“ [zum Arbeiten] in einen Industriebetrieb und hat die Werkstatt „einfach zugesperrt und keinen mehr reingelassen“, wie Wolfgang zu berichten weiß: „Über die gemeinsame Zeit in der Feuerwehr wuchs bei Alois Walser das Vertrauen zu mir als Flaschnerkollege. Er versprach, mir seine gesamte Werkstatteinrichtung zu vererben, wodurch es gelang, dieses Kleinod für die Nachwelt zu erschaffen.“

Huber sicherte es mit der gleichen Akribie und zielstrebigen Energie, wie er sich auch daran macht, Blechdächer zu bewahren und vor der unwiederbringlichen Zerstörung zu retten. Davon berichtet er den aufmerksam lauschenden Teilnehmern des BAUMETALL-Treffs, die sich um den großen, zentral in der Werkstatt aufgestellten Tisch aufgereiht haben. Dort, wo bisweilen geschäftiges Treiben herrscht, ist nach und nach Ruhe eingekehrt. Den Anwesenden ist von den Gesichtern abzulesen, dass sie hier in einem wahren Flaschner-Schlaraffenland gelandet sind. Es ist keiner dabei, der nicht Laute der Begeisterung über irgendeine Entdeckung von sich gegeben hätte, die ihn an irgendeine Begebenheit in seiner Vergangenheit erinnert. Höchstens ebenfalls mitgereiste Partnerinnen der Teilnehmer können die Begeisterung nicht im gleichen Maße teilen, jedoch ist ihnen anhand der an den Tag gelegten Emotionen klar, dass diese Örtlichkeit etwas Besonderes darstellt.

Die wenigen, aber nicht störend wirkenden „Fremdkörper“ waren die glänzenden Hüllen von Kaffeekannen, Getränkeflaschen und Gläsern sowie Tabletts mit belegten Brötchen, die an freigeräumten Stellen der Werkbänke standen und Stück für Stück ihrer Bestimmung zugeführt wurden, sodass das Erscheinungsbild quasi mit jedem Bissen und jedem Schluck wieder ursprünglicher wurde. Was in der Werkstatt einer Zeitreise glich, setzte sich in Hubers Vortrag fort:

Aus Dächern lesen

Zwar hat er neben dieser historischen Werkstatt noch an anderer Stelle des Ortes einen Betrieb mit acht Mitarbeitern, die, wenn man so möchte, das Brot-und-Butter-Geschäft abwickeln. Aber seine Leidenschaft gehört den Kirchendächern und dort wiederum speziell den Turmbekleidungen. Er lässt keinen Zweifel daran, dass die Türme schon lange vor ihm da waren. Aber es scheint, dass er in ihnen seine Bestimmung gefunden hat. Von manchen Weltenbummlern sagt man, dass es sie in die Welt hinausziehe. Bei Wolfgang Huber ist man sich sicher, dass es ihn aufs Dach zieht.

Nachdem Industriekletterer den Weg gebahnt haben, begibt er sich auf die blechgedeckte Fläche, die eine Kirche zu jenem Zeitpunkt nur noch teils notdürftig schützt und die er mehr als Haut denn als totes Material betrachtet. Er denkt sich hinein in die Struktur der ursprünglich Tätigen, liest dabei Informationen heraus, die die Damaligen hinterlassen haben. Neben offensichtlichen Narben, die frühere Ausbesserungsversuche zurückgelassen haben, achtet er auf Brüche im Verlegestil (die ihn auf „gelungene Reparaturen“ schließen lassen) und die Materialart. Je nach Alter des ursprünglichen Daches weiß er um die Herstellung der Bleche und beachtet deren Eigenheiten: Zu früheren Zeiten, als hydraulische Walzgerüste noch nicht möglich waren, wurden die Metalle in eine Art Barren gegossen, durch wiederholtes Erhitzen rekristallisiert und damit vom spröden in den weichen, bearbeitbaren Zustand überführt. Mittels wasserbetriebener Hammerwerke wurden die Rohlinge zu immer größeren Blechen ausgezogen. Das Ergebnis war nicht nur vom Können und der Erfahrung des Handwerkers, sondern auch stark von den metallurgischen Eigenschaften des verfügbaren Materials beeinflusst. Das wiederum hat Auswirkungen bis heute: Nicht nur, dass die Materialdicken bei einer Blechtafel (!) von 0,4 bis 3 Millimeter schwankten, lassen sich manche Bleche heute noch „wie damals“ bearbeiten, während andere wiederum schlichtweg nicht mehr zu gebrauchen sind. Wolfgang Huber fasziniert, dass man teils nach Jahrhunderten noch die Spuren der Bearbeitung erkennen kann, wie rechtwinklig zueinander versetzt mit diesen wasserkraftbetriebenen Hammerwerken gearbeitet wurde. In Blechdächern lesen, eben.

Während all seiner Ausführungen betont der Fachmann es nicht, aber dem Zuhörer wird schnell klar, dass Kupfer „sein“ Material ist: Huber denkt sich in die Materialstruktur hinein, weiß um entsprechende Möglichkeiten und darum, wie er das Material bearbeiten kann. Hier kommt wiederum die historische Werkstatt ins Spiel: Hier nimmt er sich die Zeit, Geheimnissen früherer Verarbeitung auf die Spur zu kommen. Hier kann er losgelöst vom Tagesgeschäft wirken, probieren. Kann sich inspirieren lassen von den Hinterlassenschaften früherer Handwerkergenerationen, kann quasi sein Ohr ans Material legen und hören, was es ihm zu sagen hat. Oder, vielleicht eher nachvollziehbar, welche Handschriften die Verarbeiter hinterlassen haben. Beim Zuhören und Tüfteln entstand wohl auch das Wissen um die gegenwärtige Vorgehensweise: Die Falze werden ausgeglüht und dadurch weich gemacht. Dann werden sie aufgebogen und schadhafte Teile entnommen. Da selbst diese teilweise schon viele Jahrzehnte auf dem Dach waren, haben sie ebenfalls historischen Wert und werden möglichst wiederverwendet. Huber orientiert sich dabei ganz an den historischen Vorbildern und die sparsame Mentalität ist nichts, was er als gebürtiger Oberschwabe hätte mühsam erlernen oder trainieren müssen.

Um vielleicht in ganz speziellen Fällen solche Halbzeuge selbst herstellen zu können, hat er auch entsprechende Versuche unternommen. Doch es stellte sich heraus, dass die Schmiede, mit denen er zusammenarbeiten konnte, hauptsächlich mit Eisen und Stahl vertraut waren und bei Kupfer ebenso Neuland betraten. Der Werkstoff muss früher teigiger und für die grobe Bearbeitung gutmütiger, besser geeignet gewesen sein. Den anwesenden Fachleuten ist klar, dass dazu viel Geschick und Erfahrung erforderlich ist, um zuletzt kein Knäuel, sondern eine Blechplatte zu erhalten. Um diesen Geheimnissen auf die Spur zu kommen, sind noch weitere Untersuchungen mit modernsten Hilfsmitteln notwendig. Aber das ist eine andere Geschichte, die noch erzählt werden muss.

Die Zimmerleute fürs Blech arbeiten lassen

Wolfgang Huber ist es immens wichtig, dass alle an einer Sanierung Beteiligten Verständnis fürs Material und die Blech-Handwerkskunst mitbringen oder entwickeln. Es ist ihm ein Graus, erleben zu müssen, wenn vor seinem Erscheinen auf der Baustelle Falze mit Trennschleifern gekillt werden. Wenn er einen zerteilten Turm vorfindet, den man der Vereinfachung wegen per Autokran auf den Erdboden verfrachtet hat. Dann ist seine andere Eigenschaft gefragt: Die des Aufklärers, des Informierers, der sich Zeit für Architekten, Amtsvertreter und Zimmerleute nimmt. In Gesprächen vermittelt er nicht nur Wissen, sondern Verständnis für das Material und dessen Bedürfnisse. Wenn das erst einmal geweckt ist, dann hadern selbst eingeschworene Zimmerleute nicht mehr damit, ihr Können in den Dienst der zu rettenden Blechhaut zu stellen. Den staunenden Zuschauern zeigt Huber Bilder, die vom Inneren eines Turmes aufgenommen wurden und auf denen die gefalzten Scharen zu erkennen sind. Vorhandene Hafte wurden verlängert und ragen wie Stacheln ins Turminnere. Der Zimmermann bekam dann die Aufgabe, die zu rekonstruierende Holzkonstruktion den Formen des Bleches anzugleichen – und alle Hafte zwischen der neuen Holzschalung hindurchzuführen. Erst dann werden die Haftsockel umgebogen und von innen am neuen Holz befestigt.

Mit normaler Sprechstimme gibt Huber, je nach Situation, mal Fachinformationen und mal Lebensweisheiten preis. Er steckt voller Energie, was man dieser hageren, leicht nach vorn gebeugten Gestalt auf den ersten Blick nicht zuzutrauen vermag. Doch die Energie äußert sich in seinen Werken. Wer die Personen dieses Menschenschlages kennt, weiß, dass er hier einen „Schaffer“, also einen Macher vor sich hat. Seine muskulösen Arme sind allzeit bereit, situationsbedingt bekräftigend oder erläuternd eingesetzt zu werden. Mit ihrer Hilfe werden im Vortrag die projizierten Bilder plötzlich dreidimensional, wenn er erläutert, wie Falze ausgeglüht und aufgebogen werden, um so schadhafte von gesunden Bereichen zu isolieren und für die Nachwelt bewahren zu können. Dabei wendet Huber Techniken an, die er aus keinem Lehrbuch entnommen, sondern regelrecht ausgetüftelt hat. Hier und da ein Tipp vielleicht, ganz ohne geht es schließlich nicht, aber das meiste zweifellos im Alleingang. Er lässt keinen Zweifel daran: Zu früheren Zeiten wurde Qualität anders definiert! Aber er weiß auch, dass Qualität sich dadurch auszeichnet, dauerhafte Ergebnisse zu liefern, und das könnte als sein Maßstab angesehen werden.

Das Geheimnis der Rollniete

Auf den historischen Dächern findet auch eine andere Tüftelei von ihm Verwendung: die Rollniete. Aus vorgefundenen Verbindungen hat er geschlussfolgert und in stundenlanger Kleinarbeit herausgefunden, wie diese hergestellt wurden, und führt das den Zuhörern vor: Ein schmaler Blechstreifen wird so eng wie möglich gerollt und das Innere mittels Körnern an einem Ende auseinandergetrieben. Bohrt man im dementsprechenden Durchmesser ein Loch in die Überlappung zweier Bleche, kann diese Miniatur-Blechrolle hindurchgeschoben werden. Sobald das Metall breitgeklopft ist, ist die Verbindung hergestellt. Zugegeben: Was sich etwas abenteuerlich lesen mag, hat, so kann Huber glaubhaft versichern, Jahrhunderte schadlos dicht gehalten.

Zum Beweis führt er den anwesenden Fachleuten vor, wie ein Rollniet entsteht. Wie zu Lehrzeiten stehen erfahrene Meister im Halbkreis und beobachten jeden Arbeitsschritt. Dann fordert Huber die Baumetaller auf, selbst Hand anzulegen und einen Rollniet herzustellen und zu setzen. Selbstverständlich werden entsprechende Nietversuche als Trophäe mitgenommen.

Tipps aus der Sanierungspraxis

Die Frage eines Zuhörers nimmt den Umstand unter die Lupe, dass zum Aufbiegen der Falze das Material rotglühend erhitzt wird. Insbesondere vor dem Hintergrund des Brandes in Notre-Dame wurde dieses „kontrollierte Zündeln“ mit großem Staunen zur Kenntnis genommen. In der Antwort wird klar, dass sich Huber der damit einhergehenden Risiken sehr wohl bewusst ist. Am liebsten würde er nachts oben im Turm bleiben, um sichergehen zu können, dass nichts übersehen wurde, was sich zu einem Brand entwickeln könnte. Hier setzt Huber auf moderne Technik und vertraut mobilen Brandmeldern ebenso wie den klassischen Methoden. Da wird vorsorglich auch schon einmal ein Löschwasserschlauch bis ins Dachgebälk gezogen, Feuerlöscher sind ohnehin vor Ort. Auch hier arbeitet er eng mit Behörden und Verantwortlichen zusammen und stimmt die Maßnahmen ab. So verwundert es nicht, dass er und sein Können weit über die regionalen Grenzen hinaus bekannt und dementsprechend gefragt sind.

Trotz aller Anstrengungen lässt es sich nicht vermeiden, Teilflächen mit modernen Blechen zu ersetzen. Diese sind dann zwar wie ursprünglich eingefügt, stechen aber zunächst von der Umgebungsfläche komplett ab. Doch auch darauf weiß Huber eine Antwort und behandelt die Flächen mit Tinkturen und unter Zuhilfenahme von elektrischem Strom so lange, bis die sanierten Stellen sich nur noch in Nuancen von den alten unterscheiden. Das hat dann wiederholt bei Mitgliedern von Gemeinderäten nach Abbau der Gerüste nicht für Begeisterung, sondern erst mal für Enttäuschung gesorgt: Man würde, so die Äußerungen, ja überhaupt nicht sehen, dass am Dach etwas gemacht worden sei. Wolfgang Huber „wurmt des scho a bissle“, aber andererseits sei dies das größte Kompliment, das man seiner Arbeit machen könne.

Auf alt folgt neu und daraufhin Teil 2

Die anwesenden Baumetaller wollten sich nach den Vorträgen etwas Bewegung verschaffen und die historische Werkstatt weiter erkunden. Doch Wolfgang Huber hatte noch mit einer anderen Überraschung aufzuwarten. Er erzählte zunächst, dass die Werkstatt vor seiner Übernahme ein Kuhstall gewesen sei. Diesen habe er bis auf die Mauern des Erdgeschosses abgetragen und entsprechend ausgebaut. Das erklärte auch, warum das Gebäude trotz seines alten Innenlebens einen frischen und modernen Eindruck machte. Er geleitete die Anwesenden nach draußen und über die breite Stahltreppe in den oberen Stock. Dort offenbarte sich eine weitere Überraschung: Eine lichtdurchflutete, geräumige Galerie empfing die Besucher. An strahlend weißen Wänden befanden sich großflächige Werke moderner Kunst. In dicken, farbigen Strichen hatte der Künstler Klaus Prior aus Lugano (www.klausprior.net) seine Empfindungen und Botschaften auf die Leinwand gebracht. Wolfgang Huber wiederum gab Priors Bildern und Skulpturen Raum und jedem Anwesenden die Möglichkeit zur individuellen Interpretation. Hier stehe er bisweilen stundenlang und lasse die Kunst auf sich wirken, gewährte Huber Einblick in einen ganz anderen Teil seiner Persönlichkeit. Werke wie diese stellt Huber regelmäßig aus und schafft somit eine attraktive Plattform für Kunstschaffende.

Eine ergänzende Fotostrecke sowie ein Gedicht zu diesem Beitrag sind im Online-Extra abrufbar. Über den zweiten Teil der Veranstaltung und damit verbundene Fachvorträge zu Sicherheitsvorkehrungen am Dach von Martin Fischer (M.A.S.C.) und Clemens Kling (Kling-Hafte) berichtet BAUMETALL in Ausgabe 5/2019. Der entsprechende Artikel beschreibt zudem die Besichtigung der Haftproduktion bei Clemens Kling sowie die Exkursion zur Skiflugschanze in Oberstdorf. Auf diesem Wege bedanken sich die Mitglieder des BAUMETALL-Treffs bei Gastgeber Wolfgang Huber für die interessanten Einblicke. Infos zu den nächsten beiden BAUMETALL-Treffs sind bereits online zu finden.

www.baumetall.de/workshops

https://www.baumetall.de/baumetall-live/extras

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